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In schwierigen Zeiten eng zusammenrücken

lo; 10. May 2018, 10:30 Uhr
Archivbild: Michael Kleinjung --- Die Tribüne des FV Wiehl soll spätestens 2020 einen Anbau erhalten, in dem unter anderem neue Schankräume untergebracht werden. Das Klubhaus wird abgerissen.
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In schwierigen Zeiten eng zusammenrücken

lo; 10. May 2018, 10:30 Uhr
Wiehl - Auf der Jahreshauptversammlung des FV Wiehl bewertete der Vorstand die aktuelle sportliche Situation und gab Einblicke in die Zukunftsplanungen.
Auf der gut besuchten Jahreshauptversammlung des FV Wiehl nahm die Analyse der aktuellen sportlichen Situation großen Raum ein. Nachdem im vergangenen Sommer vier von fünf Seniorenteams in die nächsthöhere Spielklasse aufgestiegen waren und der Verein aus dem Feiern nicht mehr herauskam, lernt man zurzeit die Schattenseite kennen. Die 1. Mannschaft ist in der Landesliga in Abstiegsgefahr geraten. Darüber hinaus war der langjährige Trainer Ingo Kippels im April zurückgetreten. Der Reserve gelang es nach dem Gewinn der Kreismeisterschaft nicht, in der Bezirksliga Fuß zu fassen. Dass sie nach nur einer Saison wieder in die Kreisliga A zurückkehren muss, steht fest.

Die Vorstandscrew um Vereinschef Manfred Noss betonte unisono, dass es angesichts der schwierigen Zeiten wichtig sei, noch enger zusammenzurücken und Ruhe zu bewahren. „Es ist nicht schlimm, dass es einen Knick in unserer Erfolgsbilanz gibt“, sagte Noss. „Es geht nicht immer nur bergauf, sondern auch mal bergrunter.“ Geschäftsführer Christian Will erklärte, dass es einfach sei, auf der Welle des Erfolgs zu reiten. „Charakter zeigt sich aber, wenn man in nicht so guten Fahrwassern unterwegs ist.“


Die gegenwärtige Talsohle haben die Verantwortlichen zum Anlass genommen, gewisse Rahmenbedingungen und Strukturen auf den Prüfstand zu stellen. Zur kommenden Spielzeit installiert der Klub einen neuen sportlichen Leiter - der bisherige Amtsinhaber Boris Arndt koordiniert fortan die Geschicke bei der U17 und der U19 - sowie einen Teammanager. Bis zum Ende der laufenden Serie übernehmen Christian Will und Sascha Heinrichs diese Aufgaben kommissarisch.

Das Duo ist auch in die Trainergespräche involviert, die zum Teil schon abgeschlossen sind. Die Coaches der 4. Mannschaft (Mario Schütz und David Stricker) und der Frauen (Dominique Hassel) setzen ihre Tätigkeit fort. In Kürze soll ein neuer Übungsleiter für die 2. Mannschaft präsentiert werden. Der jetzige Interimstrainer Alex Jobi wird den Posten abgeben, bleibt dem Verein aber in anderer Funktion erhalten.

„Ich bin überzeugt, dass es bei der Reserve keinen großen Umbruch gibt. Das Ziel ist, in der Kreisliga A eine gute Rolle zu spielen“, so Will. Sascha Heinrichs beendet sein Engagement als Coach der 3. Mannschaft aus privaten und beruflichen Gründen. Hier fahndet man ebenfalls nach einem passenden Nachfolger. Alle offenen Personalien will der Verein schnellstmöglich geklärt haben.

Zum 1. Januar 2018 hatte der FV Wiehl 710 Mitglieder und insgesamt 22 Mannschaften im Spielbetrieb (zusätzlich fünf Teams als Spielgemeinschaft mit dem VfR Marienhagen). Bekanntlich sind die Kapazitäten auf der Walter-Lück-Sportanlage ausgereizt, einige Mannschaften trainieren bei Nachbarklubs.

Mittelfristig soll das altehrwürdige Wiehltalstadion als zweite Spielstätte dienen. Ab 2019 werden auf dem Areal wegen der Umbaumaßnahmen am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums Container für Schulklassen errichtet. Noss hofft darauf, dass die Stadt anschließend den wahrscheinlich ramponierten Naturrasen durch eine Kunstrasenfläche ersetzt, „damit wir einen vernünftigen Ausweichplatz haben.“

Zunächst steht aber ein anderes Projekt auf der Agenda: Das marode Klubhaus auf der Eichhardt wird abgerissen. Geplant ist zudem, die Tribüne mit einem Anbau zu erweitern. Der Vorsitzende kalkuliert mit Kosten in Höhe von 600.000 bis 700.000 €. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung und  den Sponsoren soll ein gangbarer Weg zur Finanzierung des Vorhabens gefunden werden.  

2019 feiert der FV den 100. Geburtstag seines Vorgängervereins SSV Wiehl mit einer großen Festwoche. Anlässlich des Jubiläums möchte Noss den Homburger-Sparkassen-Cup auf die Eichhardt lotsen, wie er verriet.     
              
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