Archiv

Geht es doch bald rund in Marienheide?

ls,nh; 16. Mar 2018, 14:05 Uhr
Grafik: Ingenieursbüro Donner & Marenbach --- Rechts ist der große Kreisverkehr, der durch den Landesbetrieb Straßen.NRW gebaut wird. Die beiden kleineren Kreisverkehre bekommen keine feste Insel und können durch größere Fahrzeuge überfahren werden.
ARCHIV

Geht es doch bald rund in Marienheide?

ls,nh; 16. Mar 2018, 14:05 Uhr
Marienheide - Gestern fand im Marienheider Rathaus eine Diskussionsrunde zum Thema Kreisverkehre statt, bei dem viele Bedenken ausgeräumt werden konnten - Entscheidung über Bürgerbegehren fällt kommende Woche.
Von Leif Schmittgen und Nils Hühn

Marienheides Bürgermeister Stefan Meisenberg zog ein positives Fazit aus der gestrigen Diskussionsrunde im Ratssaal: „Aus meiner Sicht sind alle drei geplanten Kreisverkehre sicher.“ Meisenberg moderierte das Gespräch, bei dem zunächst Klaus Marenbach vom Ingenieursbüro Donner & Marenbach alle Teilnehmer auf den neusten Stand der Planungen brachte. Als Referent wurde Dr. Frank Weiser vom Verkehrsplanungsbüro „Brilon Bondzio Weiser“ aus Bochum gewonnen. Außerdem waren noch Janine Walter, Tatiana Nieborowski und Rolf Liebig, die drei Initiatoren eines möglichen Bürgerbegehrens gegen das im Dezember verabschiedete Verkehrskonzept, dabei. Das Publikum bestand aus rund 80 interessierten Bürgern und Vertretern aus der Politik.

Klaus Marenbach konnte den Konzept-Kritikern bei seinem Vortrag direkt Wind aus den Segeln nehmen. Denn nach der aktuellen Planung werden die drei Kreisverkehre mit Zebrastreifen gebaut. Das sei mittlerweile Standard. Diese Form der Überwege sei laut Dr. Weiser sogar sicherer, als Fußgängerüberwege mit Ampeln, da es keine Linksabbieger gebe, die die Fußgänger beim Überqueren der Straße übersehen könnten. „Dass das Planungsbüro Donner & Marenbach unsere Kritikpunkte so schnell eingearbeitet hat, finden wir gut“, erklärte Rolf Liebig.

Allerdings konnten nicht alle Bedenken ausgeräumt werden. So ist den Initiatoren der Kleinbahnweg mit einer Straßenbreite von sechs Metern zu schmal. „Direkt daneben verläuft ein Gehweg, der von sehr vielen Schülern genutzt wird“, erläuterte Liebig. Ein anwesender Lastwagenfahrer meinte, dass es eng würde, wenn sich auf dem Abschnitt zwei Lastwagen begegnen würden. „Vorgeschrieben ist eine Mindestbreite von 5,90 Meter“, berichtete Marenbach. Außerdem würde der Gehweg von aktuell 1,40 Meter auf 2,30 Meter verbreitert. Eine unmittelbare Gefahr würde nicht bestehen.


Ein weiterer Kritikpunkt des Konzepts sei eine fehlende Überquerungshilfe auf der Leppestraße in Höhe des Heier Platzes. „Hier gehen schon jetzt viele Menschen über die Straße“, berichtete Liebig und auch ein Mitarbeiter von Referent Dr. Weiser hatte dieses Phänomen beobachtet. „Eine weitere Querungshilfe wäre natürlich machbar“, so Marenbach, allerdings müssten dafür höchstwahrscheinlich weitere Parkplätze weichen. Aber die „Parkplatzproblematik“ sei eine ganz andere Baustelle und hätte mit dem Verkehrskonzept primär nichts zu tun.

Auch der Vorschlag der Bürgerinitiative, die Bahnhofstraße nicht wie geplant zur Einbahnstraße zu machen, stieß bei den Verkehrsexperten und Vertretern aus der Politik auf offene Ohren. Die Problematik, dass Busse beim Rechtsabbiegen aus der Bahnhofstraße in Richtung Gummersbach in den Gegenverkehr der B 256 geraten, sei bekannt. Dieses Problem hätten Autos jedoch nicht. „Wir können uns durchaus vorstellen, dort eine Teilregelung zu treffen“, meinte Meisenberg. Man könne dort eine Einbahnregelung für Lastwagen und Busse einführen, von der Autos generell ausgeschlossen seien.

„Durch die Diskussionsrunde und vor allem das ergebnisoffene Gespräch mit dem Ingenieursbüro Donner & Marenbach, das sich sehr kompromissbereit gezeigt hat, sind die Bedenken kleiner geworden“, so Rolf Liebig. Ein „Bauchgrummeln“ bleibe aber bestehen. In den kommenden Tagen wollen sich die Initiatoren des geplanten Bürgerbegehrens noch einmal zusammensetzen und das weitere Vorgehen besprechen. Rat und Verwaltung hoffen, dass das beschlossene Konzept bald umgesetzt werden kann. Eigentlich sollten die Arbeiten bereits im Frühling starten, was sich durch die jüngsten Entwicklungen aber etwas verzögerte.
WERBUNG