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Leckerlis und Gummiknochen zum Abschied

jh,lob; 13. Sep 2017, 15:10 Uhr
Bilder: Laura Oberbüscher --- Diensthundeführer Sven Larfeld mit Laika und Michel.
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Leckerlis und Gummiknochen zum Abschied

jh,lob; 13. Sep 2017, 15:10 Uhr
Gummersbach – Polizeihündin Laika wurde heute nach über sieben Jahren treuem Dienst in den verdienten Ruhestand verabschiedet und Nachfolger Michel zugleich feierlich begrüßt.
Von Julian Heppe und Laura Oberbüscher

„Wir sind heute aus einem freudigen Anlass hier versammelt,“ lauten die Worte, mit denen Polizeidirektor Ralf Schmidt die Veranstaltung eröffnet. „Doch einige von uns,“ gibt er gleich danach zu, „haben sicherlich auch eine kleine Träne im Knopfloch“. Denn Polizeihündin Laika hat die Kreispolizei des Oberbergischen zehn Jahre lang treu begleitet. Nicht nur im heimischen Kreis, sondern auch bei Großeinsätzen in ganz Nordrhein-Westfahlen.  Nun wird sie ganz offiziell in den Ruhestand verabschiedet.

„Ein alter von zehn Jahren ist im Regelfall das Maximum für einen Hund im Polizeidienst,“ erklärt Schmidt später. „Die Tiere müssen jederzeit voll einsatzbereit sein, auch wenn sie eigentlich gerade schlafen möchten. Mit dem Alter wird das immer schwieriger.“ Laika wirkt auf den ersten Blick alles andere als müde. Freudig mit der Rute wedelnd, nimmt sie ihr Abschiedsgeschenk – einen schwarzen Gummiknochen, überreicht durch den Polizeidirektor -  entgegen und kaut aufgeregt darauf rum.  


[Polizeidirektor Ralf Schmidt überreicht Laika feierlich ihr Abschiedsgeschenk.]

Doch als ihr direkter Nachfolger Michel kurze Zeit später feierlich im Dienst willkommen geheißen wird, verdeutlicht sich Schmidts Erklärung: der zweijährige Rüde ist ein aufgedrehtes Kraftpaket, das kaum stillhalten kann. Als Diensthundführer Sven Larfeld den frischgebackenen Polizeihund in die offizielle Runde holt, schnüffelt dieser sofort hektisch in alle Richtungen, als wolle er gleich mit der Arbeit loslegen – so soll es aber auch sein, denn seit Anfang dieser Woche ist Michel offiziell als Polizeihund im Dienst. „Jetzt beginnt für ihn, was für unsere 23 neuen menschlichen Einsatzkräfte schon zum Ersten des Monats begonnen hat,“ erklärt Polizeidirektor Schmidt, „das lebenslange Lernen im Einsatz auf der Straße."


[Sven Larfeld mit seinem neuen Partner Michel.]

Seine Prüfung zum Schutzhund hat Michel bereits Ende August „mit Bravour“, wie Diensthunde-führer Sven Larfeld versichert, bestanden. Dazu wurde der belgische Schäferhund zwei Jahre lang von Larfeld selbst, in enger Zusammenarbeit mit der Kooperations-behörde Rhein-Sieg, zum Diensthund Einsatz ausgebildet. Zu seinen Aufgaben zählt nun Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und bei eintretenden Gefahren - durch lautes Bellen, oder in Extremsituationen auch Zubeißen - Initiative zu ergreifen, beispielsweise um einen Angreifer oder flüchtigen Täter zu stellen.  

Ganz fertig mit der Ausbildung ist der vierbeinige Dienst-Frischling allerdings noch nicht. „Mittlerweile ist es üblich, dass Polizeihunde dual ausgebildet werden,“ erklärt Schmidt „Michel wird derzeit auch noch auf die Personensuche spezialisiert.“ Nach der Ausbildung soll der Hund in der Lage sein, anhand eines Kleidungsstückes oder ähnlichem, vermisste oder flüchtige Personen aufzuspüren. "Im Training müssen die Hunde unter anderem einzelne Patronenhülsen in einem 50 Quadratmeter großen Feld ausfindig machen," sagt Schmidt.  

Es scheint, als könne Laika sich zufrieden in den Ruhestand begeben. „Am liebsten liegt sie zuhause im hohen Gras in der Sonne,“ verrät Larfeld, bei dessen Familie die Hundedame weiterhin bleibt. Vielleicht dreht sie sich demnächst noch einmal gemütlich um und döst weiter, während Michel sich morgens gemeinsam mit dem Herrchen aufgeregt zur Dienststelle begibt.
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