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VfL, Derschlag und Nümbrecht auf Abschiedstour

al,bv; 24. Mar 2019, 10:49 Uhr
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VfL, Derschlag und Nümbrecht auf Abschiedstour

al,bv; 24. Mar 2019, 10:49 Uhr
Oberberg - Die oberbergischen Vereine in der Frauen-Landesliga verlieren ihre Spiele und müssen wahrscheinlich alle den Gang in die Kreisliga antreten.
Turnerkreis Nippes - VfL Gummersbach 31:15 (17:8).

Das Auswärtsspiel der Frauen des VfL Gummersbach hatte ein wenig was von Abschied nehmen. Während es für Trainer Tobias Uding das letzte Auswärtsspiel auf der Kommandobrücke war, wird es wahrscheinlich auch das letzte Landesliga-Auswärtsspiel des Teams für mindestens ein Jahr gewesen sein. Entsprechend  auch die Gefühlslage beim Coach nach dem Spiel: "Das war schon eine emotionale Angelegenheit."

Allerdings, so betonte Uding, hatte man gestern einen Gegner vor der Brust, der nicht nur eine, sondern eher zwei Klassen besser war. "Dem TK Nippes traue ich auch in der Verbandsliga eine gute Rolle zu", bilanzierte Uding. Seine Schützlinge hatten sich gut in die Partie gekämpft und konnten diese sogar bis zum 3:3 (8.) offen gestalten. Selbst beim 5:7-Rückstand in der 16. Minute hatte man sich bis dahin gut aus der Affäre gezogen. "Dann hat uns Alexandra Höfer im Nippeser Tor einige freie Würfe weggenommen und die Gastgeberinnen kamen zu leichten Toren im Gegenstoß und zweiter Welle", so Uding. Unzufrieden war der VfL-Coach mal wieder, ein Spiegelbild der gesamten Saison, mit der Angriffsleitung. Es gab aber auch Positives zu vermelden. Denn die A-Jugendliche Maureen Penz konnte ihr erstes Saisontor erzielen. Damit haben sich in dieser Saison alle Spielerinnen des VfL-Kaders in die Torschützinnenliste eingetragen.


Jetzt gilt es zum einen heute den Blick nach Troisdorf zu richten, denn dort spielt die direkte Konkurrenz. Und zum anderen nächstes Wochenende an eine Restchance und das Handballwunder zu glauben. Denn rechnerisch abgestiegen ist der VfL Gummersbach noch nicht. "Natürlich wollen wir versuchen, zum Abschluss einen Punkt zu holen oder einen Sieg zu landen. Ich habe in den vergangenen Jahren so viele verrückte Situationen im Abstiegskampf der Landesliga erlebt, da ist es ratsam, jeden Punkt mitzunehmen, um in der Tabelle zu klettern. Wer weiß, vielleicht reicht am Ende sogar der siebte Platz zum Klassenerhalt", hat Tobias Uding das "Spektakel" vor vielen Jahren noch vor Augen. Denn auch da rettete man sich am letzten Spieltag mit einem Sieg gegen Euskirchen. Und gegen wen geht es am kommenden Sonntag? Gegen Euskirchen.

Für Uding war es das vorletzte Spiel auf der Trainerbank beim VfL. Nach der Saison wird er sein Amt aufgeben und sich fortan auf seine Trainertätigkeit beim TV Bergneustadt konzentrieren. Uding begründet den Schritt damit, dass er nicht das Gefühl hat, in Zukunft noch viel in Gummersbach bewegen zu können. „Ich hab mich mehr als Verwalter und nicht als Entwickler gefühlt“, so Uding, der betont, dass dies kein Vorwurf an seine Spielerinnen sei. Neben einigen Unwägbarkeiten in der jüngeren Vergangenheit sei es außerdem nicht gelungen, den Nachwuchs aus den eigenen Reihen zu integrieren. Die Trennung vom VfL erfolge in beiderseitigem Einvernehmen, betont Uding. Für ihn endet damit eine zehnjährige Zeit, die 2014 nur einmal für ein Jahr unterbrochen war. Schon damals hatte er aus ähnlichen Beweggründen seinen Rückzug erklärt.

