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Etwas Gutes abliefern

uk; 16. Apr 2019, 12:20 Uhr
Archivbild: Michael Kleinjung.
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Etwas Gutes abliefern

uk; 16. Apr 2019, 12:20 Uhr
Gummersbach - Nach dem Sensationserfolg gegen die Rhein-Neckar Löwen tritt der VfL Gummersbach beim amtierenden Meister an - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Uli Klein

SG Flensburg-Handewitt – VfL Gummersbach (Donnerstag, 19 Uhr).

Natürlich hat dieser Coup gutgetan - richtig gut sogar.  Der verblüffend deutliche 28:23-Sieg über die Rhein-Neckar Löwen hat republikweit für Donnerhall in der Szene gesorgt. Vor allem aber hat der kaum erwartete Erfolg über das Spitzenteam aus dem Kraichgau die Gummersbacher Bundesligahandballer von einer mehrmonatigen, kollektiven Depression befreit. Im Klartext: In Oberberg sind sie wieder zuversichtlich, dass das Unternehmen "Klassenerhalt in der deutschen Eliteliga" gelingen wird.

Am Donnerstag wartet allerdings schon der nächste Lackmustest auf die Athleten des neuen Coaches Torge Greve - und was für einer: Die SG Flensburg ist nicht nur amtierender nationaler Titelträger. Die Nordlichter blieben auch sagenhafte 371 Tage am Stück ungeschlagen im deutschen Oberhaus, ehe sie sich nach einem Jahr der Unbesiegbarkeit am 28. März in Magdeburg erstmals wieder in einem Meisterschaftsspiel geschlagen geben mussten. Wobei das 23:24 bei den heimstarken Sachsen-Anhaltinern auch nur hauchzart ausfiel.


Allerdings hat die Flensburger Nullnummer in der GETEC-Arena durchaus Folgen. Die Meisterhandballer (48:2 Punkte) haben nämlich ein Stück Boden im aktuellen Titelrennen verloren: Der THW Kiel, seit Wochen in bärenstarker Verfassung und frisch gebackener Pokalsieger, ist bei 46:6 Punkten herangerückt an das Team von SG-Coach Maik Machulla. Und das wiederum hat auch Konsequenzen für den VfL. Die Gastgeber werden am Donnerstagabend gegen die Gummersbacher sicherlich hochkonzentriert zu Werke gehen. Ein Punktverlust des Primus gegen den Tabellen-16. wäre aus SG-Sicht ein absolutes "No-Go".

Torge Greve ist sich der heiklen Mission in der "Hölle Nord" denn auch voll bewusst und schätzt die Dinge trotz der jüngsten Löwenzähmung realistisch ein: "Flensburg hat im Meisterschaftskampf nichts mehr zu verschenken. Sie werden voll motiviert sein", orakelt der VfL-Trainer, der gleichwohl keineswegs bereit ist, schon vor dem Match die weiße Fahne zu schwenken: "Natürlich sind wir Außenseiter. Wir wollen aber in jedem Fall etwas Gutes abliefern, um uns damit dann weiter entwickeln zu können - unabhängig vom Ergebnis. Klar ist aber auch, dass uns die SG aufgrund der Löwen-Partie ernster nehmen wird, als sie es sonst vielleicht getan hätte. Mal sehen, was möglich ist."



Die 21-tägige Punktspielpause haben die VfL-Profis - mit Ausnahme von Ivan Martinovic und Stanislav Zhukov, die jeweils bei ihren Nationalmannschaften waren - nach Greves Einschätzung ohnehin gut genutzt, "um intensiv zu arbeiten und das eine oder andere Neue auszuprobieren beziehungsweise einzustudieren".  Generell wünscht sich der 43-jährige von seiner Mannschaft im Flensburger Hexenkessel, dass sie "in der Offensive eine klare Spielstruktur zeigt und möglichst wenige technische Fehler produziert,  denn große Stärken der Flensburger sind halt ein perfektes Gegenstoßspiel sowie die 2. Welle.“

Greve weiter: "Wenn wir den Gegner in den gebundenen Angriff bekommen, müssen wir in der Abwehr sehr beweglich sein, um das typisch skandinavische, schnelle Spiel der SG so gut wie möglich in den Griff zu bekommen." Personell können die  Gäste aus dem Vollen schöpfen. Auch die zuletzt leicht angeschlagenen Eirik Köpp und Marvin Sommer werden aller Wahrscheinlichkeit nach spielfähig sein.



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