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Tränenreicher Abschied nach 09 Jahren beim BVB

nh; 16. May 2018, 12:20 Uhr
Bild: Stummbillig/BVB --- Am vergangenen Samstag lief Stella Kramer nach neun Jahren im BVB-Trikot letztmals zu einem Heimspiel ein.
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Tränenreicher Abschied nach 09 Jahren beim BVB

nh; 16. May 2018, 12:20 Uhr
Marienheide - Stella Kramer bestritt am Samstag ihr letztes Bundesliga-Heimspiel für Borussia Dortmund - Wie die Zukunft der 29-jährigen Nationalspielerin aussieht ist völlig offen.
Von Nils Hühn

„Das war schon sehr emotional und intensiv“, berichtete Stella Kramer über ihr mutmaßlich letztes Heimspiel für Borussia Dortmund. Dem Team, dem die Linkshänderin seit mittlerweile neun Jahren angehört. „Ich habe Freitagmittag erfahren, dass der Klub mir keinen neuen Vertrag vorlegen wird“, berichtet die 29-Jährige weiter. Warum es zu einer Trennung kommt, wollten weder Kramer noch der BVB kommentieren. „Ich hätte aber sehr gerne hier weitergespielt“, bestätigte die Nationalspielerin. Neben dem Handball arbeitet sie bei Borussia Dortmund im Marketing und Vertrieb. „Mein Leben ist durch und durch schwarzgelb“, ist auf der Vereinshomepage zu lesen.

Doch diese Zeit ist zumindest in der Bundesliga bald vorbei. Am Samstag ging es gegen den bereits feststehenden Deutschen Meister Thüringer HC. Die Sporthalle Wellinghofen war mit 500 Zuschauern gut gefüllt und immer wieder brandeten „Stella“-Rufe auf. Kramer agierte trotz der großen Emotionen professionell, netzte fünfmal ein und hatte als zweitbeste Torschützin großen Anteil am Sieg über den THC, womit die Chance zur Teilnahme am Europapokal bestehen bleibt. „Die Fans waren unglaublich. So etwas habe ich noch nicht erlebt“, beschrieb die Linkshänderin.


Mit stehenden Ovationen wurde Kramer verabschiedet. Als sie zum Mikrofon griff, übermannten sie ihre Gefühle und die Tränen flossen. Auf ihrem Trikot stand „Danke liebe Fans für 09 Jahre“. Die aus Marienheide stammende Handballerin ist die mit großem Abstand dienstälteste Dortmunderin und entwickelte sich beim BVB zur gestandenen Bundesliga- und Nationalspielerin. „Es war eine fantastische Zeit“, will sich Kramer nun in Ruhe überlegen, wie es in Zukunft weitergeht. „Es muss alles passen.“ Offenbar gab es Signale aus Dortmund, dass es auch dort eine Zukunft gibt. Kramer: „Ich muss das mit etwas Abstand betrachten.“

Eine Bundesligapartie beim Tabellenzweiten Bietigheim steht noch aus. Mit einem Sieg und einem Patzer von Leverkusen ist das Ticket für Europa gebucht. Der Fokus liegt bei der Rechtsaußen auf diesem Spiel. Bundestrainer Henk Groener hat die Linkshänderin derweil in den erweiterten Kader für die Europameisterschafts-Qualifikationsspiele nominiert. „Wenn ich weiter in der Nationalmannschaft spielen möchte, muss ich natürlich Bundesliga spielen“, kann sich Kramer einen Wechsel durchaus vorstellen. An Angeboten wird es sicherlich nicht mangeln. „Aber es muss auch mit meinem Job und dem Privaten vereinbar sein“, stehen der 29-Jährigen richtungsweisende Entscheidungen bevor.
  
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