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Das Ziel: Ein generationsübergreifender Stadtteilpark

us; 19. Jan 2019, 14:15 Uhr
Bilder: Ute Sommer --- 'Bei solch großer Bürgerbeteiligung macht Stadtentwicklung Spaß', freute sich Bürgermeister Ulrich Stücker (rechts) über die konstruktiven Beiträge der Drabenderhöher zum Nösnerland-Park.
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Das Ziel: Ein generationsübergreifender Stadtteilpark

us; 19. Jan 2019, 14:15 Uhr
Wiehl - Im Mittelpunkt der Reihe „Wiehlgespräche“, in deren Rahmen die Stadtverwaltung ihre Bürger am sukzessiven Stadtentwicklungsprozess beteiligt, stand diesmal die Neugestaltung des Drabenderhöher Nösnerland-Parks.
Von Ute Sommer

Obwohl im Herzen der Siedlung gelegen, fristet der etwa 400 Meter lange und rund 70 Meter breite Grüngürtel in Drabenderhöhe ein Mauerblümchendasein und ist in Punkto Anordnung und Ausstattung die Jahre gekommen. Auf Einladung der Stadtverwaltung sammelten und diskutierten etwa 80 Interessierte im örtlichen Kulturhaus Ideen und Wünsche zur Neugestaltung ihres Nösnerland-Parks. "Um Fördergelder zur Umsetzung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes für Drabenderhöhe zu beantragen, brauchen wir gute Planungen für gute Projekte", lud Bürgermeister Ulrich Stücker zu einem ergebnisoffenen Austausch ein.

Unter Moderation von Jutta Stratmann von der Fachberatung für Sozialplanung und Bürgerengagement (fastra), Benjamin Reitz vom Stadtentwicklungsbüro post welters +partner und dem Landschaftsarchitekten Joachim Evers vom Büro RMP Stephan Lenzen, beteiligten sich sämtliche Altersgruppen, vom Teenager über junge und ältere Familien bis hin zu Senioren, rege  an der geplanten Attraktivierung des Geländes am Nösnerland. Joachim Evers umriss Lage und die natürliche Geländetopografie, die auf der gesamten Länge rund 17 Meter Gefälle aufweist, deren Untergrund nass ist, rundum von Privatgrundstücken umgeben ist, aber nur über eine, mit Kraftfahrzeugen befahrbare Zufahrt verfügt.


Im westlichen Teil des Parks sei der bestehende Spielplatz gut verortet, müsse durch Kombination von Bewegungs-und Spielemöglichkeiten allerdings zeitgemäß gestaltet werden. Evers schlug ein Stangenwald-Erlebnisareal vor, auf dem Klettern, Rutschen und Balancieren ideal miteinander kombiniert werden könnten. Für den Mittelteil des Parks empfahl der Planer die Trassenverbreiterung und eine Neuordnung der Spazierwege, eventuell als Rundtour. Nach einer Neuordnung sei der östliche Parkabschnitt als Treffpunkt für Jugendliche und Heranwachsende prädestiniert. Um einen runden, eingezäunten und asphaltierten "Streetcage", geeignet für Ballsport aller Art, sollen Bänke, Fahrradständer und Sitzmauer gruppiert werden, die die jugendlichen Nutzer zum Verweilen einladen.


[Die Tischgespräche produzierten jede Menge Stichwortzettel mit konstruktiven Ideen zur Umgestaltung.]

Einer Idee der heranwachsenden "Mitgestalter" folgend, könnte eine XXL-Schaukel für Bewegung sorgen und den Park als gestalterisches Kunstelement zusätzlich aufwerten. Intelligente Mastbeleuchtung entlang der Wege mache die Grünfläche auch während der Randzeiten für alle Nutzergruppen zugänglich. Auf Grundlage eines unverbindlichen Entwurfsplanes beantworteten die Bürger an zwei Gesprächstischen Fragen zu  ihren Outdoor-Freizeitvorlieben, äußerten Vorschläge für neue Ausstattungsvarianten, brachten zusätzliche Angebote zur Steigerung der Aufenthaltsqualität ins Spiel. Als Stichworte tauchten BMX-Track, Freilegung des Wasserlaufs, Strom-und Wasseranschlüsse für die Pavillons, Fitnessgeräte, Tischtennisplatte, WC, Barrierefreiheit, Grillplatz oder eine Gemeinschaftsfläche für urbanen Gartenbau auf.

Auch der Hinweis auf "Lärmentwicklung am Jugendplatz" fand Berücksichtigung. Als Fachplaner bedankte sich Evers für die konstruktiven Vorschläge, dämpfte allerdings überzogene Erwartungen, denen die natürliche Geländeoberfläche und der finanzielle Förderrahmen Grenzen setze. Man strebe keine radikale Umnutzung, sondern eine Nutzungsintensivierung des Nösnerland-Parks vom unbekannten Nachbarschaftspark zum generationsübergreifenden Stadtteilpark an.

"Wo findet man solch ein Format, das die Bürger so ins Boot nimmt?", lobte Thomas Seimen als Nösnerland-Anwohner und Vorsitzender des Erntevereins das Wiehlgespräch.  Auch der Ortsbeauftragte und Vorsitzende des Akkordeon-Orchesters Drabenderhöhe, Axel Hackbarth, zeigte sich angetan vom Bürger-Verwaltungs-Dialog.  "Die Anwohner sind heute stark vertreten und so nah dran an der Parkneuordnung.“ Die gesammelten Ergebnisse fließen in den weiteren ISEK-Prozess ein und bilden die Grundlage für den im Februar zu stellenden Landesförderantrag.  
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