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Wiehl verteilt Geschenke und verliert

lo; 28. Oct 2018, 21:10 Uhr
Bilder: Björn Loos --- Marcel Schulz staubt ab, David Jäckel streckt sich vergebens - das 1:0 für Schlebusch.
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Wiehl verteilt Geschenke und verliert

lo; 28. Oct 2018, 21:10 Uhr
Oberberg - FV unterliegt Schlebusch nach verschlafener Anfangsphase - Nümbrecht landet Auswärtscoup beim Spitzenreiter - Die Fußball-Landesliga wird präsentiert von der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden (AKTUALISIERT).
FV Wiehl - SV Schlebusch 1:3 (0:2).

Nach der vermeidbaren Heimpleite gegen den SV Schlebusch ist der FV Wiehl auf einen Abstiegsplatz abgerutscht. „Wir waren nicht schlechter als Gegner, aber nicht so effektiv. Vorne nutzen wir unsere Chancen nicht und hinten verteilen wir wieder Geschenke. Wenn du die Dinger nicht machst, kannst du einen Rückstand nicht umbiegen“, erklärte Coach Jan Kordt. Die Gastgeber erwischten einen Horrorstart: Nach vier Minuten lag die Kugel zum ersten Mal im Netz, nachdem David Jäckel den trickreichen Versuch von Tobias Grützner, der per Hacke knipsen wollte, noch abwehren konnte, Marcel Schulz den Abpraller aber über die Linie schob.

Wenig später verteidigte die FV-Hintermannschaft erneut sehr luftig. Jan-Eric Birken hatte genügend Platz und Zeit, den freistehenden Grützner zu bedienen – 0:2. Es dauerte einige Zeit, bis sich die FV-Kicker von dieser doppelten Spaßbremse erholten. Nicolai Annas hätte sogar auf 0:3 stellen können, doch sein Distanzkracher landete an der Querstange (19.). Die Kordt-Elf kam danach besser ins Spiel, schlug aus der optischen Überlegenheit - und einer Vielzahl von Eckstößen - kein Kapital. Vinzent Stoffel zielte knapp vorbei (21.), ähnlich wie Annas auf der Gegenseite (23.). Die beste Chance auf den Anschlusstreffer vergab Marius Mukherjee, der nach einem Lupfer-Zuspiel von Michael Möller an Keeper Christoph Geschonnek scheiterte (28.).


[Vinzent Stoffel (li.) hatte zweimal den Anschlusstreffer auf dem Fuß.]

Der SVS-Schlussmann war auch in der nächsten Szene gefordert und busgierte einen abgefälschten Stoffel-Schuss mit den Fingerspitzen über die Latte (36.). Zu schwach war der Abschluss von Christopher Lieblang, den Geschonnek im Nachfassen sicherte (41.). Jäckel behielt kurz vor der Pause gegen Amine Azzizi die Oberhand (45.). Nach dem Seitenwechsel blieb Wiehl das aktivere Team, wobei die Fahnen in der Offensive weiterhin auf Halbmast standen. Geschonnek vereitelte eine Möglichkeit von Ozan Taskiran (53.), ehe der eingewechselte Zudi Hajredini mit einem sehenswerten Schlenzer für einen Silberstreif am Horizont sorgte.

Allerdings gelang Marcel Schulz eine Viertelstunde vor Ultimo das 1:3. Weil Hajredini und Jan Peters ebenfalls an Geschonnek  verzweifelten (79., 82.), war die Niederlage nicht mehr abzuwenden. Kordt: „So ist das, wenn man unten drin steht. Die Jungs haben ein gutes Spiel abgeliefert - bis auf die ersten zehn Minuten.“          

Tore
0:1 Marcel Schulz (4.), 0:2 Tobias Grützner (8.), 1:2 Zudi Hajredini (59.), 1:3 Marcel Schulz (75.).  

