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Bundesliga-Aufstieg - 'Es gibt nichts Größeres'

nh; 23. May 2018, 15:30 Uhr
Bild: 1. FC Nürnberg --- Boris Schommers kommt aus Gummersbach, wohnt in Wiehl und ist in seiner ersten Saison als Co-Trainer mit dem 1. FC Nürnberg in die 1. Bundesliga aufgestiegen.
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Bundesliga-Aufstieg - 'Es gibt nichts Größeres'

nh; 23. May 2018, 15:30 Uhr
Oberberg - Boris Schommers ist in seiner ersten Saison als Co-Trainer mit dem 1. FC Nürnberg in die Fußball-Bundesliga aufgestiegen - Mit OA sprach er über den bisherigen „Höhepunkt“ seiner Trainerlaufbahn.
Von Nils Hühn

Viele Feierlichkeiten und offizielle Termine standen in den vergangenen Wochen für Spieler, Trainer und Verantwortliche des 1. FC Nürnberg an. Zwar verpasste der Club am letzten Spieltag die Meisterschaft in der 2. Bundesliga, aber dennoch wurde der Aufstieg in die Fußball-Bundesliga ausgiebig gefeiert. Während die Spieler den Feier-Marathon auf Mallorca fortsetzten, war Co-Trainer Boris Schommers noch in Nürnberg in seinem Büro gefordert, ehe auch für ihn am Pfingst-Wochenende der vierwöchige Urlaub begann. Auf dem schnellsten Weg ging es zurück in die Heimat nach Wiehl-Bielstein.


[Bild: privat --- Als der Aufstieg besiegelt war, legte Co-Trainer Boris Schommers selbst Hand an und korrigierte die Ligazugehörigkeit am FCN-Bus.]

Dort gilt es, das Erlebte zu verarbeiten. „Das ist der absolute Höhepunkt. Es gibt nichts Größeres, als mit einer Lizenzmannschaft in den elitären Kreis der 18 besten deutschen Fußballmannschaften aufzusteigen“, erklärte Schommers. Dass sein Premierenjahr beim Club so erfolgreich sein würde, war vorher nicht absehbar. Aber mit Cheftrainer Michael Köllner und Schommers trafen zwei absolut Fußballverrückte aufeinander, die sich von Anfang an verstanden. „Er ist der Chef, aber wir arbeiten nahezu gleichberechtigt“, so Schommers.

Und das, obwohl es für den Fußballlehrer die erste Station bei einer Profi-Mannschaft war. Der 39-Jährige war zuvor elf Jahre in verschiedenen Positionen beim 1. FC Köln aktiv. Unter anderem gewann er als Chefcoach mit der U17 die Deutsche Meisterschaft. „Ich hatte in Köln wunderbare Jahre, aber im Sommer war der Posten des U21-Trainers langfristig besetzt.“ Auch als Nachfolger für Kölns damaligen Erfolgscoach Peter Stöger war Schommers nicht vorgesehen. „Also war der Sprung in den Lizenzbereich für mich die logische Konsequenz.“


Das Duo Köllner/Schommers harmonierte von Beginn an prächtig miteinander. „Ich bin bei uns für die Defensive und Standards zuständig“, gibt es eine genaue Aufteilung. Mit 39 Gegentreffer kassierte der FCN die zweitwenigsten Tore in Liga zwei. Mit viel Akribie und Liebe zum Fußball erarbeitete sich Schommers ein hohes Ansehen beim Club. „Zwölf Stunden Tage sind nicht selten“, gibt Schommers zu Protokoll. Daher stand die Familie, die in Bielstein blieb, etwas hinten an. In der nun kommenden Pause soll aber Vieles nachgeholt werden und auch die Vereinbarkeit mit der 1. Bundesliga abgestimmt werden.

Klarheit herrscht bereits im sportlichen Bereich. „Bevor die Mannschaft wieder ins Training einsteigt, werde ich mit Michael Köllner in Workshops die Vorbereitung planen“, wird Schommers auch in seiner „freien Zeit“ ab und an die 400 Kilometer nach Nürnberg fahren. „Ich freue mich wahnsinnig drauf, in der Allianz-Arena, in Dortmund und auf Schalke zu spielen“, hört man in der Stimme des 39-Jährigen pure Begeisterung und Vorfreude. „Das ist es, was ich immer wollte.“

Auch wenn Boris Schommers nun ganz oben angekommen ist, hat er seine fußballerischen Wurzeln nicht vergessen. Vor Jahren war er bei seinem Jugendverein TuRa Dieringhausen als Spielertrainer und sogar als Vorsitzender aktiv. „Ich konnte die Entwicklung zuletzt leider nicht mehr so intensiv verfolgen. Schade, dass der Abstieg in die Kreisliga C kaum noch zu verhindern ist“, wünscht er seinem Ex-Klub für die Zukunft viel Glück und Erfolg. Sein Fokus liegt aber nun klar beim 1. FC Nürnberg: „Wir wollen unsere junge Mannschaft dahinbringen, dass sie auch in der Bundesliga bestehen kann.“
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