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Von der „Liebesinsel“ ins „Seequartier“

db; 11. Sep 2017, 20:22 Uhr
Grafik: Arbeitsgemeinschaft Greenbox Landschaftsarchitekten --- Der Entwurf des Kölner Büros sieht unter anderem Sitzmöglichkeiten ähnlich des Rheinboulevards direkt an der Wiehl vor.
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Von der „Liebesinsel“ ins „Seequartier“

db; 11. Sep 2017, 20:22 Uhr
Wiehl – Die Siegerentwürfe des Wettbewerbs zur Umgestaltung der Wiehlaue stehen fest – Jetzt sind die Bürger aufgerufen, ihre Rückmeldung zu den Plänen zu geben.
Obwohl die Wettbewerbsjury sich rund acht Stunden Zeit für die finale Entscheidung nahm, war das Ergebnis am Ende doch eindeutig und einstimmig: Zwei Entwürfe zur Umgestaltung der Wiehlaue haben sich gegen zehn weitere Vorschläge durchgesetzt und teilen sich den ersten Platz mit einem Preisgeld von jeweils 25.000 €. Die Stadt Wiehl hatte den Wettbewerb ausgelobt. In den kommenden zwei Wochen können sich die Bürger in der Wiehltalhalle die Entwürfe ansehen und ihre Meinung äußern (genaue Zeiten unter dem Artikel).




[Bilder: Christian Melzer (2 und 4) --- Bürgermeister Ulrich Stücker betonte die Hochwertigkeit der Entwürfe der beiden Siegerbüros.]  

Die Jury unter Vorsitz von Professorin Ulrike Beuter entschied sich zum einen für den Entwurf der Arbeitsgemeinschaft Greenbox Landschaftsarchitekten aus Köln – unter anderem in Kooperation mit dem Wiehler Ingenieurbüro Donner und Marenbach – und zum anderen für die Pläne der Arbeitsgemeinschaft FSWLA Landschaftsarchitektur aus Düsseldorf. Die räumliche Nähe der Siegerbüros zu Wiehl ist Zufall, wie Bürgermeister Ulrich Stücker betonte. Wer hinter den einzelnen Entwürfen steckt, war der Jury aus Fairnessgründen nicht bekannt. Die Ausschreibung lief europaweit, letztlich reichten zwölf Büros aus Deutschland einen Entwurf ein.

Beide Entwürfe konnten sich mit Abstand gegen die Konkurrenz durchsetzen, gehen aber mit sehr verschiedenen Ansätzen an die Umgestaltung der Wiehlaue. Es waren bewusst keine Grenzen gesetzt worden, wie Stücker betonte. Entsprechend sind die jetzigen Pläne auch noch lange nicht ein Stein gemeißelt, sondern sollen eine Diskussionsgrundlage bilden. So schlägt der Düsseldorfer Entwurf etwa eine deutliche Vergrößerung des Sees vor, in dem es dann auf einer kleinen Insel eine Bühne geben soll, die vom dann neuen Seequartier auf dem Gelände des ehemaligen Pro-Markt aus einsehbar sein soll. Die Wassereinspeisung aus der Wiehl sei bei diesen Dimensionen aber nicht möglich, wie Hubert Scholemann vom ebenfalls beteiligten Aggerverband erklärte. In beiden Entwürfen bekommt der Minigolfplatz, für dessen Erhalt sich viele Bürger ausgesprochen haben, einen neuen Standort; im Kölner Entwurf ist das oberhalb der Wiehler Wasser Welt.


[Grafik: --- Arbeitsgemeinschaft FSWLA Landschaftsarchitektur --- Das Büro aus Düsseldorf hat sich die Erweiterung des Sees im Wiehlpark überlegt.]

Sehr zur Freude von Bürgermeister Stücker hatten sich beide Siegerbüros sehr intensiv mit den Gegebenheiten in Wiehl und der Stadtgeschichte auseinandergesetzt. Dies zeigt etwa das Beispiel der „Liebensinsel“, früher ein abgelegener Bereich am ehemaligen Freibad und besonders bei Pärchen beliebt, die ihre Ruhe haben wollten. Im Kölner Entwurf gibt es nun wieder einen ruhigen Ort mit diesem Namen. Insgesamt gibt es in beiden Entwürfen jede Menge Ideen für Naherholung und Freizeit sowie Wohnen. Hauptaufgabe war dabei die Integration der Wiehl in das Stadtleben. „Es ist ein Privileg für eine Stadt, wenn sie einen Fluss hat, der ihr den Namen gibt“, sagte Stücker. „Der Wiehlpark ist das Herz der Stadt.“

Die gesamte Projektfläche erstreckt sich auf rund 40.000 Quadratmetern zwischen der Umgebung des Wiehlstadions im Westen und dem Kurpark bis zur Wiehler Wasser Welt im Osten. Neben den Bürgermeinungen wird auch die Jury Anmerkungen zu beiden Entwürfen machen. Die Büros bekommen dann Zeit zur Überarbeitung. Bis Ende des Jahres soll dann der endgültige Sieger gekürt werden, der dann an der Umsetzung beteiligt sein wird. Die Stadt Wiehl wird sich um Förderungen für Städtebau und aus der Wasserrahmenrichtlinie bewerben. Die ersten Bagger sollen voraussichtlich 2019 anrollen, wie Stücker sagte. Für das Pro-Markt-Gelände soll es außerdem aoch einen gesonderten Architektenwettbewerb geben. Die Umgestaltung der Wiehlaue ist Bestandteil des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts für den Kernbereich des Wiehler Zentrums.

Lageplan Entwurf Greenbox
Lageplan Entwurf FSWLA 

Die Wiehler Bürger können sich die Pläne in der Wiehltalhalle ansehen, erläutern lassen und Rückmeldung geben. Möglich ist dies zu folgenden Zeiten:
Dienstag: 12. und 19. September von 14:30 Uhr bis 16 Uhr
Donnerstag: 14. und 21. September von 17 Uhr bis 18:30 Uhr
Samstag: 16. September von 10:30 Uhr bis 12 Uhr.

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