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Weiterhin viel Ermittlungsarbeit für Mordkommission

nh; 2. Jan 2018, 14:10 Uhr
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Weiterhin viel Ermittlungsarbeit für Mordkommission

nh; 2. Jan 2018, 14:10 Uhr
Reichshof - Der wegen Totschlags an einer 39-Jährigen in Untersuchungshaft sitzende 23-Jährige machte erste Angaben, die allerdings nicht zum für Polizei und Staatsanwaltschaft ersichtlichen Tathergang passen.
Von Nils Hühn

Vor acht Tagen wurde die Leiche einer 39-jährigen Frau aus Denklingen in einem Hauseingang entdeckt (OA berichtete). Zu diesem Zeitpunkt befand sich der mutmaßliche Täter bereits in Polizeigewahrsam. Mittlerweile sitzt er seit einer Woche in Untersuchungshaft. Der Mann ist 23 Jahre alt und stammt aus dem Oberbergischen Kreis.

Wie Oberstaatsanwalt Robin Faßbender mitteilte, hat der Verdächtige mittlerweile Angaben zum mutmaßlichen Tathergang gemacht. Demnach habe es eine körperliche Auseinandersetzung zwischen dem 23-Jährigen und dem Opfer gegeben. Allerdings passen die Aussagen des Verdächtigen nicht zu den Ergebnissen des Obduktionsberichts. „Über die genauen Unterschiede hüllen wir uns in Schweigen“, so Faßbender. Ob und wie der 23-Jährige die Frau getötet hat, ist weiterhin Bestandteil der Ermittlungen. Faßbender gibt aus diesen Gründen noch nicht bekannt, welche Verletzungen die Frau erlitt und woran sie letztlich verstarb. Die 39-Jährige hinterlässt zwei Söhne im Alter von sieben und 13 Jahren.

Folgendes ist bislang bekannt: In der Nacht von Heiligabend auf den 1. Weihnachtsfeiertag kam es im Haus der Getöteten zu Tumulten, wie Anwohner berichteten. Der 23-Jährige wurde anschließend blutverschmiert und mit nacktem Oberkörper von einem Autofahrer in der Nähe des Hauses gesehen. Der Autofahrer wollte die in seinen Augen hilflose Person mitnehmen, aber als sich der Mann aus dem Auto heraus übergab, musste er wieder aussteigen. Der Fahrer filmte den Verdächtigen und informierte die Polizei. Auch eine Überwachungskamera nahm den 23-Jährigen in Tatortnähe auf. Dies bestätigte die Staatsanwaltschaft.

Gegen 3 Uhr entdeckten Polizisten den Mann und nahmen ihn mit auf die Polizeiwache nach Waldbröl. Zunächst dachten die Beamten, dass es sich um das Blut des 23-Jährigen handelte. Doch als sechs Stunden später um 9:15 Uhr die Leiche der 39-Jährigen entdeckt wurde, wurde der Polizei schnell klar, dass der Fall anders zu bewerten sei. Ein Nachbarskind hatte die Leiche im Hauseingang entdeckt und Erwachsene gerufen, die den Notarzt, der nur noch den Tod der Frau feststellen konnte, und die Polizei verständigten.

Am 2. Weihnachtsfeiertag wurde der 23-Jährige dem Haftrichter in Waldbröl vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnete. Hier machte der Verdächtige, der der Polizei unter anderem wegen Körperverletzungsdelikten bekannt ist, die bereits erwähnten Angaben. In welchem Beziehungsverhältnis der mutmaßliche Täter und das Opfer zueinander standen, ist ebenfalls noch Teil der Ermittlungen, die die Kölner Mordkommission gerade durchführt. Dass sich die beiden kannten, bestätigte Oberstaatsanwalt Faßbender. Weitere Informationen konnte die Staatsanwaltschaft zum aktuellen Zeitpunkt nicht bekannt geben.

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