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Erfolgreicher Saison-Abschluss für Florian Alt

Red; 24. Oct 2018, 11:05 Uhr
Bild: Francisco Fraile Martin --- Florian Alt in der Startaufstellung mit den Dunlop-Technikern.
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Erfolgreicher Saison-Abschluss für Florian Alt

Red; 24. Oct 2018, 11:05 Uhr
Nümbrecht - Als Testfahrer für den Reifenhersteller Dunlop startete der Nümbrechter Motorsportler im spanischen Jerez de la Frontera und konnte sich deutlich steigern - Bremsprobleme verhinderten Gesamtsieg.
Im Rahmen seiner Tätigkeit als Testfahrer für den Reifenhersteller Dunlop bestritt Florian Alt auf der Yamaha R1 die letzte Runde zur Spanischen Meisterschaft im spanischen Jerez de la Frontera. Das englische Entwicklerteam hat wieder eine Yamaha R1 aufgebaut, um zusammen mit Florian Alt wertvolle Daten und Erkenntnisse unter Rennbedingungen zu sammeln. Nachdem der Nümbrechter in 2017 tatkräftig an der Verbesserung des Vorderreifens mitgearbeitet hat, stand nun die Performance der Hinterreifen im Fokus. Schon der erste Anlauf Anfang September auf dem Kurs von Valencia verlief positiv: Alt konnte den Lauf in der open-class gewinnen, war aber als Gesamtsechster hinter den Fahrern der Superstock-Klasse chancenlos, auf den Sieger Carmelo Morales verlor er mehr als 1,5 Sekunden pro Runde.

Der andalusische Himmel war ziemlich verhangen, als es am Freitag bei abtrocknender Strecke ins erste Training ging. Immer mal wieder kurze Schauer sorgten zwar für gleich schwierige Bedingungen für alle Teams, für das Dunlop-Team um Florian Alt war es aber eine besondere Herausforderung, weil noch gar keine Daten und Erfahrungswerte vorlagen. Glatte zwei Sekunden blieb man hinter der Spitze zurück.


Am Samstag waren die Qualifyings und der erste Lauf angesetzt. Im Vergleich zum Vortag stabilisierte sich das Wetter, es regnete jetzt fast ständig. Alt fand kein Gefühl fürs Bike und auch nicht für den Reifen. Mehr als der elfte Startplatz war nicht drin. Im ersten Lauf kam der Nümbrechter gut in die erste Kurve und machte direkt einige Plätze wett und fand sich nach drei Runden auf dem achten Gesamtrang wieder. Doch ab der vierten Runde wurde er nach hinten durchgereicht, jede Kurve geriet zu einem Vabanque-Spiel und er rettete sich als Gesamt-14. ins Ziel, was zugleich den vierten Platz in der open-class bedeutete. Der neue Prototypen-Hinterreifen hatte auf dem rauen Asphalt in Jerez gar nicht funktioniert und schnell komplett abgebaut.

Für das zweite Rennen am Sonntag hatte Alt sich was vorgenommen und die Yamaha R1 ähnlich abstimmen lassen, wie es in der Endurance-Weltmeisterschaft und auch zuletzt bei seinem IDM-Gaststart auf dem Hockenheim-Ring erfolgreich funktioniert hat. Und das Risiko zahlte sich aus, bereits das Warm-up geriet viel besser als die Tage zuvor - sechstbeste Zeit. Vor dem Rennen um 13 Uhr war noch etwas Zeit und Alt wollte die Yamaha R1 noch weiter an seinen extremen Fahrstil angepasst wissen. Die Dunlop-Techniker gingen auch diesen Weg mit ihm mit.

Beim Start von Platz elf aus ging alles gut und er konnte sich wieder auf den achten Platz in der ersten Runde vorarbeiten. Allerdings machten sich Bremsprobleme bemerkbar, er konnte als absoluter Spätbremser nicht genügend Druck aufbauen und verlor auf die Spitze zwei Sekunden pro Runde. Nach drei Runden stabilisierte sich die Bremse und Alt begann seine Aufholjagd. Fahrer für Fahrer vor ihm holte er sich, geduldig, Runde um Runde.

In der letzten von 16 Runden, nach einem harten Duell mit dem früheren britischen Grand-Prix Fahrer Kev Coghlan mit der Suzuki, sicherte er sich Gesamtrang drei und erster Platz in der open-class, nur gute sechs Sekunden hinter Seriensieger Carmelo Morales auf BMW. Mit Abstand schnellster Yamaha-Fahrer und mit der zweitschnellsten Rundenzeit hat Florian Alt die Farben für den japanischen Hersteller würdig vertreten und in Spanien Eindruck hinterlassen.

Das war Alts letzter Saisoneinsatz. Jetzt beginnt die Vorbereitung auf 2019. Als sein erstes Rennen ist bisher der Langstreckenklassiker, die 24 Stunden von Le Mans, terminiert. „Ein sehr aufreibendes Wochenende. An den ersten beiden Tagen haben wir kein Land gesehen“, schilderte Alt die Eindrücke. „Am Sonntag dann der Durchbruch. Schade, dass die Bremse nicht richtig funktioniert hat, ich wäre sonst um den Gesamtsieg gefahren.“
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