FV Wiehl
David Jäckel; Ozan Taskiran, Alexander Tomm, Jonathan Noß (46. Zudi Hajredini), Maurice Häger, Vinzent Stoffel, Michael Möller (77. Ansgar Pflüger), Jordi Scherbaum, Marius Mukherjee, Christopher Lieblang (77. Jan Peters), Markus Wagner.



[Markus Wagner lief mit der Kapitänsbinde auf.]

SC Fortuna Köln II - SSV Homburg-Nümbrecht 3:4 (2:1).  
       
Auf fremdem Terrain hatte der SSV Homburg-Nümbrecht bislang keine Bäume ausgerissen, doch ausgerechnet beim bisherigen Spitzenreiter verbuchte das personell gebeutelte Team von Coach Torsten Reisewitz den zweite Auswärtserfolg der Saison. Dabei lagen die Gäste schon nach 20 Minuten mit 0:2 im Hintertreffen, wobei die Treffer auch unter gütiger Mithilfe der Nümbrechter entstanden. „Die Fortuna hat gezeigt, dass sie zu Recht so weit oben steht. Sie haben ein unfassbares Tempo an den Tag gelegt“, sagte Reisewitz.

Ex-Co-Trainer Fabian Förster gab dann einen hilfreichen Hinweis und empfahl dem Übungsleiter, auf ein 3-5-2 mit Thomas Ziegler, Julian Opitz und Johannes Volk in der Dreierkette umzustellen. „Dadurch ist es uns gelungen, im Mittelfeld Überzahl zu schaffen. Und wir waren in den Zweikämpfen präsenter“, so Reisewitz. Nach überragender Vorarbeit von Philipp Wirsing, der nicht zum letzten Mal als Zulieferer in Erscheinung treten sollte, führte Jonas Henscheid den SSV wieder heran – das Signal zur Aufholjagd.


[Die vielen Ecken des FV Wiehl verpufften wirkungslos.]

Im zweiten Durchgang dominierte die Nümbrecht das Geschehen. Für das 2:2 zeichnete Brummenbaum verantwortlich, der nach einem Diagonalpass von Christian Rüttgers in Arjen-Robben-Manier in die Mitte abbog und das Leder in den Winkel schweißte. Wirsing bereitete wenig später mit einem weiteren Flankenlauf die Führung durch Maximilian Sackner vor. Der Angreifer traf per Volleyabnahme.

Obwohl die SSVler nun am Drücker waren, mussten sie den Ausgleich schlucken. Die Blau-Gelben ließen sich davon jedoch entmutigen und hatten noch einen Pfeil im Köcher: Flanke Wirsing, Kopfball Brummenbaum, 3:4. „Wie sich die Mannschaft nach dem 0:2 präsentiert und die taktische Neuausrichtung angenommen hat, war der Wahnsinn“, freute sich Reisewitz nach dem Sieg. „Die Jungs haben unglaublich diszipliniert gespielt. Jeder hat seine Aufgabe erfüllt.“ Für die Kölner war es die erste Heimschlappe überhaupt, zudem hatten sie zu Hause keinen Gegentreffer hinnehmen müssen - bis heute.          

Tore
1:0 Manuel Kabambi (11.), 2:0 Masashi Nakaya (19.), 2:1 Jonas Henscheid (21. Philipp Wirsing), 2:2 Robin Brummenbaum (62. Christian Rüttgers), 2:3 Maximilian Sackner (69. Philipp Wirsing), 3:3 Tolga Gercek (72.), 3:4 Robin Brummenbaum (84. Philipp Wirsing).

SSV Homburg-Nümbrecht
Christian Salmen; Ricardo Bauerfeind, Julian Opitz, Johannes Volk, Philipp Wirsing, Thomas Ziegler, Eduard Kelm jr. (75. Tom Hillenbach), Christian Rüttgers, Jonas Henscheid, Maximilian Sackner, Robin Brummenbaum (85. Manuel Marks).

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