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TuS Othetal - Mehr als nur die 'Grüne Hölle'

nh; 5. Sep 2018, 16:10 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Der TuS Othetal feiert in den kommenden Tagen das 50-jährige und 100-jährige Bestehen. „Wir sind ein Verein, der gerne feiert“, erklärt der 1. Vorsitzende Detlef Kämmerer, was man angesichts des Bildes einer TuS-Karnevalsparty gerne glaubt.
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TuS Othetal - Mehr als nur die 'Grüne Hölle'

nh; 5. Sep 2018, 16:10 Uhr
Bergneustadt - Der TuS Othetal feiert in den kommenden Tagen ein Doppel-Jubiläum: Vor 100 Jahren wurde der Verein gegründet und seit 50 Jahren ist man im Othetal durchgängig als Turn- und Sportverein organisiert.
Von Nils Hühn

Auf eine lange und abenteuerliche Historie kann der TuS Othetal zurückblicken. Schon die Anfänge waren bewegt. Der verbriefte Gründungstag des TuS Othetal ist laut vorhandener Satzung der 29. März 1914. Aber warum feiert man erst im Jahr 2018 das 100-jährige Bestehen? „Durch den Ausbruch des 1. Weltkriegs wurde der Turnbetrieb erst gar nicht aufgenommen. Später einigte man sich auf das Gründungsjahr 1918 und nahm diese Jahreszahl auch in das Vereinslogo mit auf“, erklärt Detlef Kämmerer, seit 40 Jahren im Vorstand tätig und seit neun Jahren 1. Vorsitzender.


[Großen Anklang findet bei den TuS-Mitgliedern die jährliche Wanderung zu Christi Himmelfahrt.]

Es folgte der Bau des ersten Othetaler Sportplatzes und bis 1933 wurde im Othetal organisiert Sport getrieben. Doch die Naziherrschaft und der 2. Weltkrieg beenden die Vereinsgeschichte vorerst. Erst 1950 wurde der Sportplatz wiederhergestellt und 1953 der Verein beim Amtsgericht Gummersbach erstmals als Turn- und Sportverein Othetal eingetragen. Ungeklärte Eigentumsverhältnisse und mangelnde Beteiligung am Sportangebot ließen den Verein wieder vor die Hunde gehen.



[Das Neustadt-Turnier erfreut sich seit 30 Jahren großer Beliebtheit.]

Der dritte Anlauf wurde 1963 unternommen. Aber durch die Umstände, dass der Sportplatz durch den Ausbau der Othestraße (K23) und der Begradigung des Othebachs von der Bildfläche verschwand und auch die Sportgeräte unbrauchbar oder verloren gingen, verlief dieser Vorstoß im Sande. Erst als 1967 eine Gymnastikhalle an die Volksschule Neuenothe gebaut wurde, nahm die Wiederaufnahme des Vereinssports Fahrt auf. Und so wurde am 12. September 1968 der neue TuS Othetal gegründet, wie er immer noch besteht, weshalb neben dem 100-jährigen Bestehen auch das 50-jährige Bestehen gefeiert wird.

[Volles Haus in der "Grünen Hölle" beim Meisterschaftsspiel 2004 gegen den SSV Wildbergerhütte.] 

Seit 1968 gibt es nunmehr eine lückenfreie Aufzeichnung, was sich rund um den TuS im Othetal abgespielt hat. Mittelpunkt war über weite Strecken der Fußball. Mit der Errichtung eines neuen Sportplatzes 1976 hatten die Othetaler einen Rasenplatz, der als „Grüne Hölle“ berühmt-berüchtigt wurde. „Highlight waren die zwölf Jahre in der Kreisliga A“, schwärmt Kämmerer. Seit der Ausgliederung der Fußballabteilung zum FC Wiedenest-Othetal vor fünf Jahren sind die Alten Herren die letzten verbliebenden Fußballer im Verein. Prominentester ehemaliger Othetaler Kicker ist Daniel Mesenhöler, der das Rüstzeug beim TuS erlernte und mittlerweile bei Zweitligist MSV Duisburg das Tor hüten darf.


[Das Osterfeuer feiert man im Othetal zusammen.]

Seit dem Weggang der Fußballer hat sich der Verein in gewisser Weise neu erfunden. Im Jubiläumsjahr bietet der TuS zwölf verschiedenen Sportgruppen an. Vom Kindertanzen, über Männerturnen sowie Yoga und Zumba ist für viele Geschmäcker etwas dabei. Besonders freut sich Kämmerer, dass ein Generationenwechsel in den Vorständen vollzogen werden konnte. „Junge Mütter stellen überwiegend den Jugendvorstand. Auch die Frauenquote ist im TuS übererfüllt“, ist Kämmerer begeistert und sieht sich für die Zukunft gut gerüstet.


[Blick ins Othetal.]

Und was ist jetzt das Besondere am TuS Othetal? „Wir haben eine sehr gute Kameradschaft und machen auch außerhalb des Vereins viel gemeinsam“, verrät Kämmerer. Zu dem guten Miteinander zählen auch die zahlreichen wiederkehrenden Veranstaltungen wie Kinderkarneval, Osterfeuer, Ski-Fahrten und vieles mehr. Das seit 30 Jahren vom TuS ausgerichtete Neustadt-Turnier ist legendär. Dazu gehört auch immer eine zünftige Feier. „Wir sind ein Verein, der gerne feiert“, erklärt der 1. Vorsitzende.

Aus diesem Grund wird am 15. September im Krawinkelsaal eine „Feierstunde“ zum Doppeljubiläum abgehalten. Neben Ehrungen und verschiedenen Festreden soll das gemeinsame Zusammensein im Vordergrund stehen. Auftreten wird die Liveband „Platzhirsche“, die sich einst extra für eine Othetaler Karnevalsfeier gegründet hatte.


[In der Spielzeit 2004/2005 kehrt der TuS Othetal durch einen 4:1-Erfolg in der Relegation über Ommerborn Sand in die Kreisliga A zurück.] 
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