Gummersbach - Die Handballerinnen des Städtischen Lindengymnasiums Gummersbach sorgten beim Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin für Furore und verpassten die Sensation nur haarscharf.

Von Nils Hühn

Beinahe hätten die Handballerinen des Städtischen Lindengymnasiums Gummersbach für die große Überraschung gesorgt und beim Bundesfinale von „Jugend trainiert für Olympia“ den Meistertitel geholt. Doch im Finale gab es eine knappe Niederlage. „Wir sind hier nur gegen andere Sportschulen angetreten“, erklärte Sportlehrer Oliver Sterzik unmittelbar nach dem Endspiel. Die Köpfe der 13- bis 15-jährigen Mädchen gingen nach der 9:15-Pleite gegen das Landesgymnasium für Sport Leipzig natürlich nach unten, aber mit ein wenig Abstand werden auch sie erkennen, welch große Leistung sie als NRW-Landesmeister (OA berichtete) in Berlin erreicht haben.


Ins Turnier startete das Team, welches sich ausschließlich aus den Spielerinnen der C-Jugend des VfL Gummersbach zusammensetzt, perfekt. In der Vorrunde gab es drei glatte Siege, womit die Gummersbacherinnen die Zwischenrunde als Gruppensieger erreichten. Herausragend dabei war der 20:0-Blowout-Sieg über das thüringische Gymnasium. „In der Zwischenrunde hatten wir dann ein wenig Glück“, musste Sterzik eingestehen. Trotz zwei Niederlagen zog das Lindengymnasium aufgrund des um fünf Treffer besseren Torverhältnisses ins Halbfinale ein.

Im ersten K.o.-Spiel zeigte das Team von Sterzik und Trainer Erik Schoppmann eine bärenstarke Leistung. Die bis dahin ungeschlagene Sportschule Frankfurt (Oder) wurde mit 14:13 in die Knie gezwungen. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hieß es Kräfte sammeln, denn heute Morgen um 9:30 Uhr ertönte der Anpfiff zum Finale gegen das Sportgymnasium Leipzig. „Die Stimmung war super. Wie bei einem Bundesligaspiel“, schwärmte Sterzik. Unbeeindruckt zeigten sich die Gummersbacher Handballerinnen und boten den Mädchen aus Leipzig einen großen Kampf. Zur Pause stand es 6:7 und das Lindengymnasium konnte ausgleichen. Als sich Leipzig auf drei Treffer absetzen konnte, setzten die Gummersbacher alles auf eine Karte und verloren etwas zu deutlich mit 9:15. „Das Spiel war bis kurz vor Schluss sehr eng“, gab Sterzik zu Protokoll.



Trotz der Finalpleite war der Sportlehrer stolz auf seine Mannschaft und seinen Trainerkollegen Schoppmann. „Was die Mädchen und er als Vereinstrainer geleistet haben, ist sensationell“, hob Sterzik hervor. Heute Nachmittag werden die Gummersbacher noch vom Bundestagsabgeordneten Klaus-Peter Flosbach durch den Bundestag geführt, ehe am Abend die Siegerehrung und Abschlussfeier stattfinden. Am Samstag kehrt das Team wieder zurück in die Kreisstadt. Bereits am kommenden Wochenende sind die Gummersbacherinnen wieder gefordert. Dann im Trikot des VfL Gummersbach, wenn es im Halbfinal-Rückspiel (Hinspiel 26:20-Sieg) gegen die Turnerschaft St. Tönis um den Einzug ins Finale um die Westdeutsche Meisterschaft geht. Das nächste Finale wird bereits ins Visier genommen.

Lindengymnasium Gummersbach: Lea Schoppmann, Marie Wlodarek, Emilia Gauger, Melisa Özmen, Annika Frick, Ronja Breuer, Emely Brand, Lilly Gauger, Patricia Curcic, Hannah Stöcker und Jule Wickler.

Alle Ergebnisse aus Berlin gibt es hier.