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Sparkassen-Fusion besiegelt

fj; 9. Nov 2018, 13:10 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- (sitzend v. li.) Verbandsvorsteher Michael Schell, die Bürgermeister Ulrich Stücker, Frank Helmenstein, Hilko Redenius und Wilfried Holberg, Verbandsvorsteher Uwe Binner), (stehend v.li.) die Sparkassen-Vorstände Thomas Roß, Hartmut Schmidt, Frank Grebe und Dirk Steinbach.
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Sparkassen-Fusion besiegelt

fj; 9. Nov 2018, 13:10 Uhr
Oberberg - Mit dem Zusammenschluss der Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt und der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden entsteht am 1. Januar die Sparkasse Gummersbach - Juristische Besiegelung nach erfolgreichen Verhandlungen.
Mit zahlreichen Unterschriften und noch mehr Dienststempeln wurde heute Vormittag im Gummersbacher Rathaus die Fusion der Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt und der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden juristisch besiegelt. Mit diesem Zusammenschluss entsteht am 1. Januar 2019 die Sparkasse Gummersbach für die vier Trägerkommunen Bergneustadt, Gummersbach, Nümbrecht und Wiehl. Ihren dann insgesamt rund 60.000 Kunden werden 25 Geschäftsstellen inklusive sieben SB-Centern und damit alle Geschäftsstellen beider „Alt-Häuser“ für ihre Bankgeschäfte zur Verfügung stehen.

[Die Fusion wurde mit Stempeln und Unterschriften besiegelt.]

Ansonsten, so betonte  Vorstandsmitglied Thomas Roß, ändere sich für die Kunden zunächst nichts: Die bekannten Berater werden in den Filialen weiter zur Verfügung stehen und auch die meisten Kontonummern bleiben erhalten. Nur ganz wenigen Kunden (unter einem Prozent) der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden werden eine neue Kontonummer erhalten. Die Bankleitzahl der bisherigen Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt wird für die neue Sparkasse übernommen, wodurch sich für die Kunden der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden eine neue IBAN-Nummer ergibt. Solange die aktuelle Bankkarte gültig ist, kann diese genutzt werden - dies machen interne Weiterleitungen, zum Beispiel bei Überweisungen, möglich. So werden auch Geschäftskunden nicht dazu gezwungen, sofort ihre Briefköpfe zu ändern. Eine Karte mit der neuen IBAN erhält jeder Kunde dann, wenn die alte Karte abläuft und eh eine neue notwendig wird (Ausnahme: Kunden mit einer neuen Kontonummer).



Doch auch wenn sich für den Kunden im alltäglichen Kontakt mit der Sparkasse vordergründig nur wenig ändert, so hat sich diese mit der Fusion doch völlig neu aufgestellt: Als größeres Institut könnten Erträge gesteigert und gleichzeitig Kosten gesenkt werden und dies trotz aktuellen Herausforderungen wie dauerhaft niedrigen Zinsen, der Digitalisierung und dem damit verbundenen Investitionsbedarf sowie steigenden regulatorischen Anforderungen. „Wir richten unsere Sparkasse zukunftsfähig aus, sichern Arbeitsplätze und können unsere gesellschaftliche Verantwortung für Region, Wirtschaft und Kunden auch morgen gewährleisten und ausbauen“, so der  künftige Vorstandsvorsitzende Frank Grebe.


[Die alten und neuen Vorstandsmitglieder Thomas Roß (li.), Frank Grebe (re.) und Dirk Steinbach (2. v. re.). Der jetzige Vorstandsvorsitzende der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden, Hartmut Schmidt (2. v. li.), wird in den Ruhestand gehen.]

Dass wichtige Entscheidungen so auch weiterhin vor Ort gefällt werden, war auch für die vier beteiligten Bürgermeister ein wichtiges Argument für den Zusammenschluss der Banken: „Unsere Sparkassen wissen, was die Menschen und Unternehmen hier brauchen. Darum ist es wichtig, dass Entscheidungen hier getroffen werden – und nicht irgendwo am Rhein hinter Bergisch Gladbach“, fasste Nümbrechts Rathauschef Hilko Redenius zusammen. Auch die Bürgermeister Wilfried Holberg (Bergneustadt), Frank Helmenstein (Gummersbach) und Ulrich Stücker (Wiehl) zeigten sich überzeugt: Die Fusion ist ein „Glanzstück“ interkommunaler Zusammenarbeit mit Beispielcharakter. Unisono lobten die Verwaltungschefs die bisherige partnerschaftliche Zusammenarbeit und die fairen Verhandlungen, die ganz ohne Feilschen um einzelne Prozente ausgekommen sei. Einen besonderen Dank sprachen sie dem scheidenden Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden, Hartmut Schmidt, aus: „Kurz vor dem Ruhestand noch mal ein solches Projekt wie eine Fusion mit anzustoßen und dann maßgeblich voran zu treiben, ist nicht selbstverständlich.“

Einziger Wermutstropfen: Sowohl die Trägerkommunen als auch der Sparkassenvorstände beider „Alt-Häuser“ haben sich für die neue Sparkasse den Namen „Sparkasse Oberberg Mitte“ gewünscht. Nachdem sowohl Verbandsjuristen als auch eine unabhängige Anwaltskanzlei auf mögliche juristische Schwierigkeiten hingewiesen haben, habe man sich nach einem Vorschlag aus Wiehl und Nümbrecht auf Sparkasse Gummersbach geeinigt. Viel wichtiger als der Name, so Grebe, sei, dass die neue Bank ab dem 1. Januar das Beste aus beiden Instituten vereine. Die technische Vereinheitlichung erfolgt im September 2019. Für die Zeit bis dahin werden Zwischenlösungen entwickelt und angeboten.


[In großer Runde wurde die Fusion der Sparkassen besiegelt.]

Weitere Fakten zur Sparkasse Gummersbach

Mit der Fusion kommt es auch zum Zusammenschluss der Sparkassenzweckverbände Gummersbach-Bergneustadt und der Homburgischen Gemeinden zum neuen Sparkassenzweckverband der Stadt Gummersbach, der Stadt Bergneustadt, der Stadt Wiehl und der Gemeinde Nümbrecht.

Die neue Sparkasse wird eine Bilanzsumme von rund 2,2 Milliarden Euro haben und mehr als 350 Mitarbeiter beschäftigen. Fusionsbedingte Kündigungen soll es keine geben. Der Vorstand besteht aus dem jetzigen Führungsduo der Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt, Frank Grebe und Dirk Steinbach, sowie Thomas Roß von der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden. Hartmut Schmidt wird nach 48 Jahren in den Ruhestand gehen.

Die Beteiligungen belaufen sich auf 50,9 Prozent für Gummersbach, 19,1 Prozent für Bergneustadt, und jeweils 15 Prozent für Wiehl und Nümbrecht. Die Zweckverbandsversammlung setzt sich künftig aus 32 Vertretern zusammen: Gummersbach (14), Bergneustadt (8), Wiehl (5) und Nümbrecht (5). Der Verwaltungsrat besteht aus 18 Personen: Gummersbach (6), Bergneustadt, Wiehl, Nümbrecht (je 2) sowie sechs Arbeitnehmervertretern. Die Gremien der Sparkassen sowie der Trägerkommunen haben die Fusion jeweils einstimmig beschlossen.

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