Oberberg - Aufgrund der aktuell milden Großwetterlage sind seit vergangener Woche unzählige Kraniche über den Oberbergischen Kreis Richtung Norden gezogen - Sind die Zugvögel in diesem Jahr früher unterwegs als üblich?

Von Nils Hühn

Seit vergangener Woche kann man sie wieder am Himmel sehen: die Kraniche. Die Zugvögel kehren aus ihren Winterquartieren in Spanien und Südfrankreich zu ihren Brutgebieten in Nordostdeutschland und Skandinavien zurück. Einer der Haupt-Zugkorridore geht über den Oberbergischen Kreis. Auch viele OA-Leser haben die Rufe der Kraniche gehört und die Zugvögel in der typischen Keilformation fotografiert und der Redaktion geschickt.


Sind die Kraniche in diesem Jahr früher unterwegs als üblich? „Die Kraniche haben sich aufgrund der milden Großwetterlage recht früh auf den Weg zu den Brutstätten gemacht“, bestätigte Olaf Schriever von der Biologischen Station Oberberg. „Das ist allerdings nicht ungewöhnlich.“ Die Tiere haben ein feines Gespür, wann für sie die beste Zeit ist, um in den Norden aufzubrechen. Je früher sie in ihre Brutgebiete zurückkehren, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, einen guten Brutplatz zu ergattern.


[Die Kraniche über der Bunten Kerke in Gummersbach-Lieberhausen fotografierte OA-Leserin Heike Braun.]

Machen die Kraniche Rast in Oberberg? „Uns ist kein Ort im Oberbergischen Kreis bekannt, an dem sich Kraniche aufhalten“, erklärte Schriever. Anders als beim Herbstzug haben es die Kraniche im Frühjahr besonders eilig, weshalb es auch an den bekannten Rastplätzen außerhalb von Oberberg zu keinen allzu großen Ansammlungen kommt. Noch bis Anfang März können die Kraniche beobachtet werden, wie sie über den Oberbergischen Kreis hinwegziehen.