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Kuriose rote Karte bei Nümbrechts Derbysieg

pn; 6. May 2018, 17:45 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung ---- Tobias Mlynczak und der SSV Nümbrecht spielen auch in der kommenden Saison in der Landesliga.
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Kuriose rote Karte bei Nümbrechts Derbysieg

pn; 6. May 2018, 17:45 Uhr
Oberberg - Während Nümbrecht den Klassenerhalt feiert, ist Marienheide/Müllenbach endgültig abgestiegen - Strombachs Blick richtet sich nach Rheinbach - Die Handball-Landesliga wird präsentiert von 'Opel Ley'. (AKTUALISIERT)
SSV Nümbrecht II – CVJM Oberwiehl II 26:23 (13:11).


„Endlich haben wir unser Ziel erreicht“, hätte Nümbrechts scheidender Trainer Daniel Funk den Klassenerhalt gerne schon vor Wochen eingetütet, „aber scheinbar können wir das einfach nur spät.“ Durch den Erfolg im kleinen Südkreisderby kann dem SSV nun aber auch rechnerisch nichts mehr passieren. Auf der Gegenseite haderte Nils Hühn dagegen mit den personellen Gegebenheiten. „Für den Kader, der mir zur Verfügung stand, war das ein ordentliches Ergebnis“, meinte der CVJM-Coach, „aber ohne Marcel Samel hätte Nümbrecht dieses Spiel wohl auch nicht gewonnen.“ Die Partie begann bis zum 5:4 (11.) munter, ehe Marco Dabringhausen für ein echtes Kuriosum sorgte.


[Daniel Rischikov hat eine Lücke gefunden.]

Der Abwehrchef wollte sich für einen Einwurf nicht bücken, sondern schoss den Ball gegen die Wand, um ihn dadurch aufzunehmen. „Leider waren seine fußballerischen Qualitäten maximal auf Kreisliga D-Niveau“, sah Hühn den Ball von der Wand abprallend im Gesicht eines Wiehler Fans landen. Die soliden Schiedsrichter zückten daraufhin die rote Karte. Sportlich blieb es danach ein enges Duell, in dem Oberwiehl nach der Pause der Jugend eine Chance gab. Angetrieben vom starken Johannes Schneevogt konnte der CVJM einen 13:19-Rückstand (40.) zwar noch einmal auf 22:20 (54.) aufholen, letztlich fehlten aber gerade im Rückraum die Alternativen gegen eine verstärkte SSV-Mannschaft, die sich sogar noch den Luxus erlaubt hatte, auf Kevin Schieferdecker vollends zu verzichten. „Wir haben die Führung über die Runden gebracht“, so ein zufriedener Daniel Funk.


Nümbrecht: Dominik Donath, Marcel Samel (je 6), Lukas Hemmersbach, Marcel Miebach (je 3), Benedikt Opitz, Tobias Mlynczak (je 2), Markus Schwemke (2/1), Tim Lefherz, Lucas Söntgerath (je 1).


Oberwiehl: Johannes Schneevogt (8/3), Daniel Rischikov, Lars Arenz, Lennart Frielingsdorf (je 3), Jens Frey (2), Phil Nückel, Henrik Berndt, Jan Bluhm, Melvin Bockhacker (je 1).




HSG Oberbantenberg/Niederseßmar – VfR Übach-Palenberg 33:13 (14:6).


Emotional wurde es nach dem letzten Heimspiel der HSG Oberbantenberg/Niederseßmar. „Das war ein Abschied, der allen sehr schwer fiel“, ging nicht nur Trainer Dirk Heppe die Abschlussfeier sehr zu Herzen, auch seine Spieler mussten teilweise mehr als nur eine Träne verdrücken. Viele ehemalige TVO-Akteure im Publikum bereiteten einen würdigen Rahmen. Dabei hätte die Partie fast nicht stattgefunden, nachdem die Schiedsrichter zunächst in Bergneustadt in der falschen Halle waren und Übach-Palenberg sich fast schon zur Abreise entschlossen hatte. Nachdem die Unparteiischen allerdings erschienen waren, konnte der muntere Sommerhandball mit halbstündiger Verspätung beginnen.



[Dominik Donath steuerte sechs Treffer zum Sieg bei.]

Denn sportlich war es nie ein Duell auf Augenhöhe. Während Heppe erstmals seit Wochen wieder auf eine volle Bank vertrauen konnte, waren die Gäste mit lediglich sieben Spielern angereist. Bereits zur Pause hatten die Oberberger für eine Vorentscheidung gesorgt, ehe es im zweiten Durchgang mehr als deutlich wurde. Übach brach konditionell völlig zusammen, während die Hausherren aus einer offensiven Deckung heraus den Gegner mit zahlreichen Gegenstößen filetierten. „Nachdem die ersten Tränen nach der Abschlussfeier getrocknet waren, haben die Jungs die Nacht noch zum Tag gemacht“, freute sich Heppe über den nun feststehenden dritten Rang im Abschlussklassement.


