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Weiteres 'Rumlungern' in der Gefahrenzone

uk; 15. Apr 2018, 17:46 Uhr
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Weiteres 'Rumlungern' in der Gefahrenzone

uk; 15. Apr 2018, 17:46 Uhr
Gummersbach - Eine Überraschung blieb aus: Handballbundesligist VfL Gummersbach verlor auch das 18. Spiel in Serie gegen die SG Flensburg und hat weiterhin engen Kontakt zum ungeliebten Abstiegsgespenst - RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und die AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
SG Flensburg - VfL Gummersbach 34:22 (20:10).

von Uli Klein

Es war keineswegs so, dass sie sich vor der Reise in den Norden größere Illusionen gemacht oder Luftschlösser gebaut hätten. Dazu kam eine geradezu beängstigende Statistik: Die vergangenen 17 Partien (!) hatten die Handballer des VfL Gummersbach gegen die Nordlichter verloren, sodass man schon von einer unseligen Tradition sprechen konnte, wenn man es mit den Oberbergern hält. Und auch der aktuelle Sonntagnachmittag brachte keine Veränderung des geradezu dramatischen Nord-Süd-Gefälles.

Die heimische Spielgemeinschaft machte wenig Federlesens mit den überforderten Gästen und schickte den VfL mit einer Zwölf-Tore-Pleite im Gepäck heim in Richtung Oberberg. Durch den 34:22 (20:10)-Erfolg festigten die Flensburger Platz zwei in der nationalen Eliteklasse, der VfL dagegen lungert weiter in der Gefahrenzone der Liga herum und muss die notwendigen Punkte für den Bundesligaerhalt gegen schwächere Teams als die kompakt aufspielenden Hallenherren holen. Trotzdem die Niederlage nicht wirklich überraschen konnte, zeigte sich Denis Bahtijarevic einigermaßen frustriert über das erneute Negativerlebnis in  der berüchtigten "Hölle Nord": "Ich bin enttäuscht darüber, dass wir in weiten Phasen einfach nicht konzentriert genug waren. Genau wie in der zweiten Halbzeit am vergangenen Donnerstag gegen Stuttgart."


Vor allem die ersten 30 Minuten waren dem Handballlehrer in diesem Kontext gewaltig auf den Magen geschlagen. Da gab es so gut wie nichts, was aus blau-weißer Perspektive auch nur ansatzweise funktionierte. In der Abwehr bekam man kaum Zugriff auf den gebundenen Angriff der SG und vorne ließ man fast schon ritualmäßig beste Chancen, wie Siebenmeter und Konter, aus. Was sich nicht nur in einer schwindsüchtigen Trefferquote niederschlug. Die säumigen Schützen luden die Gastgeber mit ihrem Potpourri an Fahrkarten auch immer wieder zu Tempogegenstößen ein - bekanntermaßen die Premiumwaffe der SG. Beim 20:10 zur Pause drohte den VfLern jedenfalls sogar ein sportiver Totalschaden.

Dass es nicht zu diesem unschönen Szenario kam, hatten die Gummersbacher vor allem zwei glücklichen Umständen zu verdanken. Zum einen parierte der für Carsten Lichtlein nach 25 Minuten eingewechselte Matthias Puhle einige Male glänzend. Zum anderen schalteten die Flensburger im Vorfeld ihres Champions-League-Matches am Mittwoch gegen Montpellier in den Verwaltungsmodus um und brachten nun vorwiegend ihre zweite Garnitur auf die Spielfläche. Diese Verschiebung der Gewichte erlaubte es dem VfL sogar, auf 19:25 nach 41 Minuten zu verkürzen. Doch in den folgenden zehn Minuten tippte der Favorit nochmal kurz aufs Gaspedal und beim 31:21 (52.) war der zweistellige Vorsprung wieder hergestellt. Am Ende war in Sachen Tordifferenz sogar das Dutzend zugunsten der Norddeutschen erreicht.

Flensburg: Andersson (n.e.), Möller (20 Paraden);  Rod, Steinhauser, Wanne (je 5), Glandorf, Toft-Hansen, Gottfriedsson (je 4),  Mahe (3/3), Lauge (2), Jeppsson, Heinl (je 1)


Gummersbach: Lichtlein (1. bis 25./3 Paraden), Puhle (ab 25./11 Paraden); Baumgärtner, Pujol, Preuss (je 4), Zhukov (3), Sommer (3/1), Becker (2), Koepp, Schröter (je 1)

Schiedsrichter: Christian und Fabian vom Dorff

Zuschauer: 5.918

Siebenmeter: 3/3 (Mahe fehlerlos/2-1 (Koepp scheitert an Möller)

Strafzeiten: 2-8 Minuten (Gottfriedsson - 2x Schröter, Zhukov, Preuss) 

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