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S+C: Gutes Gesamtergebnis, aber Sorgen am deutschen Standort

Red; 31. Mar 2014, 13:22 Uhr
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S+C: Gutes Gesamtergebnis, aber Sorgen am deutschen Standort

Red; 31. Mar 2014, 13:22 Uhr
Lindlar – Unternehmensgruppe steigert Ergebnis vor allem im Ausland und will den Standort Lindlar in den kommenden zwei Jahren profitabel aufstellen - In Malysia wird neues Werk gebaut.
Die Unternehmensgruppe Schmidt + Clemens (S+C) blickt auf ein insgesamt erfolgreiches Geschäftsjahr 2013 zurück. Der konsolidierte Gruppenumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent auf 310 Millionen Euro. Ebenfalls bei 310 Millionen Euro (2012: 320 Millionen Euro) lag der Auftragseingang. „Das gute Gruppenergebnis wird allerdings durch Verluste in unserem deutschen Werk getrübt, so dass wir bereits im vergangenen Jahr erste Gegenmaßnahmen einleiten mussten“, so Jan Schmidt-Krayer, geschäftsführender Gesellschafter von S+C. „Letztlich verdanken wir es unseren Auslandsstandorten, dass ein gutes Ergebnis in der Unternehmensgruppe realisiert wurde.“

Maßgeblich zum Erfolg von Schmidt + Clemens hat die Tochtergesellschaft in Nordspanien beigetragen. Von „Verlustbringern“ hat sich die Unternehmensgruppe im vergangenen Geschäftsjahr getrennt. Die Schließung der Tochtergesellschaften in Brasilien und China waren die Folge, ebenso wurden die Aktivitäten des defizitären Bereichs Strangpressen in Deutschland eingestellt. „In Deutschland müssen wir weiter unsere Hausaufgaben machen“, berichtet Schmidt-Krayer. „Hier gilt es, den Standort in den nächsten zwei Jahren wieder profitabel aufzustellen. Dabei setzen wir auf die konstruktive Mitarbeit des Betriebsrates.“

Insgesamt würden die Rahmenbedingungen für ein wirtschaftliches Arbeiten in Deutschland immer schwieriger, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Hohe Belastungen beispielsweise durch die EEG-Umlage hätten das Unternehmensergebnis am deutschen Standort deutlich negativ beeinflusst. Die Energiepolitik der Bundesregierung schwäche Deutschland als Industriestandort. „Hier erwarten wir eindeutige Entlastungen“, fordert Schmidt-Krayer (Bild). Fortschreitende Bürokratie und zunehmende Regularien aus Berlin und Brüssel sowie immer aufwendigere Genehmigungsverfahren seien, so Schmidt-Krayer, kein positiver Faktor für den Standort.

Unterzeichnet wurde daher 2013 der Kaufvertrag für ein neues Grundstück in Malaysia, das etwa fünf Mal so groß ist wie das aktuelle in Shah Alam.  Am künftigen Standort entsteht 2014 eine neue Produktion für Schleudergussrohre. Die Gesamtinvestition liegt bei 14 Millionen Euro. Zu den wichtigsten strategischen Zielen der Unternehmensgruppe gehöre, ein weiteres Standbein neben dem Bereich Petrochemie zu entwickeln. Dies konkretisiere sich im Berichtsjahr mit der Gründung eines neuen Geschäftsbereichs für Spezialrohre, der in den kommenden Jahren deutlich ausgebaut werde.

„Die Sicherstellung unseres Fach- und Führungskräftebedarfs ist eine große Herausforderung“, so Schmidt-Krayer. „Die Gründung der S+C-Akademie war im vergangenen Jahr ein wichtiger Meilenstein für uns. Wir können nun junge Talente frühzeitig erkennen und entsprechend fordern und fördern“.


2013 wurde Schmidt + Clemens als „Top Company - von Mitarbeitern empfohlen“ ausgezeichnet. Diese Auszeichnung sei das Ergebnis einer jahrelangen Strategie, die Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern, so das Unternehmen. Flexible Arbeitszeiten, Werkkindergarten und Gesundheitsmanagement mit eigenem Fitness-Studio seien nur einige Bausteine. Künftig biete das Unternehmen auch verstärkt Teilzeitmodelle an, um so Frauen und Männern familienfreundlichere Karrierewege anbieten zu können. „Die aktuelle Studie des Magazins Focus zum Landkreis-Ranking hat gezeigt, dass wir uns als oberbergisches Unternehmen besonders engagieren müssen, um Mitarbeiter in unsere Region zu holen“, so Schmidt-Krayer, „Dabei  müssen wir aber vermehrt unsere lokalen Stärken vermarkten“.

Die Schmidt + Clemens Gruppe ist ein führender Produzent von Edelstahl-Komponenten und Anbieter von Dienstleistungen für Anlagenbetreiber und Maschinenbauer. Hauptabsatzgebiete der Unternehmensgruppe sind die Petrochemie, Energietechnik, Industrieofenbau, Pumpenindustrie und die Trenntechnik. Werkzeuge und Anlagen für Rohr- und Drahthersteller runden das Programm ab. Weltweit beschäftigt die Schmidt + Clemens Gruppe über 1.000 Mitarbeiter (Deutschland etwa 600) und produziert in Deutschland wie auch in Spanien, Großbritannien, der Tschechischen Republik, Malaysia und Saudi-Arabien.
  
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