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Den Favoriten so lange wie möglich ärgern

bv; 13. Sep 2017, 14:14 Uhr
Archivbild: Dirk Adolphs --- Alexander Becker will sich auch am Freitag gegen die Löwen durchsetzen.
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Den Favoriten so lange wie möglich ärgern

bv; 13. Sep 2017, 14:14 Uhr
Gummersbach – Am kommenden Freitag erwartet das Team um Trainer Dirk Beuchler mit den Rhein-Neckar Löwen den Deutschen Meister in der SCHWALBE arena - Gesundes Oberberg e.V.' und die AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Bernd Vorländer

VfL Gummersbach – Rhein Neckar Löwen (Freitag, 19:30 Uhr).

Es fehlen: Kevin Schmidt, Maximilian Hermann, Simon Ernst, Matthias Puhle, Marcel Timm.

In der Regel ist David gegen Goliath chancenlos, doch der alttestamentarische Spruch wird auch gerne bemüht, wenn man als nominell Unterlegener eine kleine Chance sieht, dem Großen doch den  Erfolg zu vermiesen. Unter eben diesen Vorzeichen steht das Gastspiel des Deutschen Meisters am Freitag in der Schwalbe arena. Die Rhein Neckar Löwen kommen als klarer Favorit in die Kreisstadt, der VfL ist krasser Außenseiter. Das weiß auch VfL-Trainer Dirk Beuchler, der in den vergangenen Spielen einen klaren Aufwärtstrend seiner Mannschaft beobachten konnte, die sich aber bei den Auswärtsauftritten in Melsungen und Erlangen nicht für zumindest phasenweise gute Auftritte belohnte. „Mit der Deckung bin ich zufrieden. Carsten Lichtlein hält stark und unsere 6:0-Formation behauptet sich sehr gut“, so Beuchler. Allerdings fehle im Angriff die Konstanz. Das wisse auch das Team, das nach dem Spiel in Erlangen frustriert und geknickt in der Kabine gesessen habe. Alle hätten gewusst, dass mindestens ein Punkt möglich gewesen wäre.


[Moritz Preuss hat sich als Volltreffer bei den Neuzugängen entpuppt. Der Kreisläufer gehörte auch in Erlangen zu den besten Spielern.]

Allerdings sieht man auch die Defizite. Gerade im Spielverständnis greifen die Automatismen noch nicht, doch das dürfte von Woche zu Woche besser werden. Ein echtes Problem besteht allerdings im rechten Rückraum. Dass Florian Baumgärtner in Erlangen schwach war, ist für Beuchler kein Problem. „Das muss man dem Jungen auch mal zugestehen.“ Doch die fehlenden Alternativen – im Spiel wie beim Training – sorgen den Handballlehrer. Baumgärtner kann nicht 60 Minuten durchspielen, Maximilian Hermann fällt auf unbestimmte Zeit aus. „Wir hängen da in der Luft“, sagt Beuchler. Niemand wisse, wann und ob Hermann zurückkehre, andererseits könne der Verein auch keinen dritten Linkshänder für den Rückraum verpflichten. Also bleibt nur die Notlösung, zeitweise einen Rechtshänder dort aufzubieten.


Die Rhein Neckar Löwen machen in Gummersbach eine Zwischenstation, müssen am Sonntag in der Champions League daheim gegen den FC Barcelona antreten. Das Meisterteam ist bis auf Kim Ekdahl Du Rietz zusammen geblieben und wird von Andy Schmid gesteuert. Der Ausnahmekönner auf der Rückraum-Mitte-Position spielt nicht nur Handball, er zelebriert die Sportart. „Man kann ihn nie ganz ausschalten“, meint Beuchler, aber irgendetwas wird man sich einfallen lassen müssen.

Mit Petersson, Reinkind, Mensah Larsen und Bliznac verfügt man über einen starken Rückraum, auf Linksaußen wirbelt Ex-VfL’er Gudjon Valur Sigurdsson immer noch mit 38 Jahren und Hendrik Pekeler bildet mit Gedeon Guradiola nicht nur ein Kreis-Doppel, sondern auch ein Bollwerk in der Abwehrmitte. Allerdings hatten die Löwen in dieser Saison auswärts durchaus Probleme, unterlagen in Flensburg und konnten sich in Lemgo nur hauchdünn durchsetzen. Ein Mutmacher für den VfL, der mit Respekt, aber auch selbstbewusst in die Partie geht. „Wir werden keine Angst haben und positiv auftreten. Und dann schauen wir mal, was dabei herauskommt“, so Dirk Beuchler.
  
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