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Hohe Waldbrandgefahr im Oberbergischen

ls; 4. Jul 2018, 12:30 Uhr
Archivbild: Michael Gauger --- Derzeit ist die Gefahr von Waldbränden besonders hoch.
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Hohe Waldbrandgefahr im Oberbergischen

ls; 4. Jul 2018, 12:30 Uhr
Oberberg - Die Feuerwehr und das Regionalforstamt appellieren während der heißen Tage, besonders vorsichtig im Umgang mit Feuer zu sein.
Von Leif Schmittgen

Die Zahl der Waldbrandeinsätze der Oberbergischen Feuerwehr ist in den vergangenen Tagen wegen der andauernden Hitze in die Höhe geschossen. So sind die Feuerwehrkameraden in den vergangenen Tagen unter anderem in Morsbach und Waldbröl, aber auch im Kreisnorden, unter anderem in Wipperfürth ausgerückt, um Schlimmeres noch rechtzeitig zu verhindern. Kreisbrandmeister Frank-Peter Twilling appelliert deswegen, in diesen Tagen besonders vorsichtig zu sein.   

„Das Grillen an einem nicht ausgewiesenen Platz kann schon zur großen Gefahr werden“, weiß der Kreisbrandmeister aus Erfahrung. Zum Beispiel müsse nur ein Stückchen Holzkohle in ein Erdloch fallen, um ein Feuer zu entfachen. „Die Glut wandert unterirdisch, plötzlich brennt es dann an anderer Stelle“, so Twilling. Besonders im Auge hat der Feuerwehrmann dabei Menschen, die ihre Grills an Talsperrenufern aufstellen oder gar Lagerfeuer anzünden und damit sich und andere gefährden. Außerdem warnt er davor, achtlos Flaschen wegzuwerfen, durch die Sonne könnte es zu einem Brennglaseffekt kommen.

Derzeit sind die Wälder extrem ausgetrocknet, es herrscht die Gefahrstufe 4, was „hohe Gefahr“ bedeutet. Lediglich die Stufe 5 (sehr hohe Gefahr), steht noch über der derzeitigen Warnstufe. Die gab es laut Twilling 2007 zum letzten Mal in der Region. „Damals haben wir sogar Kontrollflüge über die Waldgebiete gemacht und dadurch Schlimmeres verhindert“, erinnert er sich. Er kann sich vorstellen, dass die Bezirksregierung – sollte die Hitze in den kommenden Tagen so bleiben – solche Kontrollen wieder anordnet.   

Der Brandmeister bittet die Bevölkerung, auch zu Hause besonders vorsichtig zu sein, da durch den kleinsten Funkenflug viel passieren kann. Es sollte nichts verbrannt oder leichtsinnig im Garten gegrillt werden. Auch wenn es in absehbarer Zeit regnet, ist die Gefahr laut Twilling trotzdem noch lange nicht gebannt. „Da müsste es schon viele Tage am Stück regnen." Das Erdreich ist so trocken, dass dieses erst einmal wieder aufgeweicht werden muss. Und das dauert.   

„Der sommerliche Grasbewuchs in lichten Beständen ist vielerorts schon versengt“, schreibt auch das Regionalforstamt Gummersbach in einer Pressemitteilung. Hinzu kommt reichlich brennfähiges Material, wie abgebrochene Äste und Kronen von dem Januarsturm Friedrike in den Waldbeständen. Ein möglicher Waldbrand würde zusätzlich vom zeitweise starken Wind angefacht werden und könnte sich zu regelrechten, schwer in den Griff zu bekommenden Kronenfeuern entwickeln. „Das Rauchen im Wald ist forstgesetzlich bis zum 30. September verboten“, heißt es weiter. Verstöße würden kosequent geahndet.  

Wer sein Auto unversehrt zur Heimfahrt vorfinden möchte, sollte es vermeiden, auf den mit Gras bewachsenen Randstreifen der Waldwege zu parken. Der heiße Katalysator könnte das trockene Gras entzünden. Zum Parken sollten am besten die ausgewiesenen Wanderparkplätze benutzt werden. Das Forstamt hat Rufbereitschaft für Förster angeordnet. Sie fahren zusätzliche Kontrollstreifen. Damit die Feuerwehr in den Wald gelangen kann, dürfen die Waldeingänge und Waldwege auf keinen Fall zugeparkt werden.   
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