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Optimierung der RB 25: Startschuss ist gefallen

Red; 25. Oct 2018, 11:20 Uhr
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Optimierung der RB 25: Startschuss ist gefallen

Red; 25. Oct 2018, 11:20 Uhr
Oberberg - Bündnis Oberbergische Bahn lässt Machbarkeitsstudie zur RB 25 durchführen, Ergebnisse werden im Herbst 2019 erwartet - Wichtiger Baustein des angestrebten Ausbaus ist die Elektrifizierung der Strecke.
Der Startschuss ist gefallen: Ab sofort wird an der Machbarkeitsstudie zur Elektrifizierung und Optimierung der Oberbergischen Bahn RB 25 gearbeitet. Bei einer sogenannten „Kick-off“- Veranstaltung beim Nahverkehr Rheinland (NVR) stellte das mit der Durchführung der Machbarkeitsstudie beauftragte Ingenieurbüro Spiekermann GmbH den Mitgliedern des Bündnisses den Ablauf der Studie vor.

Das Bündnis Oberbergische Bahn hat sich dem Ziel verschrieben, ein „Mehr an Mobilität“ für die Region zu erreichen. Im September 2017 besiegelten der Oberbergische, der Rheinisch-Bergische und der Rhein-Sieg-Kreis, die Kommunen Köln, Gummersbach, Overath, Rösrath, Engelskirchen, Lohmar und Marienheide, die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Köln, die Deutsche Bahn (DB) sowie der NVR ihre Partnerschaft für einen leistungsstarken Schienenpersonennahverkehr (SPNV) auf der Strecke der RB 25. Beteiligt an der Machbarkeitsstudie, die der NVR stellvertretend für das Bündnis Oberbergische Bahn in Auftrag gegeben hat, ist zudem der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL).

In der Machbarkeitsstudie werden nun zunächst die betriebliche und die technische Machbarkeit untersucht. Dabei werden beispielsweise die ermittelten Maßnahmen auf ihre Umsetzbarkeit überprüft sowie die verkehrlichen Wirkungen untersucht. Abschließend findet eine vereinfachte standardisierte Bewertung statt, bei welcher der Nutzen-Kosten-Faktor errechnet wird. Dieser Faktor muss bei mindestens 1,0 liegen, damit Fördermittel fließen können. Die Studie wird voraussichtlich neun bis zwölf Monate dauern, so dass mit Ergebnissen im Herbst 2019 zu rechnen ist.

NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober ist froh, dass die Untersuchung nun gestartet ist: „Wir erwarten die Ergebnisse der Studie mit Spannung, da wir wissen wollen, welche Möglichkeiten bestehen, um die Strecke für einen S-Bahn-Verkehr auszubauen. Beim Ausbau müssen wir jetzt richtig Gas geben. Aufgrund der topografischen Gegebenheiten an und auf der Strecke werden wir uns neben der Elektrifizierung wohl auf den Ausbau von Streckenabschnitten und Taktverdichtungen konzentrieren müssen.“



Der Ausbau der RB 25 ist ein Teilprojekt von insgesamt 15 notwendigen Maßnahmen für den Ausbau im Bahnknoten Köln. Immer wieder kommt es auf dieser wichtigen SPNV-Verbindung zu erheblichen Beeinträchtigungen. Diese Unregelmäßigkeiten seien größtenteils auf unzureichende Infrastruktur zurückzuführen, da die Strecke über eine Länge von 65 Kilometern eingleisig angelegt ist und nur über wenige Zugkreuzungsmöglichkeiten verfügt.

Dabei sei die Oberbergische Bahn wichtig für den starken Pendlerverkehr, da sie für etliche Städte und Gemeinden die einzige Eisenbahnverbindung nach Köln darstelle. Ein wichtiger Baustein des Ausbaus sei die Elektrifizierung der Strecke, so dass auf ihr leistungsstarke S-Bahn-Züge fahren können. Die Oberbergische Bahn bekäme dann auch einen neuen Namen: S 15. Diese soll nicht mehr am Kölner Hansaring enden, sondern über Hürth und Euskirchen bis nach Kall in der Eifel fahren. Und das zwischen Euskirchen und Overath sogar im 20-Minuten-Takt.

Erste Verbesserungen wurden von der Deutschen Bahn bereits umgesetzt: So wurde der Bahnhof Meinerzhagen reaktiviert und mit dem Lückenschluss Meinerzhagen – Brügge die Strecke bis nach Lüdenscheid in Betrieb genommen. Alle zwei Stunden können Reisende jetzt zwischen Köln und dem Sauerland pendeln. Parallel wurde der 30-Minuten-Takt ab Köln bis 21 Uhr verlängert, ein neues Spätverkehrsangebot am Wochenende (1.24 Uhr ab Köln) ins Oberbergische installiert.

Dank der durchgeführten Maßnahmen fahren täglich fast 60 Züge auf der Strecke zwischen Köln und Gummersbach, bis nach Overath sogar mehr als 70. Als nächstes soll in Engelskirchen-Ehreshoven eine neue Kreuzungsstelle entstehen. Der Bahnhof Gummersbach-Dieringhausen wurde inzwischen zweigleisig ausgebaut, die Arbeiten zur Herstellung der Barrierefreiheit werden voraussichtlich im kommenden Dezember zum Fahrplanwechsel abgeschlossen sein. Damit sollen folgende Vorteile für die Pendler erreicht werden: ein stabilerer Takt, weniger Zugausfälle und Verspätungen.
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