Gummersbach – Der historische Holzboden der Sporthalle an der Reininghauser Straße wird in verschieden großen Teilen für den guten Zweck verkauft.

Dieser Holzboden hat über die Jahrzehnte viel mitgemacht und die Füße von vielen Tausenden Menschen getragen – Amateursportler wie auch Weltklasse-Handballer. Einer von ihnen war die Handball-Legende des VfL Gummersbach Joachim Deckarm, der heute der Vorstellung einer besonderen Aktion in der Sporthalle beiwohnte. Denn der Oberbergische Kreis wird die Ende der 1950er Jahre fertiggestellte Sporthalle sanieren und dabei auch den alten Hallenboden komplett erneuern. Doch die geschichtsträchtigen Holzstücke sollen nicht einfach entsorgt werden, sondern für den guten Zweck an den Mann oder die Frau gebracht werden.




[Dieser alte Spielerpass des Deutschen Handball-Bund von Hans Jürgen Draeger aus Derschlag wurde unter dem Boden gefunden.]

„Die Halle hat ihren besten Zeiten in der Vergangenheit gesehen, aber es gibt großen Bedarf an Hallenflächen hier in Gummersbach“, erklärte Landrat Jochen Hagt, warum die alte Sporthalle saniert werden soll. Möglich wird dies durch ein Landes-förderprogramm für Schulen. Statt den alten Holzboden aber kostspielig entsorgen zu müssen, hatte Stephan Höller von der Liegenschafts-verwaltung des Oberbergischen Kreises die Idee des Verkaufs als Andenken an die Sportgeschichte der Stadt und des VfL Gummersbach. „Die Handballer des VfL Gummersbach haben hier trainiert und bis 1973 auch Spiele ausgetragen“, berichtete Hagt von der Geschichte der Halle.

Um den Zuschnitt der Bodenstücke kümmert sich der Schreiner Frank Simon aus Marienheide. Kaufen bzw. reservieren können Interessierte die Stücke am 12. April von 15 bis 20 Uhr in der Sporthalle. Ein von Fußleisten eingerahmtes Stück in der Größe 40 x 50 Zentimeter gibt es für den Preis von 18,61 € - dem Gründungsjahr des VfL Gummersbach. Nach oben hin sind bei Größe und Verwendungszweck des Holzbodens aber keine Grenzen gesetzt. Im besten Fall sollen die gesamten gut 800 Quadratmeter Hallenboden veräußert werden. Der Erlös fließt in die Jugendarbeit des VfL Gummersbach. „Wir wollen beim VfL auf der Tradition aufbauen, deshalb ist es ein tolles Zeichen, dass dieser Boden bei Fans und ehemaligen Spielern ein neues Zuhause finden wird“, so VfL-Sportdirektor Christoph Schindler.


[Die Bodenstücke können in vielen verschiedenen Größen erworben werden.]

Ein breiterer Streifen an der Seitenwand der Halle wurde bereits verarbeitet. Dabei wurde sogar noch ein alter Spielerpass aus den 1960er Jahren entdeckt. Er gehört Hans Jürgen Draeger, der damals in Derschlag wohnte und in wenigen Tagen am 4. April Geburtstag feiert. „Wenn wir ihn ausfindig machen können, bringe ich persönlich ein Stück des Hallenbodens als Geschenk vorbei“, versprach Schindler. Und Joachim Deckarm bekommt selbstverständlich auch ein Stück der Handballgeschichte des VfL Gummersbach, die er selbst maßgeblich mitgeschrieben hat.