Archiv

Im Notfall richtig reagieren

fj; 9. Jul 2018, 15:28 Uhr
Bild: Fenja Jansen --- Gummersbachs stellvertretender Bürgermeister Jürgen Marquardt (5. v. re.) begrüßte die Mitglieder der Schlaganfall-Initiative auf dem Lindenplatz.
ARCHIV

Im Notfall richtig reagieren

fj; 9. Jul 2018, 15:28 Uhr
Gummersbach - Gesundheitschecks und Tipps zum Thema Schlagfanfall gab es heute auf dem Lindenplatz – Rund um einen roten Doppeldeckerbus klärten die Akteure der Schlaganfall-Initiative Oberberg über Symptome, Behandlung und Prävention auf.
Bei einem Schlaganfall wird ein bestimmter Bereich des Gehirns nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Die Folge: Die Nervenzellen sterben im Sekundentakt und dies kann zu schweren Behinderungen oder sogar dem Tod führen. „Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland und die Krankheit, die am häufigsten zu Behinderungen führt“, so Prof. Dr. Frank Blaes, Chefarzt der Neurologie am Kreiskrankenhaus Gummersbach und Initiator der Schlaganfall-Initiative Oberberg. Nur durch eine frühzeitige Behandlung können Folgeschäden verhindert werden, warum im Falle eines Schlaganfalls immer sofort der Notruf gewählt werden muss. Darauf machte heute erneut die Schlaganfall-Initiative Oberberg aufmerksam.

Wie erkennt man einen Schlaganfall? Welche Risikogruppen gibt es und wie kann man vorbeugen? Antworten auf diese Fragen gab es heute auf dem Lindenplatz, wo sich verschiedene Akteure rund um den roten Info-Bus der Boehringer Ingelheim gruppiert hatten: Ärzte und Therapeuten des Kreiskrankenhauses Gummersbach, der Dr. Becker Rhein-Sieg Klinik, der MediClin Reha-Klinik Reichshof sowie Mitarbeiter des Rettungsdienstes des Oberbergischen Kreises und der AOK Rheinland/Hamburg boten verschiedene Gesundheitschecks an und gaben Tipps von der Prävention bis zum richtigen Verhalten im Notfall. „Alle Angebote sind auf breites Interesse gestoßen. Die Kollegen, die einen Ultraschall der Halsgefäße angeboten haben, mussten sogar Termine vergeben“, verdeutlichte Angela Altz, Sprecherin des Klinikum Oberbergs, auf wie viel Interesse auch der vierte Schlaganfall-Aktionstag stieß.



Der Fokus des diesjährigen Aktionstages lag auf dem Thema Diabetes, denn laut der World Heart Federation sind Erkrankungen, die Herz und Gefäße betreffen – wie der Schlaganfall – die Haupttodesursache von Patienten mit Typ-2-Diabetes. „Das Risiko von Folgeerkrankungen von Diabetes lässt sich durch gezielte Vorsorgemaßnahmen verringern. Dazu muss man jedoch unbedingt wissen, ob man zur Risikogruppe gehört oder nicht“, erklärte der Lindlarer Diabetologe Michael Naudorf, warum auch in diesem Jahr entsprechende Tests angeboten wurden.

Dass die von Boehringer Ingelheim initiierte und in Kooperation mit der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe sowie der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft umgesetzte Aufklärungstour auch im Oberbergischen Wirkung zeigt, belegt die Statistik: „Je früher die sogenannte Lysetherapie einsetzt, desto besser sind die Behandlungsergebnisse für die Patienten. Bevor wir die Schlaganfall-Initiative Oberberg ins Leben gerufen haben, konnten wir bei 5,3 Prozent der Patienten, die mit einem Schlaganfall ins Gummersbacher Krankenhaus kamen, die Lysetherapie einsetzen. Heute sind es zwölf Prozent“, so Prof. Blaes. Erklärtes Ziel der Initiative sind 20 Prozent. „Um diese Zahl zu erreichen, werden wir weiter darüber aufklären, dass es beim Verdacht auf einen Schlaganfall nur einen richtigen Weg gibt: Ohne Zögern den Notruf wählen“, sagt Prof. Blaes.

Schlaganfall-Symptome sind:

Schwierigkeiten beim Sprechen, unscharfes oder doppeltes Sehen/eingeschränktes Gesichtsfeld, vorübergehende halbseitige Lähmung, Drehschwindel/Gleichgewichtsstörung sowie plötzliche heftige, Kopfschmerzen.

Weitere Informationen zur Initiative unter www.obk-schlaganfall.de.
WERBUNG