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'Die Kleinen helfen den Großen'

ls; 19. Sep 2018, 12:30 Uhr
Bilder: Leif Schmittgen --- Die Grundschüler waren von der Technik im Rettungswagen begeitert.
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'Die Kleinen helfen den Großen'

ls; 19. Sep 2018, 12:30 Uhr
Gummersbach - Heute Morgen besuchten Hülsenbuscher Grundschüler das Krankenhaus in Gummersbach und lernten dort jede Menge über die Reanimation.
Von Leif Schmittgen

Emma lauscht gespannt den Worten von Assistenzärztin Tanja Ammermann: Im Unterrichtsraum der Krankenpflegeschule, wo sonst Auszubildende ihr Handwerk lernen, erklärt die Medizinerin Emma und ihren Schulkameraden aus der Klasse 3A der Grundschule Hülsenbusch, was bei einem Herzstillstand zu tun ist. Wie aus der Pistole geschossen antwortet das Mädchen, dass eine bewusstlose Person blass ist und man dann den Notruf wählen soll. Robin ergänzt, dass man das Opfer zunächst ansprechen - , die Atmung überprüfen - und erst dann den Notruf wählen soll. „Danach beginnt man mit der Herzmassage, bis der Rettungsdienst eintrifft“, sagt der Schüler.   


[Die Ärztin Tanja Ammermann  hatte den Reanimationstag am Krankenhaus federführend organisiert.]

Die Ärztin ist begeistert von der Motivation und dem Wissen der Pennäler. Sie erklärt den Kindern, dass man beim Wählen des Notrufs immer das „Wer, wie, wann, was wo“ beachten soll und die Kinder setzen das auch praktisch um. „Die Mitarbeiter der Rettungsleitstelle haben sich heute auf viele Anrufe eingestellt“, sagt die Krankenhaussprecherin Angela Altz mit einem Schmunzeln. Denn insgesamt sind drei Klassen aus Hülsenbusch im Krankenhaus unterwegs. Die Kinder rufen nämlich wirklich den Notruf an, um im Ernstfall bestens vorbereitet zu sein, ehe sie an einer Puppe die Herzdruckmassage üben.

 

Als sich der Medizinstudent Jannik Stemler schließlich als „Opfer“ eines Kreislaufkollapses zur Verfügung stellt, und die Kinder seine Atmung überprüfen, bringt es ein Mädchen auf den Punkt: „Die Überschrift des Zeitungsartikels soll `Die Kleinen helfen den Großen` heißen“, ruft sie den Pressevertretern zu. Und genau darum geht es an diesem Tag. „Kinder sind nicht so ängstlich wie Erwachsene. Sie gegen locker an das Thema heran“, begründet Ammermann, wie wichtig die Arbeit besonders mit jungen Menschen sei. Ihre Tochter besucht die Grundschule in Hülsenbusch. Deshalb hatte sie die Veranstaltung im Rahmen der bundesweit stattfindenden „Reanimationswoche“ im Krankenhaus organisiert.   

Während die Schüler der Klasse 3 B an einer Krankenhauführung teilnehmen, wo sie jede Station genaustens unter die Lupe nehmen, hat die angehende Notfallsanitäterin Kathrin Brüninghaus die Rasselbande aus der vierten Klasse fest im Griff: Vor der Rettungswache sind die Kinder nämlich vom Martinshorn des Rettungswagens und dem Blaulicht in den Bann gezogen. Kaum erwarten können die Schüler einen Blick ins Innere des Fahrzeugs, wo sie jedes Gerät untersuchen und die Auszubildende mit Fragen zur Technik löchern. Auch der Blick in das Gebäude der Rettungswache offenbart viel Spannendes für die wissbegierigen Kinder, ehe sie die Station wechseln und - wie die anderen Gruppen auch - einen abwechslungsreichen Vormittag im Kreiskrankenhaus erleben.     
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