Lindlar – Zehntausend Jecke tummelten sich heute wieder in den Straßen, um 40 Wagen und Fußgruppen zuzujubeln und fleißig Strüßje und Kamelle zu ergattern.

Wie eine Dampflok setzte sich heute der Lindlarer Zug am Falkenhof in Bewegung. Gemütlich und einiger Verspätung nahm er immer mehr an Fahrt auf, ehe er im Zentrum Vollgas gab.

[Kräftig in die Tröte geblasen hat unter anderem der Musikverein Linde.]

Traditionell den „Rio de Janeiro“-Karneval auf die heimischen Straßen holten dabei natürlich wieder die „Sambaleko“, die den 2,7 Kilometer langen Weg kräftig auf die Trommeln hauten und die Narren wie der Fakir die Schlange zum Tanzen brachten. Neben altbekannten Gesichtern, wie die Hunnen oder Lenkler Piraten, gab es nicht nur Schweine auf Dioxin, sondern auch waschechte Superhelden oder Schneewittchen mit ihren mehr oder weniger sieben Zwerge zu sehen. Begleitet wurde der Zug wieder von zahlreichen Musikgruppen aus Lindlar, Linde und Wipperfürth. Was an lokalen Themen dieses Mal fehlte, wurde auf Bundesebene dafür wett gemacht. Ob der Runde Tische mit einen „Widde Witt werden wir den Atomstrom Quitt“ oder die Hartegasser Jecken mit ihrem Wagen zur Frauenfußall WM 2011. Insgesamt 40 Gruppen hatten sich angekündigt und verteilten auch wieder Tonnen an Kamelle an die rund zehntausend Jecken entlang der Strecke.


Rund zweieinhalb Stunden brauchte die gigantische Schlange bis sie um 17:30 Uhr ihre Endstation am Krankenhaus fand. Wo der Zug stockte, genossen diese umso mehr das vorfrühlingshafte Wetter mit blauem Himmel und strahlenden Sonnenschein. Da passte natürlich die Aufmachung des Kegelclubs Begin, die als Indianer durch die Prärie stapften, während sich der DRK Kindergarten eher in einen Haufen Hexen und Zauberer verwandelt hat.