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'Das ist die Schule der Zukunft'

nh; 18. Jan 2019, 15:05 Uhr
Visualisierungen: pvma - pfeiffer.volland.michel.architekten GmbH Aachen --- So soll in einigen Jahren die Eingangssituation des Wiehler Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums aussehen.
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'Das ist die Schule der Zukunft'

nh; 18. Jan 2019, 15:05 Uhr
Wiehl - Der Wiehler Verwaltungsvorstand stellte heute Vormittag den Siegerentwurf zum Wettbewerb für das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium vor, der die Wiehler Vorgaben hervorragend umgesetzt habe.
Von Nils Hühn

„Das ist die Schule der Zukunft“, sagte Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker voller Überzeugung, als er den Siegerentwurf zum Wettbewerb für die Planung des Umbaus und der Erweiterung des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums vorstellte. Durchgesetzt hat sich die Arbeit des jungen Büros pvma – pfeiffer.volland.michel.architekten GmbH aus Aachen. „Die pädagogischen Vorstellungen wurden von den ersten vier Preisträgern gut umgesetzt und vom Sieger hervorragend“, so der 1. Beigeordnete Michael Schell. Für den Wettbewerb stand eine Wettbewerbssumme von 155.000 € zur Verfügung, wovon der Sieger 52.000 € erhält.


[Der transparente Verbindungsbau hat das Potenzial, das Herzstück der Schule zu werden.]

Dem Gewinner ist es nach Auffassung des Preisgerichts unter Vorsitz des Architekten und Stadtplaners Michael Ziller gelungen, die vielfältigen Anforderungen des Raum- und Funktionsprogramms mit innovativen Ansätzen zur inklusiven Bauart in eine nachhaltige und ästhetisch anspruchsvolle Architektur umzusetzen. „Wir wollten Schule neu denken“, erklärte Stücker, dass man sich nach einer intensiven Planungsphase einig war, sich von einer klassischen Flurschule mit Frontalunterricht zu verabschieden.


Der Plan des Büros aus Aachen sieht den Neubau von zwei Gebäuden, deren klare kubische Baukörper sich zwischen Wiehltalhalle und Sporthalle verorten. Sie sind drei- beziehungsweise viergeschossig und beherbergen später die Sekundarschule I und II sowie die Verwaltung. Erhalten bleibt der Altbau an der Ennenfeldstraße, der jedoch komplett saniert wird. Hier entsteht der Fachtrakt für Naturwissenschaften, Musik und Kunst. Verbunden werden die drei Gebäude durch einen transparenten Verbindungsbau.

„Dieser Verbindungsbau war eigentlich die Problemstelle“, erklärte Wiehls Baudezernent Maik Adomeit, dass es den Architekten auf herausragende Weise gelungen sei, die 18 Meter Höhenunterschied zu überwinden. „Das ist ein echtes Highlight“, schwärmte auch Stücker von dem Bauwerk. Zur Hauptstraße hin entsteht hier auch die neue Adresse für das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium. Zwischen Wiehltalhalle und dem Neubau für die Oberstufe liegt der Hauptpausenhof, aber es gibt weitere Schulhöfe und sogar die Bestrebung, einen Schulhof auf einem Gebäudedach zu errichten.


[Bild: Nils Hühn --- Der Wiehler Verwaltungsvorstand, Bürgermeister Ulrich Stücker (v.l.) sowie die Beigeordneten Michael Schell und Maik Adomeit, präsentierte heute Vormittag im Rathaus den Siegerentwurf.]

Der Entwurf fügt sich harmonisch in die bestehende Umgebung ein, was auch der Preisgerichtvorsitzende Michael Ziller lobte: „Die Struktur von Wiehl wird städtebaulich sehr gut interpretiert und es entsteht ein Ensemble, in das sich der Neubau mit der Wiehltalhalle und der Sporthalle souverän integriert.“ Ebenfalls angetan sind die Vertreter der Wiehler Politik. Der Schulausschussvorsitzende Michael Pfeiffer freut sich auf die weitere Detaillierung des Siegerentwurfs und lobte die „optimale Herangehensweise“ durch Einbindung von Experten, Politikern, Lehrern, Eltern und Schülern. „Die gemeinsam gefundene Lösung zeichnet sich besonders aus durch ein geplantes Baukostenbudget, das nahezu der vorgegebenen Summe entspricht“, so Werner Nohl, Vorsitzender des Bau- und Verkehrsausschusses.

Dieses Budget umfasst 18 Millionen Euro, wodurch das Bauvorhaben zu Wiehls größter städtischen Investition wird. Auch aus diesem Grund ist Stücker froh, dass man auf Qualität gesetzt habe, damit Steuergelder sinnvoll eingesetzt werden. Nach dem Verhandlungsverfahren, in das der Sieger mit einem Punktevorsprung geht, soll zügig an den nächsten Schritten gearbeitet werden. Im zweiten Halbjahr 2020 möchte man mit dem Bau beginnen, der schätzungsweise zwei bis drei Jahre dauert.


[Ein Innenhof zwischen dem Altbau (links) und dem Oberstufen-Trakt (rechts).]

Durch den Abriss großer Teile des Bestands wird es zu einer Interimslösung kommen müssen. In diesem Jahr soll geplant werden, wie diese aussehen kann. Ein Containerdorf auf der Fläche des Wiehltalstadions ist die naheliegendste Überlegung. Nachbessern muss der Sieger noch bei der Verkehrsplanung an der Hauptstraße. Hier geht Bürgermeister Stücker davon aus, dass es dem Büro gelingen wird, ebenfalls eine ansprechende Lösung zu präsentieren, die den Anforderungen des gesamtstädtischen Verkehrskonzepts gerecht wird.

Das Wichtigste aber ist, dass Lehrer und Schüler von der Lösung überzeugt sind und das wurde geschaffen. Das wird dadurch bewiesen, dass der anfangs skeptische Schulleiter Frank Mistler ein Fan des neuen Verfahrens wurde: „Seitens der Schule sind wir sehr glücklich, dass die intensiven Vorarbeiten, Anregungen und Wünsche der Kollegen, der Eltern und der Schülerschaft in dem prämierten Entwurf abgebildet sind.“ Seine Zufriedenheit ist sogar so groß, dass er sagte: „Der Architektenwettbewerb hat sich gelohnt und lässt die Verlängerung der Wartezeit auf den ersehnten Baubeginn gut verschmerzen.“
  
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