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Ein Meer von potentiellen Kleinkraftwerken

ch; 15. Jul 2012, 15:26 Uhr
Bilder: Christian Herse, OBK (2) --- Stephan Wilforth, Jochen Hagt, Franz-Günter Fehling (Volksbank Wipperfürth-Lindlar), Thomas Koop, Ingo Stockhausen (beide Volksbank Oberberg), Marcus Otto, Thomas Willmer (Energie-Genossenschaft) und Manfred Schneider (Volksbank Oberberg) stellten den Solarkataster vor.
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Ein Meer von potentiellen Kleinkraftwerken

ch; 15. Jul 2012, 15:26 Uhr
Lindlar – Mit nur wenigen Klicks können Hausbesitzer dank des Solarkatasters jetzt raufinden, ob und in welchem Umfang sich Photovoltaikanlagen auf dem eigenen Dach installieren lassen.
Von Christian Herse

Auch wenn es derzeit nicht so aussehen mag, herrscht Sommer im Bergischen. Vor allem an der Tageslänge ist erkennbar, dass noch nicht der Herbst eingezogen ist. Und trotz des bescheidenen Wetters könnten die Oberberger viel Geld sparen, wenn sie eine Photovoltaikanlage installiert hätten. Denn diese arbeitet auch schon bei wenig Sonneneinstrahlung. Fast 44 Prozent des Stromverbrauchs würden sich in der Region durch solche Anlagen decken lassen, derzeit sind es aber nur 1,2 Prozent. Wahre Photovoltaikmuffel sind die Morsbacher, welcher im gesamten Gemeindegebiet nur 62 Anlagen installiert haben. Spitzenreiter sind hingegen die Wipperfürther und Lindlarer mit 322 beziehungsweise 282 Kleinkraftwerken.

[Nicht jede Dachfläche ist für eine Photovoltaikanlage geeignet, wie ein Blick in das Solarkataster erkennen lässt.]

Viele Hausbesitzer scheuen sich vor dem Aufwand bei der Installation und glauben oftmals, dass die Investition sich nicht lohnt. Oftmals ein Trugschluss. Der Oberbergische Kreis hat jetzt gemeinsam mit der Volksbank Oberberg und der Volksbank Wipperfürth-Lindlar sowie der Firma „tetraeder.solar“ das Solarkataster 2012 für die Region vorgestellt. Innerhalb von wenigen Klicks erfahren die Internetnutzer dann nicht nur, ob ihr Dach grundsätzlich für eine Photovoltaikanlage geeignet ist, sondern auch, wo die Solarplatten am effizientesten arbeiten, wie hoch die Investitionskosten sind und ab wann man mit dem produzierten Strom schwarze Zahlen schreibt. Über einen Wirtschaftlichkeitsrechner können sie dann weitere Informationen zur Vergütung und dem Verbrauch erhalten oder direkt einen Berater der Volksbank anschreiben.


„Wir wollen damit dem Handwerk nicht die Arbeit wegnehmen, sondern es einfach dem Hausbesitzer nur erleichtern, herauszufinden, ob seine Idee der Aufrüstung umsetzbar ist“, beschreibt Stephan Wilforth den Hintergedanken. „Eine genauere Prüfung muss vom Handwerk trotzdem durchgeführt werden.“ Genau dieser wird davon zudem profitieren. „20 Prozent der Firmen, die am Schaffungs- und Installationsprozess beteiligt sind, könnten aus der Region kommen. Damit würden wir die heimische Wirtschaft direkt unterstützen“, nennt Kreisdirekt Jochen Hagt einen weiteren Vorteil und wird vom Marcus Otto von der Kreishandwerkerschaft ergänzt: „Für die Handwerksbetriebe sind das fast schon goldene Zeiten, da immer mehr auf das Zugpferd ‚Energetische Sanierungen’ setzen.“

Firmenbesitzer, die vielleicht die hohen Kosten scheuen, können sich zudem mit der Energie-Genossenschaft Bergisches Land in Verbindung setzen, die dann prüft, ob sie die Dachflächen pachten und eine Anlage darauf installieren kann. „Auch im Oberbergischen ist die Energiewende unabwendbar und wir müssen die Menschen in den Prozess miteinbeziehen, damit diese ihn auch unterstützen“, führt Thomas Koop von der Volksbank Oberberg aus. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei auch der Bergische Abfallverband. Auf dem Metabolongelände sind nicht verschiedene Photovoltaikanlagen verbaut. Auch in die Energieberatung, die jeden Samstag auf dem Gelände von 10 bis 12 Uhr stattfinden, werde man das Solarkataster jetzt mit einbeziehen, wie die BAV-Geschäftsführerin Monika Lichtinghagen-Wirths mitteilte.

Weitere Informationen zum Solarkataster gibt es im Internet unter www.energieregion-oberberg.de .
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