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Abstiegskampf bleibt extrem spannend

pn; 8. Apr 2019, 03:40 Uhr
Bilder: Judith Uessem ---- Nach dem CVJM-Sieg in Gelpe/Strombach steht Nümbrechts Reserve wieder auf einem Abstiegsplatz.
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Abstiegskampf bleibt extrem spannend

pn; 8. Apr 2019, 03:40 Uhr
Oberberg - Verstärkter CVJM II entführt beide Punkte bei Gelpe/Strombach II - TVW plant für die Kreisliga - SSV II tanzt nach Niederlage weiter auf der Rasierklinge - Die Handball-Landesliga wird präsentiert von 'Opel Ley'. (AKTUALISIERT)
HC Gelpe/Strombach II – CVJM Oberwiehl II 20:26 (12:16).


[Überhaupt nicht zufrieden war HC-Trainer Eduard Debnar, der vor allem nach der Pause die offensive Durchschlags- kraft vermisste.] 

Welche Bedeutung der oberbergische Abstiegsgipfel hatte, ließ schon ein Blick auf den Spielberichtbogen vor der Partie vermuten. Während Gelpe/Strombach II wie angekündigt nur auf Michiel Lochtenbergh zurückgriff, standen bei der Oberwiehler Reserve mit Nils Hühn, Simon Schanz, Jan Sonka und Christopher Koch gleich mehrere ungewohnte Namen im Kader. Als Ausrede wollte HC-Coach Eduard Debnar die Verstärkungen beim Gegner aber nicht gelten lassen: „Das war eine verdiente Niederlage. Wir kamen nie wirklich ins Spiel.“

 Die Gastgeber gingen zwar mit 3:2 (5.) in Führung, insgesamt fehlte offensiv aber der letzte Biss und auch defensiv waren die HC-Akteure meist einen Schritt zu spät. CVJM-Trainer Manuel Seinsche lobte dagegen den Kampfgeist seines Teams. „Die Jungs waren heiß und wollten die Punkte unbedingt“, sah er eine griffige Deckung, die es den Torhütern leicht machte, zu glänzen. Über 5:9 (16.) setzten sich die Gäste entsprechend frühzeitig ein wenig ab.


[Manuel Seinsche war am frühen Sonntagmorgen vom Final Four aus Hamburg angereist. Die Reisestrapazen wurden belohnt.] 

An der Überlegenheit der Südkreisler sollte sich auch nach dem Seitenwechsel nichts mehr ändern. „Sie hatten den besseren Plan und auch immer die richtige Antwort“, verpufften Debnars Taktik-Kniffe trotz des zwischenzeitlichen 16:18 (38.) im Nichts. Oberwiehl agierte dagegen vermehrt mit dem siebten Feldspieler und hatte die Partie spätestens beim 17:24 (51.) entschieden. „Dieser Sieg bringt uns aber nichts, wenn wir kommende Woche nicht nachlegen“, fokussierte Seinsche nach dem Abpfiff bereits das nächste Endspiel im Abstiegskampf. Debnar reagierte dagegen bedacht: „Wir brauchen weiter noch vier Punkte, auch wenn es diese Niederlage natürlich nicht einfacher macht.“


Gelpe/Strombach: Fynn Schürmann (6), Jan Höfer (4), Marius Euteneuer, Michiel Lochtenbergh (je 2), Marco Köster (2/2), Thomas Anstötz, Phil Basten, Michel Töpfer, Lukas Flick (je 1).


Oberwiehl: Johannes Schneevogt (7/3), Phil Nückel (4), Simon Schanz (3), Moritz Schramm, Nils Hühn, Jan Philipp Sträßer, Daniel Rischikov, Alexander von Weschpfennig (je 2), Jan Bluhm, Jan Sonka (je 1).


HSG Euskirchen – SSV Nümbrecht II 29:25 (13:11).


