Gummersbach - Schlaganfall-Helfer sind ehrenamtliche Experten, die Betroffenen und deren Angehörigen unterstützen - Zum Welt-Schlaganfall-Tag stellten sie sich im Krankenhaus vor - Dazu gab es kostenlose Gesundheitstests und Informationen.

Jeder Schlaganfall ist ein Notfall und es gilt, ohne zu Zögern die 112 zu wählen. Denn nur durch eine frühzeitige Behandlung können Folgeschäden verhindert werden. Darauf machte am heutigen Welt-Schlaganfall-Tag erneut die Schlaganfall-Initiative Oberberg mit einem Informationsstand im Foyer des Kreiskrankenhauses Gummersbach aufmerksam. Hier können sich Interessierte heute über die typischen Anzeichen eines Schlaganfalls informieren und bei kostenlosen Blutzucker- und Cholesterintests typische Risikofaktoren checken. Dazu gibt es auch die Möglichkeit, das Projekt „Schlaganfall-Helfer“ kennenzulernen.

Nach einem Schlaganfall werden die Betroffenen sowohl in der Klinik als auch in der Reha rund um die Uhr betreut. Die Probleme beginnen meist erst zu Hause. Zum Beispiel wenn die Wohnung behindertengerecht ausgestattet werden muss und dazu entsprechende Anträge gestellt werden müssen. Auch Anträge für therapeutische Maßnahmen oder einen Pflegegrad müssen nach einem Schlaganfall oft gestellt werden. Die meisten Menschen haben damit jedoch keine Erfahrung.

Sie finden beispielsweise bei den  beiden Schlaganfall-Helfern Karl-Heinz Görlitz und Jochen Kluge Unterstützung. Beide haben eine 40-stündige Fortbildung durchlaufen, um den Betroffenen als ehrenamtliche Experten zur Seite stehen zu können. Diese Ausbildung wird im Oberbergischen Kreis von der Dr.-Becker-Rhein-Sieg-Klinik in Nümbrecht, der OASe Wiehl und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe angeboten. Die Klinik für Neurologie am Kreiskrankenhaus Gummersbach mit ihrem Chefarzt Prof. Dr. Franz Blaes unterstützt die fachliche Ausbildung der Ehrenamtler.



Mittlerweile wurde bereits der dritte Schlaganfall-Helfer-Lehrgang erfolgreich abgeschlossen. In der Regel betreuen die ehrenamtlichen Experten Betroffene und deren Angehörige rund sechs Monate. „Bei Bedarf unterstützen wir aber auch länger. Wir bleiben an der Seite der Menschen, bis ihre Selbstständigkeit weitestgehend wieder hergestellt ist“, erklärt Schlaganfall-Helfer Görlitz, der heute Vormittag gemeinsam mit seinem Kollegen Kluge die Fragen der Besucher beantwortete. „Die Erfahrungen zeigen uns, dass die Betroffenen es sehr schätzen, nicht nur von Therapeuten und Ärzten, sondern auch interessierten Mitmenschen unterstützt zu werden“, weiß Professor Dr. Blaes. Nun gelte es, das Angebot bekannt zu machen, wozu der heutige Welt-Schlaganfall-Tag beitragen soll.

Die Schlaganfall-Helfer stehen noch bis 16 Uhr im Foyer des Kreiskrankenhaues bereit, um alle Fragen rund um ihre Tätigkeit zu beantworten. Um 16 Uhr klärt Prof. Dr. Blaes in einem Vortrag über die Vorbeugung, die Erkennung und Erstmaßnahmen bei einem Schlaganfall auf. Weitere wichtige Informationen zum Schlaganfall und der Initiative „Oberberg gegen den Schlaganfall“ gibt es  unter www.obk-schlaganfall.de.