Bilder: Michael Kleinjung --- Vor einer schweren Saison steht der SSV Nümbrecht in der Oberliga.
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Mission Klassenerhalt
Nümbrecht - Die Handballsaison 2018/19 steht in den Startlöchern und Oberberg-Aktuell beleuchtet Neuverpflichtungen, Abgänge und Chancen der oberbergischen Vertreter in den einzelnen Ligen Heute: Frauen-Oberligist SSV Nümbrecht.
Von Bernd VorländerMarc Wollenberg ist alles andere als blauäugig. Er mag als Oberliga-Trainer im Frauenbereich ein Novize sein, doch er weiß, welch schwere Saison ihm und seiner Mannschaft bevorsteht. Der SSV Nümbrecht ist Oberbergs einziger Vertreter in der Handball-Oberliga der Frauen und wenn man auch über die kommende Spielzeit hinaus im HVM-Oberhaus mitmischen will, muss in den kommenden sieben Monaten alles passen. Es geht ausschließlich um den Klassenerhalt, das sollte jeder wissen, sagt Wollenberg. Rückblende: Vor einigen Jahren sah es in Nümbrecht vielversprechend aus. Die weibliche A-Jugend kämpfte um Ruhm und Ehre in der Bundesliga und die Verantwortlichen hofften, dass es fortan einen Schub auch im Seniorinnenbereich geben würde. Doch dem war nicht so, denn etliche Leistungsträgerinnen verabschiedeten sich in den vergangenen zwei Jahren zum Nachbarn HC Gelpe/Strombach, um dort in der Nordrheinliga den Durchbruch zu schaffen.
Jetzt soll die vermutlich jüngste Mannschaft der vergangenen Jahre den Ligaverbleib schaffen. Es ist eine Kükentruppe, aber es macht Spaß, auch wenn wir noch viel lernen müssen, sagt Wollenberg über sein Team. Technisch könne der SSV mit zahlreichen Teams mithalten, aber aufgrund eines Durchschnittsalters von kaum mehr als 19 Jahren fehle beinahe zwangsläufig die Cleverness. Dass der SSV konsequent auf die Jugend setzt, soll künftig aber auch ein Markenzeichen werden. Wollenberg will schon in der beginnenden Saison immer wieder auch Spielerinnen aus der A-Jugend eine Chance in der Oberliga geben.
Kommen und Gehen
[Trainer Marc Wollenberg hofft, dass sich der junge Kader rasch im harten Alltag der Oberliga "freischwimmen" kann.]
Aus der zweiten Mannschaft ist Katharina Jung aufgerückt, die sowohl im Tor als auch als Feldspielerin eingesetzt werden kann. Auch die weiteren Zugänge rekrutieren sich mit Franziska Weisskopf, Finja Hock und Pauline Klüser aus Spielerinnen der Landesliga-Mannschaft. Die Abgänge wiegen dagegen sehr schwer. Mit Sabrina Heinrichs hat der Kopf der Mannschaft den SSV verlassen. Wie Saskia Schmidt, Johanna Baum und Laura Harscheid hat sie sich dem Nachbarn HC Gelpe/Strombach angeschlossen. Ob Lena Hage, die derzeit pausiert, das SSV-Trikot überstreifen wird, ist derzeit unklar.
Stärken und Schwächen
Begeisterungsfähigkeit und Teamgeist gehören zu den Stärken des SSV, doch gibt es keine Spielerin mit großer Erfahrung. Die schnelle Alma Dauti und Annalena Bauer im Rückraum werden viel Verantwortung übernehmen müssen. Auch die kampfstarke Lara Hennecken soll auf ihrer neuen Rückraumposition Druck auf die Deckungsreihen ausüben und dem Spiel Struktur geben.
Fazit
Dem SSV Nümbrecht steht eine beinharte Saison in der Oberliga bevor. Den personellen Aderlass wird man schwerlich auffangen können. Der Klassenerhalt ist nur dann realistisch, wenn man zu Saisonbeginn auch punkten kann und nicht in eine Negativ-Spirale gerät. Gezittert werden muss dennoch wohl bis zum letzten Spieltag.
Tests und Tore
SSV Nümbrecht TV Strombach II 17:29
Adler Haan SSV Nümbrecht 42:23
SSV Nümbrecht TuS Königsdorf I 22:28
SSV Nümbrecht HSG Refrath/Hand knappe Niederlage
BSP Cup
SSV HC Gelpe/Strombach II 15:27
TuS Derschlag SSV 14:19
SSV CVJM Oberwiehl 22:23
Zugänge
Katharina Jung
Franziska Weisskopf
Finja Hock
Pauline Klüser (alle SSV Nümbrecht II)
Abgänge:
Sabrina Heinrichs
Saskia Schmidt (beide HC Gelpe/Strombach I)
Johanna Baum
Laura Harscheid (beide HC Gelpe/Strombach II)
[Trainer Marc Wollenberg mit seinen Neuzugängen.]
Kader
Tor
Iva Skarica
Katharina Jung
Feld
Franziska Weisskopf
Finja Hock
Pauline Klüser
Milena Ripplinger
Sandra Fischer
Tamara Kellner
Megan Sanin
Luna Dehler
Lara Hennecken
Alma Dauti
Celine Mosberger
Annalena Bauer
Trainer
Marc Wollenberg