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Briefe statt Kirche

mel; 11. Jul 2018, 16:44 Uhr
Bild: Bernd Vorländer --- Holger Demuth leitet den Zustellstützpunkt der Deutschen Post in Gummersbach.
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Briefe statt Kirche

mel; 11. Jul 2018, 16:44 Uhr
Gummersbach - Seit wenigen Wochen leitet Holger Demuth die Post-Zentrale in Gummersbach – Zusteller bringen jede Woche eine Million Briefe und 60.000 Pakete zu den Empfängern.
Von Melina Löcher

Nachdem er bereits seit Anfang März im Amt ist, wurde Holger Demuth heute vorgestellt. Der 43-Jährige ist der neue Verantwortliche für mehr als 330 Mitarbeiter, die wöchentlich über einer Million Briefe und 60.000 Pakete in der Region ausliefern. Demuth ist neuer Leiter des Zustellstützpunktes Gummersbach der Deutschen Post – so seine offizielle Bezeichnung. Dass Demuth einmal beruflich bei der Post landen würde, war keinesfalls eine ausgemachte Sache. Schließlich studierte er Theologie und hatte das Ziel vor Augen, Pastoralreferent in der katholischen Kirche zu werden. Während seiner Semesterferien, arbeitete er erstmals 2003 als Aushilfe in der Zustellung – und sah fortan seine Zukunft bei der Deutschen Post.


Das Unternehmen mit dem Posthorn hat jedoch auch mit Problemen zu kämpfen, verliert man doch jährlich zwei Prozent an Briefsendungen, da viele Menschen lieber per Mail kommunizieren, statt einen Brief zu schreiben. So kommen auch nur noch sechs Prozent aller Briefsendungen von privaten Absendern. Doch dies werde durch einen starken Anstieg im Paketmarkt ausgeglichen, erklärt Holger Demuth. Auch die Technik verhilft der Deutschen Post zu mehr Auslieferungen. Alles, was früher per Hand sortiert wurde, wird heute maschinell bearbeitet. Die Maschinen identifizieren die Adressen der Empfänger und ersparen dem Unternehmen viel Arbeit.

Ein bisschen Bammel hat der neue Leiter des Zustellstützpunktes vor dem kommenden Winter. „Es kann passieren, dass gerade in den Wintermonaten die Briefe in abgelegenen Ortschaften einige Tage später ankommen, aber es ist selten, dass wir einen Komplett-Ausfall haben“, sagt Holger Demuth. Oberstes Ziel sei die Kundenzufriedenheit und deshalb arbeite man mit Hochdruck daran, alle Pakete und Briefe rechtzeitig an die Kunden auszuliefern. Die Arbeitsbelastung habe sogar derart zugenommen, dass man auch in Gummersbach gerne noch mehr Personal einstellen würde. „Ich freue mich auf meine neue Aufgabe“, so Demuth. Derzeit besuche er viele Außenstandorte, um mit den Kollegen vor Ort ins Gespräch zu kommen. Die haben zeitweise einen harten Job, müssen bis zu 1.500 Briefe und bis zu 200 Pakete zustellen.
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