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Vielfalt verbindet bei der Interkulturellen Woche

lob; 8. Sep 2017, 14:45 Uhr
Bild: Laura Oberbüscher --- Die Steuerungsgruppe und Vertreter der Partner-Organisationen vor der schon fertigen Hälfte des Häkel-Tipis.
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Vielfalt verbindet bei der Interkulturellen Woche

lob; 8. Sep 2017, 14:45 Uhr
Oberberg - Vom 24. bis 30. September findet im Oberbergischen Kreis zum siebten Mal die Interkulturelle Woche statt - Mit einem breit gefächerten Programm soll objektiv informiert, aber auch die Möglichkeit zur Begegnung geschaffen werden.
Von Laura Oberbüscher

Das Verhältnis zwischen Deutschen und Migranten hat sich verschlechtert - das weiß man auch in der Steuerungsgruppe für die Interkulturelle Woche in Oberberg. Die Politik des türkischen Regierungschefs Erdogan stößt hierzulande auf herbe Kritik. Obendrein wächst die Angst vor dem radikalen Islam. „Besonders im Zuge der anstehenden Bundestagswahlen bildet sich verstärkt Meinung und die Fronten verhärten sich“, erklärt Stefanie Baus, Leiterin der Steuerungsgruppe. „Die Interkulturelle Woche soll im Kontrast dazu ein Zeichen setzen. Ein bereicherndes Forum bieten, um in Kontakt zu kommen und dadurch Angst und Vorurteile abzubauen“, sagt sie weiter.

Die Interkulturelle Woche darf politische Stimmungen nicht ausblenden, da sind sich alle Beteiligten einig. Aber ihr Ziel müsse sein, „unabhängig von der politischen Großwetterlage“, wie Andrea Bänker von der Caritas es beschreibt, "positive interkulturelle Erfahrungen zu schaffen und somit dafür zu sorgen, dass hier vor Ort im Oberbergischen die bestmögliche Integration geschaffen wird."


Ein erstes Beispiel dafür lieferte bereits gestern Abend eine besondere Art der Begegnung in Wiehl, die als eine Art Einstimmung auf die Interkulturelle Woche diente. Unter dem Motto „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“, traf sich eine bunte Gruppe von über 50 Besuchern, darunter 35 muslimische Frauen und Männer, in der evangelischen Kirche in Wiehl. Dort wurden zunächst die Symbole der Evangelischen Kirche, wie Taufbecken und Kirchenfester, erklärt.

Zum Abschluss gab es bei Kuchen und Tee einen Austausch über Gemeinsamkeiten und Unterschiede. „Die ersten positiven Reaktionen haben wir gestern Abend schon erhalten“, verrät Initiatorin Monika Höhn vom Ometepe-Projekt, „alle Teilnehmer waren von der Veranstaltung sehr angetan und möchten solche Formen der Begegnung fortsetzen.“

Derart positive Reaktionen wünscht sich die Steuerungsgruppe um Stefanie Baus auch für die Veranstaltungen, die vom 24. bis 30. September geplant sind. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde mit der Hilfe vieler Partner ein breit gefächertes Programm geschaffen. Aktionen von Kinderbuchlesungen über Modenschauen mit Traditionskleidung bis hin zu Diskussionsrunden, Vorträgen zu Fluchtursachen und der Präsentation eines kritischen Dokumentarfilms sollen aufklären und Verbindungen schaffen.

Abdul Schwotzer, Vertreter der Afrika Union Gummersbach, blickt dem Afrikanischen Abend am 29. September schon jetzt freudig entgegen: „Afrika ist ein großer Kontinent mit vielen verschiedenen Mentalitäten und Kulturen. Menschen aus Ghana sind nicht wie Menschen aus Kenia. Wir lernen uns an dem Abend teilweise gegenseitig erst kennen. Trotzdem haben wir dasselbe Ziel: Wir wollen alle an der Gesellschaft im Oberbergischen teilnehmen.“

Ihren Abschluss findet die Interkulturelle Woche in diesem Jahr am Samstag, 30. September, mit dem großen OberBergFest im Wiehlpark.  „Das Abschlussfest ist ein Mitmachfest“, betont Konrad Gerards von der Flüchtlingshilfe Wiehl, „jeder soll etwas Landestypisches mitbringen, natürlich auch Oberbergische Speisen.“  

Höhepunkt der Abschlussfeier ist die Einweihung eines Häkeltipis, das als Symbol für Integration von über 400 Unterstützern aus 1.200 kleinen gehäkelten Quadraten entstanden ist. „Es gibt auf der Welt schon 25 Häkeltipis“, erklärt Dorothea Wirtz, unter deren Leitung die Aktion stattfand, „wir finden, dass es ein schönes Symbol ist, das zeigt: ‚alle machen mit‘ - auch bei der Integration.“

Das komplette Programm gibt es hier, weitere Informationen unter www.interkulturellewoche.de.
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