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Werben um den Nachwuchs für die Wirtschaft

db; 10. Mar 2019, 14:14 Uhr
Bilder: Martin Hütt --- Auf der 2. OBKarriere in der Halle 32 informierten sich Schüler aus dem Oberbergischen Kreis über Berufs- und Studienmöglichkeiten.
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Werben um den Nachwuchs für die Wirtschaft

db; 10. Mar 2019, 14:14 Uhr
Gummersbach – Bei der Messe OBKarriere in der Halle 32 konnten sich Schüler aus dem Oberbergischen Kreis bei gut 50 Ausstellern über Berufs- und Studienmöglichkeiten informieren.
Jenny Flonta und Lykka Kiepert haben sich schon entschieden. Die beiden 18-jährigen Schülerinnen von der Gesamtschule Marienheide wollen Psychologie studieren und informierten sich bei der zweiten Auflage von OBKarriere am Stand der Uni Siegen über Studienmöglichkeiten. Für ihren Mitschüler Simon Hekler ist der Hörsaal hingegen keine Option, der 17-Jährige möchte lieber einen handwerklichen Beruf erlernen. Das hören die Unternehmen, die sich einem immer weiter schwindenden Interesse für die klassische Berufsausbildung gegenübersehen, natürlich gern. Als Anreiz ist deshalb immer häufiger auch eine duale Ausbildung mit einem Studium im Angebot der Aussteller, die sich gestern in der Halle 32 präsentierten.

 

Im vergangenen Jahr wurden über 1.500 Besucher bei der ersten Auflage gezählt und auch dieses Mal war die Halle 32 schon kurz nach der Eröffnung am Morgen proppenvoll. Für die begleiteten Workshops lagen im Vorfeld bereits über 600 Buchungen vor, wie Claudia Fuchs von der Kommunalen Koordinierungsstelle berichtete. Besonders beliebt waren die Informationsveranstaltungen der Uni Köln und der TH Köln, aber auch die Präsentationen von bekannten Unternehmen aus Oberberg wie BPW oder Unitechnik, wo Inhaber Wolfgang Cieplik über verschiedene Wege in die Informatik berichtete. Beim Workshop des Hotels zur Post wurden leckere, selbstverständlich alkoholfreie, Cocktails serviert.

Knapp 50 Unternehmen präsentierten sich als Aussteller, einige stehen noch auf der Warteliste. Das Thema Nachwuchskräfte boomt bei den Unternehmen aus dem Oberbergischen, denn der Kampf um die besten Köpfe wird schwerer. Die Kreishandwerkerschaft Bergisches Land präsentierte sich mit ihren Innungen und praktischen Beispielen. „An jedem Stand soll etwas passieren“, berichtete Sprecherin Katrin Rehse und wies darauf hin, dass auch im klassischen Handwerk inzwischen viel moderne Technik zum Einsatz kommt. Das sei oft noch nicht bekannt.



Ein ähnliches Imageproblem sieht auch Uwe Cujai, Geschäftsführer Kunststoff Initiative Oberberg, für seine Branche – obwohl diese mit 6.000 Beschäftigten für Oberberg besonders wichtig ist. „Viele denken bei Kunststoff an ein Wegwerfprodukt, es ist aber ein Zukunftsprodukt“, berichtete Cujai über die Entwicklung von Biokunststoff, an der sich auch Unternehmen aus dem Bergischen beteiligen. Am Stand des Automobilzulieferers Montaplast aus Morsbach berichtete Christoph Förtsch über die Ausbildungsberufe, die auch mit einem Studium kombiniert werden können. Am Hauptsitz in Morsbach arbeiten 3.500 Menschen, davon 100 Auszubildende. Für das aktuelle Ausbildungsjahr sind noch ein paar Plätze frei.

Viele hiesige Unternehmen stellen Produkte her, die aus dem Alltag nicht wegzudenken sind. So auch die Firma Kampf Schneid- und Wickeltechnik aus Wiehl, die mit dafür sorgt, dass der Schokoriegel in seine Folienverpackung findet. Dank entsprechender Initiativen wie dem Girls'Day ist es dem technischen Unternehmen gelungen, inzwischen gut ein Drittel der Ausbildungsplätze mit jungen Frauen zu besetzen. Der Medizinbereich war in diesem Jahr neu dabei und vertreten durch Klinikum Oberberg; das hatten sich die Schüler nach der ersten OBKarriere gewünscht.
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