Archiv

Schule digital: Per Mausklick durchs Weltall

fj; 8. Apr 2019, 13:35 Uhr
Bilder: Fenja Jansen --- Gummersbachs Schuldezernent Raoul Halding-Hoppenheit 'steckte die Nase' gemeinsam mit den Schülerinnen Santiga (li.) und Mia nicht ins Schulbuch, sondern den Computer.
ARCHIV

Schule digital: Per Mausklick durchs Weltall

fj; 8. Apr 2019, 13:35 Uhr
Gummersbach – Die Stadt Gummersbach hat all ihre Grundschulen mit einem Klassensatz „Convertibles“ ausgestattet – Heute kamen die tragbaren Computer im Sachunterricht der Klasse 4a der Grundschule Steinenbrück zum Einsatz.
Von Fenja Jansen

Wie viele Kilometer ist der Planet Neptun von der Sonne entfernt? Für Mia und Santiga (beide 9 Jahre) ist die richtige Antwort nur wenige Klicks entfernt. Geübt recherchieren die beiden Mädchen der Grundschule Steinenbrück im Internet und beschaffen sich die benötigten Informationen. Bei der heutigen Unterrichtsequenz im Sachunterricht der Klasse 4a arbeiten die Schüler mit sogenannten Convertibles und nutzen die kleinen Computer als digitale Werkzeuge zur Recherche, aber auch zum Produzieren und Präsentieren. So wie Mia und Santiga stecken auch all ihre Klassenkameraden die Nasen zu jeweils zwei Schülern über einem Convertible zusammen und entdecken dank der Laptops, die sich auch als Tablet-Computer nutzen lassen, viel Wissenswertes rund ums Thema „Weltall“. Wie in Steinenbrück, kommen in allen Gummersbacher Grundschulen seit einiger Zeit Convertibles zum Einsatz.


[Die Ergebnisse ihrer Arbeit zum Thema Weltall hielten die Schüler in selbst gestalteten, aufklappbaren „Lapbooks“ fest.] 

Einen Klassensatz (16 Stück) Convertibles im Wert von 12.000 € hat die Stadt Gummersbach für all ihre Grundschulen angeschafft. „Damit sind wir schon sehr gut ausgerüstet, unser Ziel ist es aber, in der zweiten Jahreshälfte für jede Schule einen weiteren Satz anzuschaffen, so dass jedem Schüler einer Klasse ein eigenes Gerät zur Verfügung steht“, erklärte Schuldezernent Raoul Halding-Hoppenheit, dass die Stadt für ihre Grundschulen eine digitale Ausstattung auf überdurchschnittlichem Niveau anstrebt. Um einen zweiten Klassensatz Convertibles anschaffen zu können, würden derzeit im Haushalt Mittel umgeschichtet. Dank des Glasfaserausbaus, den die Stadt in Kooperation mit dem Kreis und weiteren Kommunen betreibt, wird bis Anfang des kommenden Jahres allen Schulen auch die hohen Datenleistungen zur Verfügung stehen, die ein optimales Arbeiten mit den digitalen Geräten sicherstellen.



Der Einsatz der Computer orientiert sich am Medienkompetenzrahmen, den das Land Nordrhein-Westfalen als Bildungsstandard eingeführt hat. Um darüber hinaus einheitliche Standards zum Einsatz von digitalen Medien im Unterricht zu erarbeiten und umzusetzen, hat die Stadt Gummersbach als Schulträger mit dem Schulamt des Oberbergischen Kreises als Schulaufsichtsbehörde einen Arbeitskreis gebildet, in dem sich die Grundschulen untereinander austauschen und vernetzen können. „Es geht schließlich nicht nur darum, die Schulen auszustatten, sondern auch sinnvolle Richtlinien und Inhalte sowie eine gemeinsame Marschrichtung zu erarbeiten“, so Halding-Hoppenheit.


[Die Computer nutzten die Schüler als digitale Werkzeuge zum Recherchieren, Präsentieren und Modellieren. So entstand auch dieses Planetenmodell.]

Ein solcher Arbeitskreis besteht bislang ausschließlich zwischen dem Kreis und der Stadt Gummersbach, ist aber auch für die anderen Kommunen in Planung. „Die digitale Schule ist nicht die Zukunft, sondern längst Realität, die nun sinnvoll gestaltet werden muss“, sagte Gummersbachs Schuldezernent, der die digitale Unterrichtseinheit an der Grundschule Steinenbrück heute besuchte. Hier arbeiten die Schüler nicht nur im Sachunterricht mit Convertiblee und Ting-Stiften, sondern auch in der Medien-AG, in der Schülerzeitung und der Deutschfördergruppe. Und überall arbeiten die Schüler genauso gerne und konzentriert mit den digitalen Werkzeugen, wie heute die 4a im Sachunterricht, so Schulleiterin Jennifer Opherden. „Durch ihren Einsatz wird aber nicht nur der Unterricht abwechslungsreicher, die Schüler erwerben auch Kompetenzen, die heute als selbstverständlich erachtet werden – schließlich sind digitale Medien aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Da ist es nur richtig, wenn der Umgang mit ihnen in der Schule erlernt wird.“
WERBUNG