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Krankenhaus probte den Ernstfall

mg; 7. Sep 2013, 12:08 Uhr
Bilder: Michael Gauger; Feuerwehr Engelskirchen (Galerie 37-47) --- Der Einsatz am Krankenhaus stellte sich für die angerückten Kameraden schnell als großangelegte Übung heraus.
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Krankenhaus probte den Ernstfall

mg; 7. Sep 2013, 12:08 Uhr
Engelskirchen - Mit einer Großübung wurde am St. Josef Krankenhaus die Rettung im Falle eines Stationsbrands geprobt - Wehrführung zieht positives Fazit nach erster Übung mit Gemeindealarm.
Von Michael Gauger

„Für den Ernstfall gerüstet sein!“ Aus diesem Grund führte das St. Josef Krankenhaus gemeinsam mit der Feuerwehr Engelskirchen an diesem Wochenende eine groß angelegte Feuerwehrübung durch. Die Sicherheit der Patienten und Mitarbeiter hat bei der Geschäftsführung der Katholischen Kliniken Oberberg ein hohes Ansehen, was sich unter anderem durch regelmäßige Brandschutzschulungen für das Personal ausdrückt. Logische Konsequenz dieses Engagements war daher nun diese Übung.


[„Sicht gleich Null“ hieß es für die Feuerwehrleute auf der Station.]

Die Verwaltung war mit dem Anliegen, eine Übung unter realistischen Bedingungen zu organisieren, an ihren früheren Rettungsassistent Andreas Beckmann, der der Feuerwehr Engelskirchen angehört, herangetreten. Da man Brände generell nie ganz ausschließen kann, wie man zuletzt in Waldbröl sehen konnte, sollte dieser Ernstfall zusammen mit der Feuerwehr Engelskirchen trainiert werden. Verwaltungsdirektor Wilhelm Schmitz beobachtete das gesamte Geschehen, über das die Patienten vorab aus Sicherheitsgründen informiert worden waren.



Die Alarmierung mittels Sirene und Melder der bis dahin zum größten Teil ahnungslosen Kameraden erfolgte über den Rauchmelder auf der betroffenen Station 2B. Diese Station eignete sich gut als Ort des Geschehens, da sie zur Zeit noch leersteht. Optimale Voraussetzungen also, um mittels  Nebelmaschine und Ventilatoren für eine möglichst realistische Nachbildung eines verrauchten Gebäudes zu sorgen.   

Nach dem Eintreffen vor Ort erkundete ein erster Trupp, bestehend aus zwei Einsatzkräften, die kritische Lage. Sie fanden einen komplett verqualmten Krankenhausflur vor, auf dem die Sicht gleich Null war. Der Brandherd lag in einem Zimmer der Station. Nach Herstellung der Löschwasserversorgung am Hydranten im Treppenhaus drang man vorsichtig in die einzelnen Zimmer ein. Direkt im ersten Zimmer mussten drei bettlägerige Patienten in Sicherheit gebracht werden, die allesamt von der Jugendfeuerwehr Engelskirchen gespielt wurden.


[Verwaltungsdirektor Wilhelm Schmitz (2.von links) war stets über den aktuellen Stand informiert.]

Das Stationspersonal, welches sich aufgrund der starken Rauchentwicklung nicht mehr aus dem Stationszimmer herauswagte, und 18 teilweise stark bewegungseingeschränkte Patienten auf den Zimmern galt es bei diesem Einsatz zu retten. So mussten die Wehrleute mit den kompletten Betten oder auch Rollstühlen agieren. Dies geschah unter Zuhilfenahme von  Atemschutzmasken. Zwei Patienten, durch Puppen dargestellt, waren im verrauchten Zimmer bewusstlos geworden. Im zyklischen Wechsel schickte Hauptbrandmeister Jürgen Berresheim die vor der Rauchschutztür postierten Trupps vor um die Patienten zu retten, bevor der eigentliche Löscheinsatz begann. Eine Bergung der "bewusstlosen" Personen über die Drehleiter wurde bei der Übung nur angedeutet, die Rettung erfolgte letztlich durch die Station beziehungsweise das Treppenhaus.   

Etwa 170 Kräfte waren innerhalb kürzester Zeit vor Ort. Zusätzlich war die Drehleiter aus Gummersbach angefordert worden und an der Front in Stellung gegangen. Schnell hatte sich herausgestellt, dass eine Erhöhung der Alarmierungsstufe von Zwei auf Drei nötig war, nachdem die Einheiten Engelskirchen und Loope alarmiert und vor Ort angekommen waren. Löschgruppenführer Thomas Krimmel übernahm vom stellvertretenden Löschgruppenführer der Einheit Loope, Patrick Langenströr, die Einsatzleitung und erhöhte gleichzeitig auf Gefahrenstufe Vier, was Gemeindealarm bedeutet.

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Die Wasserentnahme erfolgte zusätzlich zu den gesamten Tanklöschfahrzeugen von der hauseigenen Zisterne, die 90 Kubikmeter Wasservorrat beinhaltet, wie Krimmel nach dem Einsatz berichtete. Im Endeffekt waren neben Engelskirchen und Loope auch die Einheiten Osberghausen und Ründeroth aktiv beteiligt. 

Verwaltungsdirektor Wilhelm Schmitz und Gemeindebrandinspektor Thomas Krimmel zeigten sich nach dem Einsatz sehr zufrieden und zogen eine durchaus positive Bilanz. „Für unsere erste Übung in diesem Umfang war das sehr gut. Die Patienten wurden alle schonend und zeitnah innerhalb von 45 Minuten gerettet, der gestellte Löscheinsatz war in Ordnung“, erklärte der Einsatzleiter. Die Ablauf- und Organisationsprozesse haben untereinander ebenfalls sehr gut funktioniert. Brandschutzbeauftragte, Pflegedienst und ärztliche Leitung haben mit der Feuerwehr perfekt harmoniert. Auch Kreisbrandmeister Frank-Peter Twilling zeigte sich vor Ort und hatten ein Auge auf den Einsatz. Die gesamte Übung endete mit einer ausgiebigen Besprechung der dargebrachten Leistung.
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