Oberbantenberg/Niederseßmar: Sebastian Deilmann (7/2), Andreas Granzin, Marcel Baier (je 5), Thomas Wieschalla, Dag Dissmann (je 4), Luca Schrabe (3), Robin Ziegler, Lucas Sievers (je 2), Max Riegert (1).




BTB Aachen II – TV Strombach II 37:25 (17:12).


Für den TV Strombach bleibt die Luft im Abstiegskampf weiter dünn. Auch in Aachen gelang kein Überraschungscoup, so dass die Mannschaft von Tobias Wohlfromm nicht nur zu zwei Siegen aus den beiden ausstehenden Spielen verdammt ist, sondern zudem noch gucken muss, ob der Weidener TV wirklich sein Team zurückzieht und was mit dem TV Rheinbach in der Nordrheinliga passiert. In der Kaiserstadt präsentierten sich die Oberberger allerdings wenig ligatauglich. Gerade einmal neun Spieler, darunter zwei Torhüter und Trainer Wohlfromm, machten sich auf den Weg an die holländische Grenze.


[Nils Hühn war trotz der Niederlage nicht unzufrieden.]

„Dafür haben wir sogar 20 Minuten sehr gut mitgehalten“, befand der spielende Coach, dessen Team lange nur mit einem Treffer hinten lag. Doch nachdem die Kräfte nachließen, zog die BTB-Reserve zur Pause bereits auf fünf Tore davon. Nach dem Seitenwechsel folgte zwar noch einmal ein kurzes Aufbäumen bis zur 40. Minute, der Kräfteverschleiß machte sich gegen den konditionell starken Gegner aber bemerkbar. „Unsere Fehler häuften sich und die Niederlage fiel deshalb um einige Tore zu hoch aus“, fehlten Wohlfromm die Wechselalternativen. Für Strombachs Reserve folgt am Mittwoch das erste von zwei Endspielen, wenn es im Nachholspiel gegen das Ligaschlusslicht Dünnwalder TV geht. „Das müssen wir definitiv gewinnen“, so Wohlfromm abschließend.


Strombach: Sebastiamn Panske (8), Michel Töpfer (5), Marius Euteneuer (4), Lukas Altjohann (4/2), Justin Beinlich, Tobias Wohlfromm (je 2), Thomas Anstötz (1).
  

Stolberger SV – HSG Marienheide/Müllenbach 36:17 (16:9).


Trotz der deutlichen Abreibung beim Spitzenreiter aus Stolberg wollte Trainer Dirk Schuldt mit seinem Team nicht allzu hart ins Gericht gehen. „Über 20 Minuten war das eine unserer besten Leistung“, verteilte er sogar recht viel Lob. „Danach sind wir aber leider teils übel verprügelt worden“, schoss sich der HSG-Coach stattdessen auf die Schiedsrichter ein, die seinem Team zahlreiche Freiwürfe und Siebenmeter verweigert hätten. Krönung dieses Disputs sei letztlich die rote Karte 20 Sekunden vor dem Abpfiff gewesen. „Ich wollte meine Jungs in der Situation aus einer Diskussion herausholen und habe nur gesagt, dass sie sich nicht provozieren lassen sollen und sehe dafür die rote Karte“, war Schuldt fassungslos.


[Daniel Funk ist froh, die Mission Klassenerhalt endlich erfüllt zu haben.]

Dabei starteten die Oberberger überraschend gut und guckten beim 0:3 (6.) fast schon ein wenig verwundert auf die Anzeigentafel. Bis zum 4:5 (14.) hielt der überraschende Vorsprung noch, danach machte Stolberg über 12:8 (26.) bis zur Pause ernst. An der Überlegenheit des designierten Landesligameisters änderte sich im zweiten Durchgang nichts. „Wenn wir hier mit zwölf Toren verlieren, wäre das in Ordnung gewesen. So ist das Ergebnis den Umständen geschuldet. Ich habe aber großen Respekt vor meinen Jungs, wie diszipliniert sie an die Sache gegangen sind“, so Schuldt abschließend.


HSG Marienheide/Müllenbach: Philipe Ginczek (6), Arian Bahrs (3), Timo Montag (2), Johannes Theunissen, Maurice Ginczek, Leon Hagen, Sven Höttgen, Thomas Grote, Oliver Schuldt (je 1).


Ergebnisse und Tabelle
  
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