Archiv

Florian Alt rast auf Anhieb in die Spitze

Red; 3. Oct 2018, 10:05 Uhr
Bilder: Felix Wiessmann --- Bei seiner Rückkehr auf ein Superbike raste Florian Alt auf Anhieb aufs Podest.
ARCHIV

Florian Alt rast auf Anhieb in die Spitze

Red; 3. Oct 2018, 10:05 Uhr
Nümbrecht - Der 22-jährige Motorradprofi nahm als Gastfahrer am Saisonfinale der Internationalen Deutschen Meisterschaft der Superbike-Klasse auf dem Hockenheimring teil und fuhr aufs Podest.
Zum Finale der Internationalen Deutschen Meisterschaft (IDM) am letzten Septemberwochenende am Hockenheimring traten Florian Alt und sein französisches Team aus der Langstrecken-Weltmeisterschaft, Viltaïs Yamaha Racing, in der Superbike-Klasse an. Allerdings wurde der extra neu angefertigte Motor beim letzten Prüfstandlauf beschädigt, sodass das Team kurzfristig einen neunen Motor zusammensetzen musste. Im Training war der Rückstand zu den favorisierten BMW-Maschinen groß, aber das Team arbeitete akribisch an der Feinabstimmung. Weitere Probleme bereitete die richtige Reifenwahl. Normalerweise fährt Florian Alt auf Dunlop-Reifen, aber in der IDM wird auf Pirelli gefahren. 

Das erste Qualifying am Samstag fiel ernüchternd aus: mehr als anderthalb Sekunden Rückstand auf die Spitze und nur Platz sieben. Doch das Team hatte das erste Qualifying noch als Test- und Einstellfahrt genutzt. Ein Risiko, welches sich aber im zweiten Qualifying auszahlte. Dort gelang Florian Alt eine Top-Runde und er schaffte es, die Distanz auf den schnellsten Fahrer auf eine halbe Sekunde zu drücken. In der Zusammenführung beider Qualifyings war er auf Platz vier schnellster Nicht-BMW-Fahrer.


In die Rennen am Sonntag ging das Team daher deutlich optimistischer. Beim Start zum ersten Rennen über 18 Runden kam der Nümbrechter nicht gut weg und bog als Sechster in die erste Kurve ein. Er konnte sich nach drei Runden auf den vierten Platz vorarbeiten, um in der Runde darauf die erste BMW zu überholen. In dieser Runde gelang ihm sogar die schnellste Rennrunde aller Fahrer, als er auf der Geraden den Windschatten eines Wettbewerbers nutzen konnte. Ansonsten hatte er gegen die leistungsstarken BMWs nur in den Kurven eine Chance.

Als Dritter wollte er sich dann auf die Verfolgung der beiden Meisterschaftsführenden machen. Doch die Reifen bauten rasch ab, so dass Florian Alt sich den wieder aufholenden Gegnern hinter ihm erwehren musste. Und in der letzten Runde vor Einfahrt in die Sachskurve wurde er durch ein sehr gewagtes Überholmanöver auf den vierten Platz verdrängt. Direkt im Gegenzug konterte Alt eine Kurve später und sicherte sich den dritten Platz. 



Der Start zum zweiten Rennen, wieder über 18 Runden, gelang besser und er konnte seinen vierten Platz halten. Dieses Rennen verlief viel enger. Noch in der vierten Runde waren die Top-Vier innerhalb einer knappen Sekunde. Doch dann setzte das bereits bekannte Spiel aus Rennen eins ein und die beiden führenden BMW setzten sich sukzessive ab. Und in Runde sechs waren es wieder zwei Sekunden. Doch dann schrumpfte Alts Rückstand und er kämpfte sich Runde um Runde zurück. Plötzlich waren es nur noch 0,7 Sekunden Rückstand auf die Spitze.

Der Nümbrechter schaffte es, den drittplatzierten BMW-Fahrer zu überholen und war drauf und dran, zumindest den Erfolg des ersten Rennens zu wiederholen. Von allen anderen Fahrern drohte keine Gefahr mehr, die waren um mehrere Sekunden distanziert. Ab Runde elf baute der Reifen stark ab. Und wieder in der letzten Runde erfolgte eine Attacke auf den 22-Jährigen. Dieses Mal konnte er sich aber nicht wirklich wehren und der BMW fuhr auf der Geraden einfach an ihm vorbei - der Leistungsvorsprung war eklatant und Alt chancenlos.
Das ganze Wochenende zeigte das große Potenzial auf. Das Team von Florian Alt hat es geschafft, ohne jede Vorerfahrung aus einem Endurance-Bike ein konkurrenzfähiges IDM-Superbike aufzubauen. Alt bewies, dass er auf Anhieb zu den allerschnellsten Fahrern gehört. Der selbstgemachte Druck war groß, ein gutes Resultat zu erzielen. „Mein Team hat einen geradezu unglaublichen Job gemacht“, lobte Florian Alt. „Ich war wirklich konkurrenzfähig.“ Mit dem guten Motor und mehr Erfahrung mit den Reifen, wäre aus Alts Sicht sogar mehr möglich gewesen.
  
WERBUNG