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'Was müssen wir für Sie tun?'

nh; 30. Jan 2019, 12:10 Uhr
Bilder: Christian Melzer --- Stadtentwicklerin Elke Frauns im Gespräch mit Vertretern aus den Dörfern Wiehls.
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'Was müssen wir für Sie tun?'

nh; 30. Jan 2019, 12:10 Uhr
Wiehl - Das Thema „Zukunft Dorf“ ist der Wiehler Stadtverwaltung besonders wichtig - Gestern Abend fand das zweite Wiehlgespräch zu dieser Thematik mit 65 Dorfvertretern in der Bielsteiner Aula statt.
Von Nils Hühn

Das zweite Wiehlgespräch zum Thema „Zukunft Dorf“ fand gestern in der Aula des Schulzentrums Bielstein statt, zu dem die Stadt Wiehl Vertreter von Dorf- und Heimatvereinen eingeladen hatte. Waren im Sommer vergangenes Jahr zum Auftakt rund 120 Wiehler erschienen, waren es dieses Mal etwas mehr als die Hälfte. Stadtentwicklerin Elke Frauns, die erneut durch die Veranstaltung führte, freute sich über den großen Zuspruch. „Es gibt richtig viel Geld“, berichtete Frauns von vollen Fördertöpfen für die Dorfentwicklung und das Ehrenamt beim Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen. „Die Menschen stehen dabei im Mittelpunkt“, versicherte sie.


Bürgermeister Ulrich Stücker (Bild) betonte, wie wichtig der Verwaltung die Wiehler Dörfer seinen und fragte ins Publikum: „Was müssen wir für Sie tun?“ Diese Frage wurde allerdings erst nach einigen Vorträgen beantwortet, als die Teilnehmer des Wiehlgesprächs an vier verschiedenen Stationen Ideen und Anregungen notieren konnten. „Werden Sie konkret“, forderte Frauns. Bei der ersten Auflage des Formats wurden zahlreiche Themenfelder bearbeitet und gestern Abend die vier wichtigsten Aspekte genauer ausformuliert. Dabei ging es unter anderem um die Hilfe bei Bürokratie, Kommunikation oder die Motivation der Vereinsmitglieder und Nachwuchs-Gewinnung.


Angelika Stückemann von der Wiehler Stadtverwaltung stellte kurz das Wiehler Dorfprogramm vor, bei dem die Stadt Wiehl Vereinen, Initiativen, Arbeitsgruppen oder Nachbarschaften ein Unterstützungsangebot mit einem jährlichen Budget von 20.000 € zur Verfügung stellt. Das Förderprogramm versteht sich als eher kleinteiliges Zuschuss-Programm, bei dem unter aktiver Mitwirkung von Bürgern das Zusammenleben der Menschen und Generationen gefördert oder das Dorfbild aufgewertet wird. Anträge können von allen 51 Wiehler Dörfern, gestellt werden, wobei die Untergrenze einer Projektförderung wegen des hohen bürokratischen Aufwandes bei 300 Euro, die Höchstgrenze bei 2.000 Euro liegt. Nächster Stichtag ist der 15. Mai 2019.

Frank Herhaus, Planungsdezernent beim Oberbergischen Kreis, stellte in seinem Vortrag vor, wie der Kreis die Dorfentwicklung unterstützen kann. „Wir sind nicht der Nabel der Welt, aber eine koordinierende Stelle“, beschrieb Herhaus die Aufgabe der Kreisverwaltung bei diesem Thema. So können die Mitarbeiter beim Kreishaus helfen, an unterschiedliche Fördertöpfe zu gelangen. Entsprechende Ansprechpartner stellte Herhaus gleich mit vor.



Nach dieser Rede wurden die Zuhörer selbst aktiv und gaben ihre Einfälle weiter. Immer mehr Notizzettel wurden an die Pinnwände geheftet, die nun ausgewertet werden müssen. Beispielsweise war zu lesen: „Vorhandene Ideen sollen veröffentlicht werden“, „Die Stadt soll Versicherungen übernehmen“, „Wie bekomme ich Nachwuchs?“ oder „Runder Tisch für Vereine“. Der 28-jährige Basti Irle von der Dorfgemeinschaft Remperg hatte auch einen Vorschlag: Er wünschte sich einen von der Stadt Wiehl organisierten Stammtisch, bei dem die Vertreter der unterschiedlichen Dörfer zweimal im Jahr zusammenkommen und sich austauschen. „Vielleicht kann Dorf XY eine Idee aus einem anderen Dorf übernehmen“, nannte er beispielhaft.
  
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