Bergneustadt – Gestern waren zahlreiche Schaufenster von Geschäften in der Innenstadt verhangen – Mit dieser Aktion wollten die Geschäftsleute auf die Folgen des Onlineshoppings für die Läden vor Ort aufmerksam machen.

Den Besuchern von Bergneustadt bot sich gestern ein merkwürdiges Bild und wer sich bei schönem Frühlingswetter auf einen Schaufensterbummel in der Feste freute, wurde diesmal enttäuscht: Die Schaufenster der meisten Geschäfte waren verhangen, so dass sich die Stadt in eine scheinbare Einkaufs-Wüste verwandelte. Den zunächst ratlosen Passanten wurde bei näherem Hinsehen jedoch klar, dass es sich hier nicht um eine Massengeschäftsaufgabe, sondern - ganz im Gegenteil - um eine gemeinsame Aktion der Bergneustädter Geschäftswelt handelte. Denn die Erklärung wurde prompt per Plakat in jedem Schaufenster mitgeliefert: Die Werbegemeinschaft Bergneustadt wollte die möglichen Folgen des Onlineshoppings für einen Tag plastisch vorführen.

Über die Mitglieder der Werbegemeinschaft hinaus hatte diese Idee bei den Bergneustädter Geschäftsleuten schnell Anklang gefunden. Mehr als 30 Geschäfte machten mit und verhängten für einen Tag die Schaufenster. Dabei wollten die teilnehmenden Geschäftsleute die Aktion nicht als Anklage oder Gejammer verstanden wissen, sondern als Denkanstoß. Die zahlreichen Diskussionen, die gestern zum Thema in Bergneustadt geführt wurden, zeigten, dass sie dieses Ziel erreicht hatten. Die Gespräche offenbarten, dass vielen Kunden die möglichen Folgen von steigenden Onlinekäufen für das Leben in der eigenen Stadt gar nicht so klar waren. Die Geschäftsleute konnten dagegen lernen, dass ihre Kunden durchaus berechtigte Verbesserungswünsche haben, die das Einkaufen Vorort angenehmer machen könnten. So zogen die Akteure am Ende des Aktionstages ein positives Fazit: Auch sie wollen die zahlreichen Anregungen der Passanten ernst nehmen und sich darum bemühen, das Einkaufen in Bergneustadt noch schöner zu machen.