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Wallefeld beißt sich im Mittelfeld fest

pn; 28. Oct 2018, 19:40 Uhr
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Wallefeld beißt sich im Mittelfeld fest

pn; 28. Oct 2018, 19:40 Uhr
Oberberg - Knapper TVW-Erfolg gegen Köln - CVJM II und SSV II kehren mit Niederlagen zurück - HC-Überraschung gegen Polizei Köln - Die Handball-Landesliga wird präsentiert von 'Opel Ley'. (AKTUALISIERT)
TV Wallefeld – SC Fortuna Köln II 21:20 (10:11).


Die nächsten Zähler für den Klassenerhalt sammelte der TV Wallefeld gegen die Oberligareserve aus der Kölner Südstadt. TVW-Coach Jörg Beger dürfte während der 60 Minuten allerdings nicht nur ein graues Haar gewachsen sein, denn seine Mannschaft machte es unnötig spannend. „Ich habe den Jungs schon beim Aufwärmen angesehen, dass sie den Gegner auf die leichte Schulter nehmen“, versuchte er in seiner Ansprache noch entgegenzuwirken, allerdings ohne Erfolg. Fortuna Köln zeigte sich körperlich präsent und diktierte bis zum 3:5 (11.) zunächst das Geschehen. Allmählich nahmen die Oberberger den Kontrahenten dann aber doch ernst, ließen allerdings abermals ein ganzes Pfund bester Gelegenheiten links liegen. Fünf 100-Prozenter hatte Beger beim 10:11-Pausenrückstand bereits notiert.

Erst die Deckungsumstellung auf eine 5:1-Variante nach der Pause brachte den endgültigen Umschwung. Die Hausherren legten bis zum 19:18 (48.) stets vor, konnten sich gegen einen kämpferischen Gegner aber auch nicht absetzen. Es sollten wilde sieben Minuten folgen, in denen beide Teams das Tor nicht trafen. Eine wichtige Rolle spielte im Schlussspurt ein gehaltener Siebenmeter von Uwe Schneevogt, der seinem Team damit den nötigen Rückenwind für die letzten Angriffe gab. Tim Sauermann oblag der umjubelte Siegtreffer, der letzte Kölner Angriff verendete per direktem Freiwurf im TVW-Block. „Hut ab vor dieser Mannschaft. Es macht richtig Spaß mit diesem Team an der Seitenlinie zu arbeiten“, freute sich Beger über zwei wichtige Zähler und hob Regisseur Daniel Rodriguez aus einer geschlossenen Teamleistung heraus.


Wallefeld: Tim Sauermann (6), Lukas Dick (5), Max Meinerzhagen, Ben Sommer, Marcus Gilmann, Thomas Wieschalla (je 2), Jascha Hartmann, Daniel Rodriguez (je 1).




TuS Königsdorf – CVJM Oberwiehl II 29:26 (17:14).


Zu einem eher ungewöhnlichen Urteil kam Oberwiehls Coach Nils Hühn nach der durchaus erwartbaren Niederlage beim ungeschlagenen Spitzenreiter aus Königsdorf. „Das war die beste Niederlage, die wir je hatten“, resümierte er einen leidenschaftlichen Auftritt seiner Equipe. Trotz des eigentlich riesigen Kaders mussten die Oberberger auf die Kreisligareserve sowie die A-Jugend zurückgreifen, um überhaupt eine Mannschaft aufbieten zu können. Personell musste Hühn viele Experimente eingehen, doch der bunt zusammengewürfelte Kader harmonierte hervorragend und stellte den Gegner vor einige Probleme. Lediglich in der Anfangsphase erwies sich die gewählte 5:1-Defensive bis zum 10:6 (17.) als wenig probates Mittel. Erst nachdem Hühn auf die 6:0-Variante umstellte, gelangen Königsdorf wesentlich weniger Durchbrüche.



Beim 15:14 (28.) war der CVJM auf Augenhöhe, ehe die einzigen beiden Oberwiehler Zeitstrafen die Aufholjagd jäh stoppten. In Unterzahl misslang auch den Start in den zweiten Durchgang völlig, so dass die Gastgeber zum 20:14 (36.) wieder davonzogen. Beim 27:22 (53.) nahm Hühn seine letzte Auszeit und mobilisierte letzte Kräfte bei seinem Team, das tatsächlich zum 28:26 (59.) verkürzte, in der Schlussminute aber den möglichen Anschlusstreffer auch vergab. „Königsdorf hat das Spiel sicherlich nicht unverdient gewonnen, aber aufgrund unseres Kaders und der gezeigten Leidenschaft hätten wir uns einen Punkt verdient gehabt“, war Hühn allerdings froh, auch auswärts endlich überzeugt zu haben.


