Reichshof – Gestern erklärte der bisherige FDP-Faktionssprecher im Gemeinderat seinen Austritt aus der Freien Demokratischen Partei - Die FDP und ihre Mitglieder vor Ort hätten ihre Glaubwürdigkeit eingebüßt, so die Begründung. (AKTUALISIERT)

Gestern erklärte René Kauffmann (Bild) seinen Austritt aus der Freien Demokratischen Partei sowie aus der FDP-Fraktion im Rat der Gemeinde Reichshof. Bis zur kommenden Kommunalwahl wird Kauffmann seine Ratsarbeit als parteiloses Mitglied des Gemeinderates fortsetzen. Bei der Kommunalwahl am 25. Mai, so teilte Kauffmann mit, will er als parteiloser Einzelbewerber für den Wahlkreis 080 – Sinspert kandidieren. Bereits im vergangenen Dezember hätte er dem FDP-Ortsverband Reichshof seine Entscheidung mitgeteilt, bei den kommenden Kommunalwahlen nicht mehr als FDP-Kandidat zur Verfügung zu stehen. Zu diesem Schritt, so Kauffmann, habe ihn hauptsächlich die Unzufriedenheit über das Auftreten der FDP auf Bundesebene in den vergangenen Jahren bewegt.

„Die FDP, aber vor allem auch ihre wahlkämpfenden Mitglieder vor Ort, haben durch den Bruch vieler Wahlversprechen, beispielsweise bei der Steuerpolitik, ihre Glaubwürdigkeit eingebüßt. Ich bedauere es sehr, dass die FDP ihr unverwechselbares Profil als einzige liberale und freiheitliche Partei in Deutschland verloren hat“, so Kauffmann. Auf die Gründe, die ihn auf Kreisebene zu diesem Schritt bewegt haben, möchte er sich indes nicht näher äußern. „Nach gewissen Vorfällen zieht man seine Konsequenzen, breitet sie aber nicht in der Öffentlichkeit auf“, so der Politiker.

Nach Kauffmanns Parteieintritt im Jahr 2007 konnte er bei der Kommunalwahl 2009 mit rund 37 Prozent der Stimmen maßgeblich zu dem guten Ergebnis der FDP in Reichshof beitragen. In den Jahren von 2009 bis zu seinem gestrigen Parteiaustritt hat Kauffmann die FDP als Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat repräsentiert.