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Deutlicher 'Löwen'-Sieg vor enttäuschender Kulisse

bv; 12. Aug 2017, 19:54 Uhr
Bilder: Alexander Arnold --- Kopflos wie in dieser Szene agierten die Spieler aus Skopje über weite Strecken der Partie gegen die Rhein Neckar Löwen.
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Deutlicher 'Löwen'-Sieg vor enttäuschender Kulisse

bv; 12. Aug 2017, 19:54 Uhr
Gummersbach - Deutscher Meister zieht gegen schwachen Champions-League Sieger aus Skopje ins Finale des 4 Club Tournament ein - 'Gesundes Oberberg e.V.' und die AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Bernd Vorländer

HC Vardar Skopje - Rhein Neckar Löwen 25:34 (10:14).

Wann hat der gemeine Handball-Fan schon einmal die Gelegenheit, den aktuellen Champions-League-Sieger im Kampf mit dem Deutschen Meister des Jahres 2017 zu erleben? In Gummersbach war das heute möglich, doch kaum jemand wollte davon etwas wissen. Rund 1.200 Zuschauer verloren sich im weiten Rund der SCHWALBE arena, als sich Vardar Skopje und die Rhein Neckar Löwen anschickten, das Finale des 4 Clubs Tournament" zu erreichen. Eine beschämende Kulisse für europäischen Top-Handball und nicht gerade förderlich für die "Handball-Hochburg" Gummersbach.


["Löwen"-Coach Nicolaj Jacobsen im Disput mit einem der Referees.]

Das Spiel selbst bot jedenfalls gute sportliche Unterhaltung mit einigen Kabinettstückchen, die das Eintrittsgeld wert waren. Dabei zeigten die "Löwen" vornehmlich in der zweiten Hälfte, dass sie derzeit in der Saisonvorbereitung bereits wesentlich weiter sind als der Überraschungs-Titelträger, der vor wenigen Wochen das Star-Ensemble von Paris Saint-Germain im Kölner Champions-League-Finale besiegte, gestern aber bei Zweitligist Bergischer HC eine 25:27-Pleite erlebte und auch gegen den deutschen Meister chancenlos war. Die Rhein-Neckar Löwen hatten zwar in der ersten Hälfte einige Anlaufschwierigkeiten und mussten Skopje nach einer Führung zum 8:8 gleichziehen lassen, doch schon in dieser Phase blitzte die Genialität des Duos Andy Schmid und Hendrik Pekeler auf. Schmid sollte im Verlauf des Spiels noch einige Male Szenenapplaus für herausragende Anspiele erhalten.   

Mit einem Zwischenspurt gegen Ende der ersten Hälfte und einem tollen Tor des Ex-VfL-Spielers Gudjon Valur Sigurdsson, der mit rechts von Rechtsaußen aus unmöglichem Winkel zum 10:14 traf, ging es in die Kabinen. Dabei hatte Andreas Palicka das Torhüterduell gegen Arpad Sterbik um Längen gewonnen, und auch Mikael Appelgren zeigte nach dem Wechsel auf Löwen-Seite eine starke Partie - unter anderem mit zwei gehaltenen Siebenmetern. Bei Skopje, das auf den starken Mittelmann Luka Cindric verzichten musste, konnte lediglich der wurfgewaltige Vuko Borozan überzeugen.


[Lediglich Skopje-Rückraumspieler Vuko Borozan wusste beim Verlierer zu überzeugen.]

Nach der Pause zeigte das Team von Trainer Nicolaj Jacobsen schnell, wer Herr im Ring war. Über 12:17 (34.) und 15:23 (41.) schraubte man das Ergebnis rasch auf bis zu 17:29 (47.), ehe die Rhein Neckar Löwen zwei Gänge zurückschalteten. Das hielt Andy Schmid jedoch nicht davon ab, mit einem Kempa-Anspiel auf Rechtsaußen Bogdan Radivojevic den schönsten Treffer des Abends vorzubereiten. Am Ende stand ein deutlicher und in der Höhe verdienter Sieg zu Buche. Die "Löwen" spielen am morgigen Sonntag im Finale um 16 Uhr gegen die SG Flensburg, Skopje und der VfL Gummersbach streiten sich bereits um 13:30 Uhr um den dritten Platz.

Skopje: Vuko Borozan (8), Jorge Maqueda (5), Igor Karacic (4/1), Tose Onchev (2), Martin Popovski, Rogerio Moraes Ferreira, Dainis Kristopans, Timur Dibirow, Daniil Shishkarev (je 1), Ivan Cupic (1/1)   

Rhein Neckar Löwen: Hendrik Pekeler (9), Andy Schmid, Momir Rnic (je 5), Gudjon Valur Sigurdsson (4/2), Patrick Groetzki (3), Philipp Taleski, Jerry Tollbring (je 2), Bogdan Radivojevic, Rafael Baena, Mads Mensah Larsen, Harald Reinkind (je 1)

Hinausstellungen: 4:6 Minuten

Spielfilm: 2:4, 6:8, 8:8 (20.), 10:12, 10:14 (HZ); 12:17 (34.), 14:21, 17:27 (45.), 17:29, 19:31, 25:34
  
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