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Einfach mal Dampf ablassen

bv; 26. Jul 2017, 14:55 Uhr
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Einfach mal Dampf ablassen

bv; 26. Jul 2017, 14:55 Uhr
Oberberg - Und wieder redet unser 'Drickes' Klartext. Liebenswürdig, direkt und nachdenklich spießt er den Alltag auf. Heute geht es um das Thema Pupsen.
Das heutige Thema ist ein durchaus delikates, das uns ist hochnotpeinliche Situationen bringen kann. Und eigentlich verbietet es sich, darüber zu sprechen. Schon das lässt manche Mitmenschen empört zurück. Dabei ist das, worüber wir sprechen wollen, völlig natürlich und lässt sich zumindest erklären, was allerdings in der Praxis, wenn der „Unfall“ schon geschehen ist, rein gar nichts hilft. Also, dann lassen Sie uns doch mal von Blähungen oder dem Pupsen und Furzen reden. Medizinisch ist es notwendig, weil nun mal beim Verdauungsprozess Gase entstehen – und die müssen raus.

In der Regel pupst jeder Mensch acht bis zehnmal am Tag. Das stelle man sich mal vor: jeder Mensch. So weit, so gut. Bei einem Spaziergang im Wald oder allein im Auto ist das ja auch alles kein Problem. Doch der unerträgliche Druck im Leib ereilt einen auch dann, wenn es nun mal überhaupt nicht passt. Was macht man dann?

Bei Knigge nachschauen, heißt nicht, dass man danach klüger ist. Wenn man die Vorboten des Pups spüre, müsse man sich unmittelbar auf das WC begeben. Komme es dennoch zu einem streng riechenden Malheur oder einem Geräusch, habe man sich höflich zu entschuldigen „und beugen Sie diesem Missgeschick in Zukunft besser vor“, mahnt Knigge. Der ist lustig. Haben Sie schon mal in einer Kirche oder einem Linienbus eine Toilette gefunden? Knigge hilft also nicht weiter.

Andere Tricks hat schon mal ein jeder von uns benutzt. Man kann nach den Pups-Geräuschen einen Hustenanfall vortäuschen, in Bewegung bleiben und dabei dauerhaft Dampf ablassen, sodass der Verursacher nicht so leicht zu finden ist, andere empört anschauen oder es mit dosierten Schüben versuchen, wenn man den Ort des Geschehens nicht verlassen kann. Der individuellen Kreativität sind da kaum Grenzen gesetzt – indes, es bleibt peinlich. Und einen Königsweg hat (leider) noch niemand gefunden.

Bleiben Sie fröhlich

Herzlichst

Ihr Drickes

Bernd Vorländer      
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