 Nümbrechts Reserve tritt im Abstiegskampf auf der Stelle. Während sich Euskirchen durch den fünften Sieg in Folge fast schon gerettet hat, läuft vieles auf einen heißen Vierkampf zwischen Nümbrecht II, Oberwiehl II, Gelpe/Strombach II und dem TuS Niederpleis an den letzten drei Spieltagen hinaus. Den Auftritt ihrer Mannschaft konnten sich die beiden SSV-Trainer Markus Laegner und Elmar Heinrichs derweil nicht erklären. Während die Hausherren sofort auf Betriebstemperatur agierten, wirkten die Südkreisler geradezu gelähmt. „Wir bekamen anfangs keinen Fuß auf den Boden und Euskirchen war wesentlich entschlossener“, analysierte Laegner den frühen 2:7-Rückstand (11.). Die Deckung agierte ohne den kurzfristig ausgefallenen Abwehrorganisator Christoph Bitzer „wie ein Hühnerhaufen“ und auch Shooter Dominik Donath musste bereits nach zehn Minuten verletzt passen.



[Christopher Koch profitierte von der guten Arbeit seiner Vorderleute.]

Nach einem Team Time-Out fanden die Oberberger zwar allmählich zu ihrem Spiel, kamen auch zum 8:8-Ausgleich (20.), die Gehemmtheit wollte aber nie wirklich weichen. „Unser Spiel wog zwischen überragend und völlig ideenlos hin und her“, so Laegner, für den auch die aggressive HSG-Deckung ein Grund für die Niederlage war: „Vielleicht hatten wir einfach Angst vor ihrer Spielweise.“ Eine Rote Karte gegen Julian Klein erwies sich nach dem 20:14 (45.) zwar noch einmal als Initialzündung, nach dem 21:19 (50.) hatten die Gäste ihr Pulver allerdings verschossen. Viele technische Fehler sorgten für die 25:20-Vorentscheidung (54.). „Vieles wird jetzt von den Derbys abhängen“, meinte Laegner abschließend, der sich auch ein wenig wunderte, dass sein Team krankheitsbedingt erneut nur von einem Schiedsrichter gepfiffen wurde: „Dafür hat er aber einen ordentlichen Job gemacht.“


Nümbrecht: Markus Bitzer (8), Daniel Funk (5/3), Benedikt Opitz, Dominik Donath, Lucas Söntgerath, Marcel Miebach (je 2), Tim Lefherz (2/1), Robin Donath, Julian Klein (je 1).




HSG Rösrath/Forsbach – TV Wallefeld 40:23 (17:9).


Ein Abziehbild der verkorksten Rückrunde präsentierten Wallefelds Handballer in Rösrath. Ohne Abwehrchef Marcus Gillmann fehlte defensiv die letzte Galligkeit und auch offensiv mangelte es an der letzten Durchschlagskraft. „Wir gehen einfach viel zu wenig auf die Nahtstellen“, befand Trainer Jörg Beger nach der Niederlage beim Mitaufsteiger, der sich weiter berechtigte Hoffnungen auf einen Durchmarsch in die Verbandsliga machen darf. Bis zum 3:3 (11.) tasteten sich beide Teams noch ab und auch in der Folge konnten die Gäste noch bis zum 7:7 (18.) mithalten. „Danach hat Rösrath/Forsbach aber viel Dampf gemacht und souverän sein Pensum abgespult“, analysierte der TVW-Coach weiter.

[Die beiden Treffer von Marius Euteneuer reichten nicht, um die HC-Niederlage zu verhindern.]

Über 11:8 (23.) war die Partie bereits zur Pause entschieden und die Oberberger konnten sich bereits zu diesem Zeitpunkt bei Torhüter Marvin Herold bedanken, der noch mit zahlreichen Paraden glänzte. Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gastgeber zügig zum 28:14 (43.), während Wallefeld die Köpfe hängen ließ. „Jetzt können wir für die Kreisliga planen“, glaubt Beger trotz der Nümbrechter Niederlage in Euskirchen nicht mehr an ein Wunder im Abstiegskampf. Der Rückstand auf das rettende Ufer sei eine zu hohe Hypothek. Zumindest ein Sonderlob hatte der Coach aber noch übrig: „Tim Sauermann spielt seit Wochen mit Schulterproblemen, stellt sich aber in den Dienst der Mannschaft.“


Wallefeld: Nick Dick (6/2), Marcel Grüning, Lukas Dick, Max Meinerzhagen (je 4), Tim Sauermann, Daniel Rodriguez (je 2), Jascha Hartmann (1).


Ergebnisse und Tabelle

 
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