Gummersbach: Kristina Schwarz (5/2), Sophie Peter (4), Anna-Lisa Noß (2), Jana Blech, Lena Soldanski, Kathrin Wacker (je 1), Maureen Penz (1/1)



TuS Derschlag - Polizei SV Köln II 26:30 (11:16).

Lange Zeit zeigte der TuS Derschlag dem Tabellenzweiten die Zähne und wirkte alles andere als ein Absteiger. "Natürlich macht mich das traurig, dass wir jetzt, wenn alles gelaufen ist, zeigen, dass wir es eigentlich drauf haben. Mit einer solchen Leistung über die gesamte Saison wären wir niemals abgestiegen", war Derschlags Trainer Klaus Hiltmann überzeugt. Bis zum 7:8 (20.) war seine Mannschaft absolut gleichwertig, mussten dann ein wenig abreißen lassen, auch weil einige Wechsel den Rhythmus störten, sodass die Gastgeberinnen zur Pause mit 11:16 ins Hintertreffen gerieten. und nachdem die Gäste kurz nach dem Wechsel erhöhen konnten, deutete vieles auf die nächste deutliche Niederlage hin. Doch diesmal erwachte der Kampfgeist des TuS.

Als Lara Stranzenbach auf 20:21 (44.) stellte, durfte Derschlag kurzzeitig sogar von einem Sieg träumen, doch die routinierten Gäste stellten binnen fünf Minuten auf 21:25 und machten den Sack zu. Trotz der Niederlage stellte Hiltmann seiner Mannschaft ein gutes Zeugnis aus. "Das war heute eine Rehabilitation für manches Spiel der Vergangenheit. Wir haben nachher viel Lob bekommen." Jetzt will man sich am letzten Spieltag mit einem Sieg gegen Nümbrecht II aus der Liga verabschieden.

Derschlag: Sabrina Kirchhoff (7), Judith Uessem (6), Marei Meyer (5/1), Lara Stranzenbach (5/2), Elise Rozay (2), Janine Kinas (1).


SSV Nümbrecht II - TuS Niederpleis 17:27 (7:14).

"Es gibt Tage, an denen wäre man besser im Bett geblieben!" So beschreibt Matthias Gräber, Trainer der SSV, den Auftritt seiner Mannschaft gegen den Tabellendritten. Dabei begann das Spiel durchaus verheißungsvoll. Man konnte dem favorisierten Team aus Niederpleis in der heimischen GWN-Arena sowohl beim 3:4 (10.) als auch beim 5:6 (17.) Paroli bieten. Doch ab diesem Zeitpunkt gelangen dem Team von SSV-Trainer Matthias Gräber nur noch zwei Tore bis zur Halbzeitsirene. "Es lief nichts zusammen und wenn wir doch mal zum Abschluss kamen, haben wir Alu getroffen", war der Heimcoach ein wenig ratlos, wollte aber den Spielerinnen keinen Vorwurf machen. Auch nach dem Kabinengang änderte sich am Kräfteverhältnis wenig, so dass selbst diverse Umstellungen des Deckungssystems keine Besserung brachten. So verlebte Gästetrainer Hendrik Geffert eine ruhige zweite Halbzeit, da sein Team über 11:18 (40.) und 13:21 (52.) die Weichen Richtung Auswärtssieg stellte. "Nun wollen wir das Derby kommenden Sonntag gegen Derschlag mit Spaß am Handball angehen, bevor wir uns den verdienten Feierlichkeiten widmen", gab Gräber einen Ausblick auf den Saisonabschluss am kommenden Wochenende.

Nümbrecht: Bianca Schwemke (4/1), Laura Kussereit (3/2), Elif Mert, Lina Samel (je 2), Carolin Lang, Lena Seinsche (je 2/1), Anne-Kathrin Klein (1), Anne Weber (1/1).

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