Oberwiehl: Daniel Rischikov (6), Finn Haak (4), Jan Bluhm (4/1), Alexander von Weschpfennig, Leon Binder (je 3), Moritz Schramm, Patrik Latzke, Jens Barf (je 2).




HSG Rösrath/Forsbach – SSV Nümbrecht II 35:27 (20:13).


Die Sorgenfalten bei Nümbrechts Trainerduo Laegner/Heinrichs wurden vor dem Gastspiel beim starken Aufsteiger aus Rösrath/Forsbach fast schon minütlich tiefer. Nachdem gleich mehrere Spieler im Vorfeld absagen mussten, konnte auch der mitgereiste Leon Kunz kurzfristig nicht eingesetzt werden. Den Südkreislern blieben damit acht Feldspieler übrig, mussten allerdings bereits nach wenigen Minuten auch auf Torben Lang verzichten, der nach einem heftigeren Foul kaum noch Luft bekam. Entsprechend einseitig geriet die Partie. Zwar feuerte der starke Markus Schwemke aus allen Rohren, doch gegen die körperliche Überlegenheit der Hausherren fanden die Oberberger defensiv kein Patentrezept. Bis zum 7:5 (9.) blieben die Gäste noch auf Augenhöhe, danach regierte die Spielgemeinschaft das Geschehen.


„Das war bislang aber auch unser stärkster Gegner. Sowohl körperlich, als auch spielerisch. Dieses Team würde auch in der Verbandsliga eine gute Rolle spielen“, lobte Markus Laegner die HSG, die zügig auf 13:7 (20.) davonzog. Zur Pause betrug der Rückstand sieben Tore. Daran sollte sich auch nach dem Seitenwechsel wenig ändern, auch wenn sich Nümbrecht nach Kräften wehrte. Doch spätestens nach der roten Karte gegen Rene Nitschmann (45.) und dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Benedikt Opitz schwanden den Gästen in der Schlussphase die letzten Kräfte. „Insgesamt war unsere zweite Hälfte besser, aber am Ende fehlte einfach die Luft“, meinte Laegner abschließend.


Nümbrecht: Markus Schwemke (13/4), Marcel Miebach (7), Lucas Söntgerath (5), Robin Donath, Rene Nitschmann (je 1).


HC Gelpe/Strombach II – Polizei SV Köln 28:20 (15:12).


Über die Frage, ob er künftig vor wichtigen Spielen immer in Urlaub fahren werde, konnte HC-Trainer Eduard Debnar nach dem Überraschungscoup über Verbandsligaabsteiger Polizei verständlicherweise schmunzeln. „Wahrscheinlich schon“, meinte er verschmitzt, um aber schnell die wahren Gründe für den Sieg nachzuliefern: „Unsere Deckung hat gut funktioniert, Alexander Orth hatte einen Sahnetag und unser Rückzugsverhalten war sehr gut.“ Die Gäste kamen nie zu ihrem gefürchteten Run and Gun Handball und waren damit ihrer stärksten Waffe beraubt. Entsprechend entwickelte sich zunächst ein Duell auf Augenhöhe, in dem sich die Hausherren nach dem 10:9 (24.) bis zur Pause ein wenig absetzen konnten.


Nach dem Seitenwechsel legten Lukas Altjohann und Julian Kolken mit drei Treffern zum 18:13 (38.) nach und ebneten damit den Weg für einen ungefährdeten Heimsieg. Spätestens als Kölns Spielertrainer Ole Akeston beim 23:17 (47.) die rote Karte sah, war der Willen der Domstädter gebrochen. HC-Coach Debnar wollte den Sieg aber keineswegs verklären: „Natürlich tun uns die beiden Punkte gut, aber Köln hat uns auch sehr geholfen. Denn ihr Positionsspiel war ähnlich überschaubar und statisch wie das unsere“, notierte er noch zu viele Fehler. In der Tabelle konnte die oberbergische Spielgemeinschaft damit den Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen wieder herstellen. „Die Saison ist noch lang. Die Mannschaft entwickelt sich und nimmt hoffentlich die positiven Dinge dieses Spiels mit“, so Debnar abschließend.


Gelpe/Strombach: Lukas Altjohann (7/1), Julian Kolken (5), Michel Töpfer (5/1), Fynn Schürmann, Marius Euteneuer (je 3), Jan Höfer (2), Christian Mayer, Thomas Anstötz, Lukas Flick (je 1).
  
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