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Fern der Strahlenbelastung einfach nur Kind sein

fj; 9. Aug 2017, 15:45 Uhr
Bilder: Fenja Jansen/privat (Text) --- Voller Vorfreude waren die Kinder aus Gomel, als heute ein Besuch im Affen- und Vogelpark auf dem Programm stand.
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Fern der Strahlenbelastung einfach nur Kind sein

fj; 9. Aug 2017, 15:45 Uhr
Bergneustadt – Zum 19. Mal hat die Tschernobyl-Initiative Wiedenest Kinder aus der von der Reaktor-Katastrophe hart getroffenen Region Gomel (Weißrussland) zum Erholungsurlaub eingeladen.
Zuhause ist der Alltag geprägt von Arztbesuchen und Krankenhausaufenthalten, doch einmal im Jahr dürfen die Kinder aus Gomel (Weißrussland) einfach nur Kind sein. Dafür sorgt die Initiative „Den Kindern von Tschernobyl“ der Evangelischen Kirchengemeinde Wiedenest in diesem Jahr bereits zum 19. Mal: Sechs Jungen und zwei Mädchen im Alter von sechs bis elf Jahren verbringen erneut drei unbeschwerte Ferienwochen im Käthe-Strobel-Haus in Lieberhausen, gemeinsam mit ihren Müttern, Ärztin Dr. Olga Chyrkova und Übersetzerin Iryna Daniankova.

Hier können sie sich erholen von der Strahlenbelastung in ihrer Heimat, die nur etwa 100 Kilometer Luftlinie von Tschernobyl entfernt liegt. Und von einem Leben, das von Krankheiten wie Leukämie beherrscht wird und Angst, Schmerzen und Sorgen nur allzu gut kennt. 70 Prozent der radioaktiven Niederschläge gingen nach der Reaktorexplosion vom 26. April 1986 über Gomel und Umgebung nieder. Die Bewohner mussten in der verstrahlten Region bleiben und leben seither mit den Folgen. Mit gesunder Luft und strahlenfreien Lebensmitteln soll der Aufenthalt im Oberbergischen für eine Auszeit sorgen und dem Körper Zeit zur Erholung geben. „Der positive Effekt dieses Aufenthalts wirkt sich nachweislich bis zu einem Jahr positiv auf die Gesundheit der Kinder aus“, weiß Gudrun Irle, Vorsitzende der Initiative.


[Zu Besuch beim Förderkreis für Kinder, Kunst und Kultur.]

Doch es geht eben noch um so viel mehr, als die körperliche Gesundheit – nämlich die Freude daran, einfach nur Kind zu sein. Dafür sorgt auch ein buntes Programm, dass die Initiative auch dieses Jahr wieder für die drei Wochen gemeinsam mit Partnern zusammengestellt hat: So lud der Förderverein für Kinder, Kunst und Kultur aus Bergneustadt die Gruppe bereits zum zweiten Mal in seinen Jugendtreff ein. Die Förderkreis-Vorstandsmitglieder Doris Klaka, Isolde Weiner, Bernd Warwel und Wolfgang Lenz hatten gemeinsam mit Christiane Hilgermann einen gemütlichen Nachmittag mit Kaffee, Waffeln, Eis und Spielen vorbereitet. Während die Kinder mit Begeisterung Kicker spielten, konnten die Mütter der jungen Gäste aus Gomel dem Heimamtmusem einen Besuch abstatten.



Heute stand dann ein Besuch im Affen- und Vogelpark Eckenhagen auf dem Programm. Und so schnell wie die Kinder voller Vorfreude aus den Autos hüpften, konnten die Mitglieder der Initiative den mitgebrachten Proviant kaum aus den Wagen laden. Denn neben dem Besuch der tierischen Bewohner des Parks und ausgiebigem Toben auf den Spielgeräten, sollte heute auch ein gemeinsames Picknick nicht fehlen. „Aber das Highlight für die Kinder sind im jeden Jahr die Affen“, weiß Initiativen-Mitglied Helga Stoffel aus mittlerweile langjähriger Erfahrung, was die Herzen der Kinder höher schlagen lässt.

Im kommenden Jahr feiert die Initiative den 20. Besuch der „Kinder aus Tschernobyl“ und am Programm, so verriet Stoffel, wird jetzt schon gearbeitet. Auch 2018 werden alle Aktivitäten der Initiative ausschließlich aus Spenden finanziert, weshalb Unterstützung immer herzlich willkommen ist. Weitere Informationen unter kirche-wiedenest.de.

Spendenkonto:
Evangelische Kirchengemeinde Wiedenest
IBAN: DE91 38450000 0000 143552
Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt
Stichwort „Den Kindern von Tschernobyl“
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