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Schwarzgeld-Prozess vertagt

fj; 7. Feb 2019, 13:03 Uhr
Bild: privat.
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Schwarzgeld-Prozess vertagt

fj; 7. Feb 2019, 13:03 Uhr
Oberberg – Ein Nümbrechter soll Mitarbeiter eines Unternehmens über Jahre mit Schwarzgeld bezahlt haben - Scheinfirmen, fingierte Rechnungen und die Unterstützung eines Gehilfen sollen dies möglich gemacht haben.
Das Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt in gleich 135 Fällen legte das Gummersbacher Amtsgericht heute Morgen einem 34-jährigen Mann aus Nümbrecht zur Last. Neben ihm auf der Anklagebank saß ein 34-Jähriger aus Waldbröl, der Beihilfe geleistet haben soll. Zwischen dem 1. Februar 2011 und dem 15. Januar 2016 soll der Nümbrechter in einem Engelskirchener Unternehmen mehrere Mitarbeiter beschäftigt haben, ohne sie ordnungsgemäß anzumelden. Die Staatsanwältin warf ihm vor, Löhne eingehalten und Sozialversicherungsbeiträge nicht an die Einzugsstellen abgeführt zu haben. Laut Anklageschrift geht es um insgesamt 63.500 unangemeldete Arbeitsstunden und Gelder in Höhe von 417.452 €, die nicht als Sozialversicherungsbeiträge abgeführt wurden.

Wenn überhaupt, so sollen die Mitarbeiter mit Schwarzgeld bezahlt worden sein – und zwar in bar. Dies übernahm der Gehilfe des Angeklagten, der dafür laut Anklageschrift von diesem 1.200 € pro Monat erhielt und kostenlos bei ihm wohnen durfte. Um die Auszahlungen der Schwarzgelder in der Buchhaltung zu rechtfertigen, seien Scheinfirmen und fingierte Rechnungen genutzt worden, so die Staatsanwältin. Nachdem diese die umfangreiche Anklage verlesen hatte, fand der Prozess jedoch schnell ein vorläufiges Ende. Nach einem Rechtsgespräch unter Ausschluss der Öffentlichkeit vertagte Richter Ulrich Neef die Verhandlung. Denn gegen den Angeklagten läuft parallel an einem anderen Gericht ein Steuerstrafverfahren, auf dessen rechtskräftiges Urteil man zur Fortführung dieses Prozesses warten muss. Denn weil es sich in beiden Verfahren um denselben Lebenssachverhalt handele, müsse eine Gesamtstrafe gebildet werden, erklärte Neef.
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