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VfL bekommt vom Schlusslicht auf die Mütze

bv; 28. Feb 2015, 22:39 Uhr
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VfL bekommt vom Schlusslicht auf die Mütze

bv; 28. Feb 2015, 22:39 Uhr
Gummersbach - In Bietigheim unterliegen indisponierte Gummersbacher mit 23:21 (12:11) - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum', AggerEnergie und die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Nach der blamablen 23:21-Niederlage beim Tabellenletzten aus Bietigheim versäumt der VfL Gummersbach, sich weiter in der Tabelle nach vorne zu schieben. Nach einer über weite Strecken indiskutablen Angriffsleistung liegt man jetzt auf dem achten Tabellenplatz. Am kommenden Samstag (19 Uhr) trifft der VfL im Derby auf den Bergischen HC.

SG BBM Bietigheim - VfL Gummersbach 23:21 (12:11).

VfL-Trainer Emir Kurtagic war vor dem Auswärtsspiel in Bietigheim nicht müde geworden, seine Spieler vor dem Schlusslicht zu warnen. Doch offenbar hatten seine Spieler die Ohren auf Durchzug gestellt und erlebten - ähnlich wie bei der Niederlage in Erlangen - ein böses Erwachen im Süden der Republik. Bietigheim, das klang irgendwie nach Spaziergang, nach zwei Punkten im Vorbeigehen. Klarer Fall von Denkste. Die SG entpuppte sich als harte Nuss. Schließlich hat man sich beim Tabellenletzten im Prinzip mit dem Abstieg schon abgefunden, bei etlichen Punkten Rückstand auf den rettenden 15. Platz rechnen sich nur noch die größten SG-Optimisten Chancen aus. Aber diese Situation lässt eine Mannschaft auch unbekümmert aufspielen und genau das tat das Team von Trainer Hartmut Mayerhoffer über die gesamten 60 Minuten. Während der VfL nicht an vergangene gute Saisonleistungen anknüpfen konnte und vieles Stückwerk blieb, kämpften die Gastgeber verbissen um jeden Ball. Bietigheim legte anfangs vor und erst das Tor von Magnus Persson (5.) brachte dem VfL beim 3:4 die erste Führung. Absetzen konnten sich die Blau-Weißen jedoch nicht.


Nach dem 6:6 (10.) überboten sich beide Mannschaften im Auslassen von Torchancen, so dass nach 23 absolvierten Minuten lediglich drei weitere Treffer auf jeder Seite gefallen waren. Gummersbach konnte aus zwei Überzahlsituationen keinen nachhaltigen Profit schlagen, Raul Santos verwarf zudem einen Siebenmeter. Dass auf beiden Seiten weitgehend Ladehemmung herrschte, war natürlich auch ein Verdienst der beiden Torhüter. Carsten Lichtlein und Darko Stanic (Bietigheim) verbarrikadierten geradezu ihr Gehäuse. Die Gastgeber konnten allerdings dann noch auf 11:9 vorlegen und gingen auch mit einem knappen 12:11 in die Pause.

Auch der Beginn der zweiten Hälfte war beim VfL mit Unsicherheiten gekennzeichnet. Beiden Kontrahenten fiel im Spiel vor der Abwehr denkbar wenig ein, erneut konnten sich die Spieler der Gäste bei ihrem Torhüter bedanken, der Gummersbach im Spiel hielt. Wieder vergab man einen Siebenmeter (Mark Bult) und beim 17:16 bat Trainer Kurtagic die Seinen zu einer Auszeit (44.), um neue Akzente zu setzen und an seine Akteure zu appellieren, die Angriffe mit mehr Ruhe auszuspielen. Das Spiel blieb weiterhin auf schwachem Niveau, aber immerhin spannend. Bietigheim konnte beim 19:17 nach langer Zeit wieder zwei Tore vorlegen, der VfL wirkte unentschlossen und vor allem uninspiriert im Angriff. Zudem bekam man die linke Angriffsseite der Gastgeber nie unter Kontrolle.

Linksaußen André Lohrbach (6) und Robin Haller (5) waren für fast die Hälfte der SG-Tore verantwortlich und trafen gerade in der entscheidenden Schlussphase nach Belieben. Die letzten sechs Tore gingen auf das Konto der beiden Bietigheimer Angreifer. So stand es vier Minuten vor dem Ende 22:19 und auch weitere Lichtlein-Paraden bewahrten den VfL nicht vor dem schließlich Unabwendbaren. Während die Gastgeber den vierten Saisonsieg mit ihrem Anhang bejubelten, schlichen die VfL-Spieler maßlos enttäuscht vom Spielfeld. Mit einem der schlechtesten Saisonauftritte hatte man die große Chance vergeben, sich näher an die Plätze für das internationale Geschäft heranzupirschen.

Bietigheim: André Lohrbach (6), Robin Haller (5), Julius Emrich (5), Dominik Schmid (4), Roko Praznik, Tim Dahlhaus, Andreas Blodig (je 1)

VfL: Andreas Schröder (6), Raul Santos (5), Florian von Gruchalla (3), Julius Kühn (2), Magnus Persson (2), Gunnar Stein Jonsson, Mark Bult, Andreas Becker (je 1)
  
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