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Kunst am Kreisel, Klang- und Farbfestival im Kulturhaus

us; 26. Sep 2018, 12:13 Uhr
Bilder: Ute Sommer --- Zusammen mit seinem rumänischen Amtskollegen Ovidiu Cretu (rechts) enthüllte Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker die neue Info-Tafel am Kreisverkehr Siebenbürgerplatz.
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Kunst am Kreisel, Klang- und Farbfestival im Kulturhaus

us; 26. Sep 2018, 12:13 Uhr
Wiehl - Im Rahmen des Besuchs der Folkloregruppe 'Cununa de pe Somes' aus Bistritz wurde am Drabenderhöher Siebenbürgerplatz-Kreisel ein Schild zum Kunstwerk 'Baum des Lebens' enthüllt - Danach folgte im Kulturhaus ein rauschendes Konzert.
Von Ute Sommer

Aus Anlass des 100. Geburtstages des Staates Rumänien, der in diesem Jahr gefeiert wird, beschenkte das Bistritzer Kulturensemble "Cununa de pe Somes (Der Kranz von Somesch)" seine Partnerstädte im österreichischen Wels, dem französischen Besancon, im nordrhein-westfälischen Herzogenrath  und dem oberbergischen Wiehl mit einem Besuch, bei dem das professionelle Ensemble als enthusiastischer Botschafter rumänischer Kultur und Lebensart überzeugte.

Gestern Nachmittag schon hatten die 20 Tänzer, unter Leitung von Teodor Puscas, zur Begleitung des elfköpfigen Orchesters, unter Dirigat von Alexandru Demeter, auf dem Wiehler Rathausplatz ihre künstlerische Visitenkarte abgebeben. Zusammen mit Ovidiu Cretu, seinem Bistritzer Amtskollegen, enthüllte Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker dann am Abend eine Info-Tafel am südöstlichen Ortseingang von Drabenderhöhe. Seit 2014 schon ziert der stilisierte Baumstumpf mit Axt und jungen Trieben die Mitte des Kreisels am Siebenbürgerplatz, doch erschloss sich die Symbolik des Kunstwerkes bisher nur einigen Eingeweihten.  


Am Kreuzungspunkt von historischer Brüder- und Zeitstraße gibt die nun eingeweihte Info-Tafel Auskunft über den Bistritzer Künstler Mircea Mocanu und dessen Intention mit der Skulptur an das wechselvolle Schicksal der Siebenbürger Sachsen während und nach dem Zweiten Weltkrieg zu erinnern. "Das Denkmal steht für Vertreibung und Zerstörung, aber ebenso für den Wiederaufbau und die Zukunft", unterstrich Dr. Hans Georg Franchy als Vorsitzender des Deutsch-Siebenbürgisch-Rumänischen Freundeskreises Wiehl/Bistritz, der sich vor vier Jahren zusammen mit dem Kulturamt der Stadt Wiehl für die Installation einsetzte.


[Zu Beginn des Abends präsentierte "Cununa de pe Somes" die Hymne des Kulturpalastes der Stadt Bistritz.]

Der Einladung zum Konzertabend mit Cununa de pe Somes waren danach neben den Bürgermeistern, etliche Wiehler Ratsmitgliedern und einem Vertreter des rumänischen Konsulates, mehr als 200 Besucher ins Kulturhaus Drabenderhöhe gefolgt. In seinem Grußwort versicherte Ovidiu Cretu, dass die Rumänen loyale und wichtige Komponenten in der Europäischen Union seien und erinnerte an den Bistritz-Besuch einer Wiehler Delegation im vergangenen Monat. Mit dem besonderen Unterhaltungsprogramm zum 100.  Staatsjubiläum wolle man die besondere Wertschätzung der Partnerschaftsbeziehungen zum Ausdruck bringen.

Obwohl die Städtepartnerschaft Wiehl/Bistritz mit gerade einmal vier Jahren noch recht jung sei, habe sie schon gute Wurzeln geschlagen, was auch gut am Denkmal "Baum des Lebens" symbolisiert werde, erklärte Stücker. "Außerdem geht es nicht am Kreisverkehr, sondern ich hoffe auch heute Abend rund", bedankte sich Stücker im Voraus mit "multumesc". "Rund" ging es dann tatsächlich bei den springlebendigen Tänzen und temperamentvollen Klängen aus den Regionen Transsilvanien, dem Banat, Oltenien, der Moldau und Maramures. Mit jeder Menge Elan, Pfeifen, Klatschen, Fingerschnipsen, Schuhplatteln und lauten Freudenschreien sorgte "Cununa de pe Somes" für lautstarke Stimmung auf der Bühne.

Farbstarke, authentische Trachten, variiert mit Westen, Schürzen und Schärpen, dekoriert mit Bordüren, Troddeln oder Bändern machten die rasanten Darbietungen der Tanzgruppe zum wahren Augenschmaus. Das Publikum bedankte sich mit begeistertem Applaus für einen außergewöhnlichen Abend.
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