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Angst auf dem Schulweg - Bürgermeister hilft

nh; 18. Sep 2018, 15:15 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Die schwarzgelben Verkehrsberuhiger sollen Elterntaxis vor dem Schulzentrum Walbach bremsen. An der neuen roten „Busmarkierungslinie“ stellten sich das Schülerparlament, Verkehrshelfer, Lehrer und Verwaltungsvorstand auf und appellieren an die Eltern zu mehr Rücksicht.
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Angst auf dem Schulweg - Bürgermeister hilft

nh; 18. Sep 2018, 15:15 Uhr
Engelskirchen - Das Schülerparlament der Grundschule Ründeroth beschwerte sich mit einem Brief bei Bürgermeister Dr. Gero Karthaus über zu schnell fahrende Autos und wild parkende Elterntaxis am Schulzentrum Walbach.
Von Nils Hühn

Die Initiative von Schülern kann viel bewegen. Dies konnte das Schülerparlament der Grundschule Ründeroth nun selbst erleben. Seit vier Jahren befindet sich die Grundschule mit der Sekundarschule am Schulzentrum Walbach. Immer wieder gab es Klagen von Eltern und Kindern, dass es besonders durch Elterntaxis zu Gefahrensituationen vor der Schule kam. „Es ist schon erstaunlich, wie kreativ Eltern werden, um ihre Kinder möglichst nah vor der Schule abzusetzen“, ist Grundschulleiterin Sabine Gawlick wenig erfreut über diesen Einfallsreichtum.


Sämtliche Versuche der Schule, für Abhilfe zu sorgen, schlugen fehl. Weder Elternbriefe noch „Denkzettel“ oder die Präsenz des Ordnungsamtes sorgten für Verbesserungen. Anfang des Jahres tagte das Schülerparlament und thematisierte das Problem. „Wenn die Kinder zur Schule gehen, haben sie Angst vor den schnellen Autos“, berichtete Drittklässlerin Zoe Nievelstein. Kurzerhand überlegte man sich, Bürgermeister Dr. Gero Karthaus um Amtshilfe zu bitten und verfasste einen Brief. „Wir wissen leider auch nicht mehr, was wir machen sollen. Haben Sie eine Idee, damit wir sicher zu Schule und nach Hause kommen?“, so der letzte Absatz des Briefes.

Und dieser Brief sollte seine Wirkung nicht verfehlen. In den Sommerferien wurde das Tempolimit durch den Landesbetrieb Straßenbau NRW auf 30 Stundenkilometer vor der Schule reduziert. Und die Gemeinde installierte „Verkehrsberuhiger“, schwarzgelbe Schwellen, auf der Zuwegung vor dem Schulzentrum. Außerdem wurde eine deutlich sichtbare rote „Busmarkierungslinie“ gezogen. Schilder, die dort Schrittgeschwindigkeit fordern, folgen noch. Karthaus lobte das Engagement des Schülerparlaments und vermutete, dass einige später im Gemeinderat sitzen werden.


[Seit diesem Schuljahr gilt Tempo 30 vor dem Schulzentrum Walbach. Vor der ersten Unterrichtsstunde wird der Zebrastreifen durch Verkehrshelfer der Sekundarschule gesichert.]

Durch die bereits getätigten Maßnahmen habe sich die Lage an der Schule bereits entspannt, so Schulleiterin Gawlick. Denselben Eindruck haben auch die Grundschüler. Die Verkehrshelfer der Sekundarschule, die jeden Morgen die Zebrastreifen sichern, sehen dies ähnlich. Durch Kontrollen des Ordnungsamtes sollen die Eltern weiter sensibilisiert werden. Denn trotz aller Verbesserungen würden immer noch Eltern mit ihren Autos Knotenpunkte zustellen oder gegen die Einbahnstraße fahren, um schnell einen Parkplatz zu erreichen. „Wir wollen verhindern, dass etwas passiert“, erklärte Verwaltungsvorstand Nobert Hamm das Interesse der Verwaltung.
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