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'Tradition schießt keine Tore'

bv; 22. Jun 2018, 18:36 Uhr
Archivbild: Bernd Vorländer.
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'Tradition schießt keine Tore'

bv; 22. Jun 2018, 18:36 Uhr
Gummersbach - VfL-Sportdirektor und Mit-Geschäftsführer Christoph Schindler zu den Zukunfts-Aussichten des Bundesligisten - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Bernd Vorländer

OA: Der VfL Gummersbach will sich neu aufstellen, kämpft um finanzielle und sportliche Stabilität. Muss man sich weiter Sorgen um den Bundesliga-Dino machen?
Christoph Schindler: Fakt ist, dass wir noch Altlasten haben, nicht optimal aufgestellt sind und uns in allen Belangen verbessern müssen. Sebastian Glock als kaufmännischer Geschäftsführer und ich werden gemeinsam mit unserem Team und den Unterstützern, denen der VfL Gummersbach am Herzen liegt, alles dafür tun, damit sich die Situation verändert. Vorher plädiere ich aber dafür, dass wir uns ehrlich machen.

OA: Was heißt das konkret?
Christoph Schindler: Wir müssen demütiger werden und kleine Brötchen backen. Tradition ist wichtig und hilft uns auch bei unserer Arbeit weiter, aber Tradition schießt nun mal keine Tore. Zweimal sind wir dem Tod sportlich von der Schippe gesprungen, da kann man nicht mehr von großen Zielen sprechen. Der VfL wird in absehbarer Zeit nicht der Verein sein, der Titel gewinnt. Das gehört zur ehrlichen Bestandsaufnahme dazu. Unser Weg wird steinig und lang sein, aber wir nehmen ihn an.


OA: Also zieht beim VfL neuer Realismus ein?
Christoph Schindler: Ich halte jedenfalls nichts davon, Dinge zu versprechen, die mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zu erreichen sind. Wir müssen im Moment mit dem uns zur Verfügung stehenden Budget sportlich das bestmögliche erreichen. Aber natürlich gilt es, auf der Sponsorenseite zuzulegen. Das wird uns nur gelingen, wenn wir als Verein transparenter agieren und den VfL Gummersbach in der Öffentlichkeit anders präsentieren. Wir sind in der Pflicht, zu erklären, wo wir sportlich hin wollen und wie wir unsere Ziele zu erreichen gedenken. Die Arbeit mit dem Nachwuchs wird dabei einen ganz neuen Stellenwert bekommen.  

OA: Aktuell belastet die Diskussion um Kreisläufer Moritz Preuss den Verein. Preuss will nach Magdeburg. Wie ist der Stand der Dinge?
Christoph Schindler: Die Sachlage hat sich nicht geändert. Es gab vor geraumer Zeit eine Anfrage des SC Magdeburg, aber wir sind nicht zusammengekommen. Der Spieler hat einen gültigen Vertrag beim VfL Gummersbach. Es darf hier bei allem Verständnis für die sportlichen Ambitionen eines Spielers nicht um dessen Befindlichkeiten gehen. Im Vordergrund steht die Zukunft des VfL Gummersbach. Natürlich waren die Äußerungen von Moritz Preuss in den vergangenen Tagen alles andere als glücklich. Darüber wird noch zu reden sein, aber das machen wir intern.

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