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Realschüler erteilen Rassismus eine couragierte Abfuhr

fj; 10. Oct 2017, 14:19 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- (hinten v. li.) Bürgermeister Wilfrid Holberg, Dorothea Wirtz vom KI, Schulleiter Ralf Zimmermann sowie (vorne v. li.) Lehrerin Manuela Grote und Schülervertreter Marco Köster (alle stehend) feierten gemeinsam mit den Schülern die Auszeichnung der Realschule als „Schule ohne Rassismus“.
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Realschüler erteilen Rassismus eine couragierte Abfuhr

fj; 10. Oct 2017, 14:19 Uhr
Bergneustadt – Die Städtische Realschule wurde als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ausgezeichnet – Sie verpflichtete sich, allen Arten von Diskriminierung entgegen zu treten – Schirmherrschaft übernahm der Bürgermeister.
In welchen Facetten kann sich Rassismus zeigen? Was bedeutet es, sich allen Formen von Rassismus couragiert entgegenzustellen? Mit diesen Fragen hat sich die Städtische Realschule Bergneustadt gründlich auseinandergesetzt, bevor die ganze Schule – vom Schulleiter über die Schüler bis zum Hausmeister – mit ihrer Unterschrift ganz bewusst erklärt hat: Ja, wir wollen eine „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ sein. Dafür wurde sie heute mit dem gleichnamigen Schulsiegel ausgezeichnet, für dessen Erhalt sich mindestens 70 Prozent aller Schulangehörigen mit ihrer Unterschrift dazu verpflichten müssen, sich gegen Diskriminierung jeder Form einzusetzen – sei es durch Aktivitäten und Projekte, durch Einschreiten in konkreten Situationen oder gemeinsam entwickelte Problemlösungen.




[Dorothea Wirtz  vom Kommunalen Integrationszentrum  übergab die Urkunde an die Realschule.]

Initiiert wurde der Beitritt zum Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ von einer Schülergruppe um Vertrauens- und Beratungslehrerin Manuela Grote. Im Rahmen einer Projektwoche drehte sie gemeinsam mit den Schülern einen Film zum Thema, worauf die Schüler beschlossen, dem Netzwerk beitreten zu wollen. „In einer Szene wird ein dunkelhäutiger Junge von seinem Mitschülern zu Boden geworfen. Als wir diese Szene auf dem Rathausplatz drehten, schritten immer wieder Menschen ein, die nicht erkannten, dass es sich um einen Filmdreh handelte. Ein wunderbares Beispiel für couragiertes Handeln“, erklärte Grote heute im Rahmen einer Feierstunde.



[Marco Köster von der Schülervertretung stand stellvertretend für die Schülergruppe, mit der Lehrerin Manuela Grote das Projekt vorangetrieben hatte.]

Die Projektpatenschaft hat Bürgermeister Wilfried Holberg übernommen, der auch die Anschaffung eines großen Schildes mit der Aufschrift „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ für die Pausenhalle ermöglichte. Donnernder Applaus brandete ihm dafür heute von Seiten der Schüler entgegen, die nun zu einem Netzwerk aus bundesweit 2.500 „Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage“ gehören. Die Kooperation dieser Schulen untereinander fördert im Oberbergischen Kreis das Kommunale Integrationszentrum (KI). Als Vertreterin des KI begrüßte Dorothea Wirtz die Realschule Bergneustadt im Netzwerk. „Eigentlich ist es schade, dass wir heute noch Projekte gegen Rassismus brauchen. Aber bis die Menschen gelernt haben, dass sie alle nur Gäste auf dieser Erde sind, ist es gut, dass es sie gibt und ich bin stolz, dass wir ein Teil davon sind“, bedankte sich Schulleiter Ralf Zimmermann bei seinen Schülern, die schon jetzt ein Zeichen gesetzt haben.
  
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